Ausbau der A5 bei Frankfurt - ÖPNV erweitern statt 10-spuriger Autobahn
Tausende Autos fahren über das Frankfurter Kreuz und stehen fast täglich im Stau. Ein bis zu zehnspuriger Autobahn-Ausbau vom Frankfurter Kreuz bis Friedberg ist deshalb im Gespräch. Gegner warnen davor.
Ein Ausbau auf zehn Spuren zwischen dem Frankfurter Kreuz und Friedberg ist technisch möglich, wie eine Machbarkeitsstudie einer Ingenieursgesellschaft im vergangenen Jahr ergab.. Dies könnte zu einem besseren Verkehrsfluss führen, erklärte die Autobahn GmbH.
Unterschiedliche Varianten geprüft
Die Studie untersuchte vier Varianten im Hinblick auf die künftige Verkehrsbelastung. Dabei wurden auch Auswirkungen auf Natur, Flächenverbrauch, Luftschadstoffe und Lärmschutz berücksichtigt. Ein durchgehender zehnspuriger Ausbau in beide Richtungen würde nach aktuellen Schätzungen 1,1 Milliarden Euro kosten. In Deutschland gibt es bisher keine Autobahnen mit fünf Fahrstreifen pro Richtung.
Langjährige Untersuchung
Die umfassende Studie wurde schon 2019 von der damals zuständigen Landesbehörde Hessen Mobil in Auftrag gegeben. Sie sollte zwei Streckenabschnitte analysieren: vom Frankfurter Kreuz bis zum Nordwestkreuz und vom Nordwestkreuz bis Friedberg. Wichtige Aspekte der Untersuchung waren Verkehrssicherheit, Breite der Fahrbahnen, Streckenverlauf, Entwässerung und Lärmschutz. Nach Angaben der Autobahn GmbH sind aber noch weitere Untersuchungen notwendig.
Gegner fürchten mehr Stau und Lärm
"Während den Bauarbeiten, wird es noch mehr Stau und Lärm geben", betont Willi Loose vom Bündnis "Stopp A5-Ausbau". Nach der Erweiterung werde die Autobahn rund 50 Meter breiter sein als zuvor. Gegner befürchten, dass dadurch der Lebensraum von Tieren von Kalbach bis Schwanheim gefährdet würde. Auch Vögel- und Trinkwasser-Schutzgebiete und 12 Gartenvereine seien laut Loose betroffen.
ÖPNV ausbauen statt die A5
"Aus diesem Grund haben wir uns Alternativen überlegt", so Loose. Eine besonders wichtige Lösung sei der Ausbau vom Schienenverkehr, vor allem der ÖPNV. Ein viergleisiger Ausbau zwischen Gießen und Friedberg, könne den extremen Stau auf der A5 verhindern. Der ÖPNV müsse aber auch zuverlässiger für Pendler und besser finanziert werden. "Am Frankfurter Hauptbahnhof sind mehr Kapazitäten für Regionalzüge notwendig", sagt Loose. So könne der Stau auf der A5 reguliert werden, ohne die Autobahn auszubauen.
Alternativen für Autofahrer
"Wie im Personenverkehr ist auch der Ausbau für den Schienengüterverkehr wichtig", sagt Fabian Mitter vom Bündnis "Stopp A5-Ausbau". Weitere Alternativen sind zum Beispiel Fahrradschnellstrecken und die Bevorzugung des Autoverkehrs zu beenden. Dies sei nur möglich, wenn man Autofahrern bessere Alternativen gibt. "Denn im Endeffekt wird auch nach dem Ausbau der A5 wieder Stau entstehen, das Problem ist nicht die Strecke", betont Loose.

