Nachrichten
>
Rhein-Main
> Spinnenphobie aus dem Kopf löschen: Würzburger Studie sucht Teilnehmer
27.01.2025, 16:21 Uhr
Teilnehmer in Würzburg gesucht -
Neue Studie will Spinnenphobie "löschen"
© dpa
Eine Studie in Würzburg soll mit einer neuen Technik die Angst vor Spinnen aus dem Gehirn löschen (Symbolbild).
Acht behaarten Beine und teils giftige Eigenschaften: Spinnen lösen bei vielen Menschen Angst aus. Jetzt soll es eine Lösung dafür geben. Eine Studie in Würzburg will mit einer neuen Technik helfen, Spinnenphobie zu reduzieren.
"SpiderMEM" im Uniklinikum Würzburg soll das Angstgedächtnis von Menschen mit Spinnenphobie so verändern, dass sie keine Angst mehr vor den Achtbeinern haben.
Studienleiterin Cybinski: "Die Probanden sollen später weniger Angst haben."
Lisa Marie Cybinski erzählt am FFH-Mikro wie die Studie abläuft.
Automatisch erstellte Abschrift des Audios:
Das Ziel ist, dass die Probanden und Probandinnen nach der Behandlung dann eine reduzierte Angst haben vor Spinnen. Es gibt eine Gruppe zum Beispiel, die bekommt die Transkranielle Magnetstimulation, kurz auch TMS genannt, nach einer kurzen Konfrontation mit der Spinne. Da ist so die Fragestellung, ob wir kurz das Furchtgedächtnis aktivieren und dann mithilfe der Stimulation die Wiederabspeicherungsprozesse hemmen können. Dann gibt es zum Beispiel eine Gruppe, die nur die TMS bekommt, weil sich eben auch gezeigt hat, dass zum Beispiel die Stimulation alleine schon angstreduzierend wirken kann.
Neue Technik soll Angst "löschen"
Die Technik kommt dabei ohne einen direkten Kontakt zum Gehirn aus. Stattdessen nutzt die Studie transkranielle Magnetstimulation (TMS). Bei einem Teil der Studienteilnehmer erfolgt die Magnetstimulation direkt nach der Konfrontation mit einer Spinne.
Ablauf der Stimulation
"Wir möchten das Angstgedächtnis direkt verändern", betont Studienleiterin Lisa Marie Cybinski. Es wird eine Spule am Kopf angebracht, von der aus gezielt magnetische Impulse durch die Schädeldecke an bestimmte Hirnareale abgegeben werden.
Studienleiterin Cybinski: "Betroffene können ihren Alltag nicht überwinden."
Lisa Marie Cybinski erklärt, welche Konsequenzen eine Spinnenphobie oft hat.
Automatisch erstellte Abschrift des Audios:
Konsequenzen für Personen mit Spinnenphobie sind, dass sie halt ihren Alltag nicht mehr bewältigen können. Wir haben zum Beispiel eine Person, die sich bei uns gemeldet hat, die jetzt so Mitte 40 zum Beispiel noch keinen Autoführerschein machen konnte, weil sie eben Angst hat, dass im Auto dann mal eine Spinne sich abseilt und sie dadurch einen Autounfall verursacht. Also es ist hauptsächlich dieser Leidensdruck und die Beeinträchtigung im Alltag, die da so im Vordergrund steht.
Spinnenphobie im Alltag
Die neue Technik soll vielen Betroffenen den Alltag erleichtern. Denn: Allein das Wort könne bei manchen Personen Schweißausbrüche, Herzrasen, Zittern oder sogar Atemnot auslösen. "Die Angst vor Spinnen ist weit verbreitet und kann bei manchen Menschen so stark ausgeprägt sein, dass sie den Alltag erheblich einschränkt", erklärt Studienleiterin Lisa Marie Cybinski
Studie sucht nach Teilnehmern
Aktuell werden noch Studienteilnehmer gesucht. Der Zeitaufwand liegt bei etwa dreieinhalb Stunden, verteilt auf vier bis sechs Sitzungen innerhalb von drei Wochen. Drei Monate später erfolgt laut Cybinski dann eine weitere Sitzung, um den Langzeiterfolg zu messen.