Werra-Fulda-Becken wird weiterhin als mögliches Endlager untersucht
Landrat ist "verwundert" - Werra-Fulda-Becken mögliches Endlager?
Wo sollen hochradioaktive Abfälle in Deutschland gelagert werden? Die Bundesgesellschaft für Endlagerung hat ihren aktuellen Bericht veröffentlicht - und hält weiterhin an vier potenziellen Gebieten in Hessen fest, die weiter untersucht werden sollen.
Dazu gehören ein kleiner Teil des Bergsträßer Odenwalds südlich von Lindenfels, das Werra-Fulda-Becken im Kreis Hersfeld-Rotenburg, das Solling-Becken nördlich von Kassel und ein Teil des südlichen von Eschwege liegenden Thüringer Beckens.
Werra-Fulda-Becken noch nicht ausreichend untersucht
Ende 2027 will die Bundesgesellschaft für Endlagerung Vorschläge vorlegen, welche Standorte weiter untersucht werden sollen, damit sie vom Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung geprüft werden können. Das Werra-Fulda-Becken konnte bislang noch nicht ausreichend untersucht werden - und solange bleibt es als potenzielle Möglichkeit im Rennen.
Landrat Warnecke: “Ich bin hochverwundert”
Der Landrat des Landkreises Hersfeld-Rotenburg, Torsten Warnecke, hat sich in einer Pressemitteilung “hochverwundert” darüber gezeigt, dass das Werra-Fulda-Becken weiterhin als möglicher Endlager-Standort gilt. “Die Entscheidung der BGE, unseren Landkreis weiterhin im Auswahlverfahren zu belassen, ohne ernsthaft die riesigen untertägig abgebauten und für die Zukunft der Kali-Produktion notwendigen weiteren Gebiete einzubeziehen, ist mehr als irritierend. Denn schon das Kartenmaterial gibt keine ausreichenden Flächen her“, sagt Landrat Torsten Warnecke. Der Bergbau habe eine jahrhundertealte Tradition in dem Gebiet. ”Ein Anruf bei der Landesbergbehörde hätte wahrscheinlich gereicht", so Warnecke.
Hersfeld-Rotenburg aus Sicht des Landrates nicht geeignet
Die Fachleute der BGE hätten außerdem als klares Kriterium für das Nichtinfragekommen als Endlager-Stätte verritztes Gebirge genannt. Das sei im Landkreis Hersfeld-Rotenburg beinahe flächendeckend vorhanden, heißt es in der Pressemitteilung weiter.