Probleme auf den Taunusstrecken: Zwölf Lokführer kündigen ihren Job
Kündigungswelle bei Lokführern - Wieder Bahnpendler-Frust im Taunus
In den vergangenen Wochen haben zwölf Lokführer gekündigt, bei der größten Wasserstoffzugflotte der Welt fallen deshalb aktuell viele Fahrten aus.
Schon wieder klagen Bahn-Pendler im Taunus massiv über Ausfälle und Verspätungen: Nach unzähligen Problemen mit den Wasserstoffzügen macht jetzt auch noch Personalknappheit Ärger. Viele Lokführer haben gekündigt, Zugfahrten müssen deshalb spontan gestrichen werden.
Zuerst hatte die Hessenschau berichtet.
Zwölf Lokführer kündigen Job
In der vergangenen Woche haben zwölf Lokführer ihren Job gekündigt. Das bestätigt uns die Betreiberfirma Start im FFH-Gespräch. Aktuell kommt es deswegen auf den Linien RB11, RB12, RB15 und RB16 im Taunusnetz zu Zugausfällen und Verspätungen.
Nur elf von 27 Zügen geliefert
Von den geplanten 27 Wasserstoffzügen sind bisher nur elf geliefert worden. Im Taunusnetz sind deshalb noch immer vor allem Dieselzüge unterwegs.
Start muss sich Züge ausleihen, um zumindest den Betrieb auf den vier bisher eingeführten Linien zu halten. Auch auf denen kam es in den letzten Wochen aber immer wieder zu Ausfällen, weil es technische Probleme mit den bereits gelieferten Zügen gab.
Große Personalnot
Die Personalprobleme wegen Kündigungen und Krankheit kommen jetzt noch dazu. Laut Start kündigten die Lokführer, weil ihnen der Aufwand zu groß war. Sie müssten für die Wasserstoffzüge nämlich eine extra Schulung machen und nebenbei noch ihre Schichten fahren.
Aktuell seien alle Lokführer eingeplant, so eine Start-Sprecherin zu FFH. Sobald gekündigt wird oder Mitarbeiter krank sind, fallen direkt Fahrten in der Region aus.
Kelkheims Bürgermeister sauer
Die Situation macht die Bürgermeister in den betroffenen Regionen wütend. Bei solchen spontanen Ausfällen stünden die Fahrgäste unvorbereitet am Gleis.
Albrecht Kündiger, Kelkheims Bürgermeister, spricht von grotesken Situationen. Das müsse sich unbedingt ändern, weil die Bürger so stark in ihrem Alltag eingeschränkt seien und nicht pünktlich zur Arbeit oder Schule kämen - das erklärt er unserem Reporter am FFH-Mikrofon.
Situation soll ab Mai besser werden
Ab Mitte Mai soll der Verkehr auf den Taunusstrecken laut Start wieder besser laufen. Laut RMV sollen auch die technischen Schwierigkeiten vom Anfang bei den Wasserstofffahrzeugen behoben worden sein.
Anfang des Jahres kündigte Hersteller Alstom außerdem an, bis Juni die fehlenden Wasserstoffzüge zu liefern.
