Anklage gegen mutmaßlichen Serienvergewaltiger aus dem Kreis Offenbach
Mann in Frankfurt angeklagt - Frauen bei Hausbesichtigung vergewaltigt
Ein 43-Jähriger soll über Jahre hinweg Frauen mit Schlafmitteln betäubt und missbraucht zu haben. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hat jetzt Anklage gegen den Mann erhoben, wie das Hessische Landeskriminalamt mitteilt.
Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hat einen Mann aus dem Kreis Offenbach unter anderem wegen des Verdachts auf versuchten Mord, Vergewaltigungen und gefährliche Körperverletzung angeklagt. Es handelt sich laut Behörde um insgesamt 22 Taten, die der 43-Jährige zwischen Januar 2020 und November 2024 in Frankfurt und an anderen Orten begangen haben soll.
Mit Schlafmitteln betäubt
Dem Mann wird konkret vorgeworfen, in acht Fällen Frauen mit verschiedenen verschreibungspflichtigen Schlafmitteln betäubt und sie anschließend im wehrlosen Zustand vergewaltigt zu haben. Dabei soll es sich bei mehreren der Opfer um Frauen aus dem Bekanntenkreis des am Landgericht Frankfurt angeklagten chinesischen Staatsbürgers gehandelt haben. Sie sollen zudem aufgrund seines Vorgehens mit Schlafmitteln nichts von den Taten bemerkt haben.
Als Wohnungsinteressent ausgegeben
In vier Fällen soll der Mann seine Opfer jeweils im Rahmen von Wohnungsbesichtigungen überwältigt, betäubt und vergewaltigt haben. Er gab sich laut Staatsanwaltschaft den Frauen gegenüber als Wohnungsinteressent aus. Die Kontaktaufnahme mit den Frauen dafür erfolgte demnach über die chinesischen Online-Plattformen.
Taten auch in Frankfurt
Zwei der Taten habe der Mann in Frankfurt und jeweils eine Tat in Göttingen und Mannheim begangen haben, berichtete die Behörde bereits im November vergangenen Jahres.
Opfer in Lebensgefahr
Bei insgesamt sieben Betäubungen soll die Dosierung der verabreichten Medikamente so hoch gewesen sein, dass sich die jeweiligen Opfer in konkreter Lebensgefahr befanden. Der Angeschuldigte nahm deren Tod der Staatsanwaltschaft zufolge billigend in Kauf.
Wohl Vernetzung mit Gleichgesinnten
Auf einer Online-Plattform soll er zudem mehrere Jahre Mitglied eines Netzwerks gewesen sein, in dem er sich mit Gleichgesinnten über sexuelle Übergriffe auf bewusstlose Frauen, Anleitungen zur Betäubung von Opfern, Erfahrungen solcher Taten und Ratschläge zur Beschaffung der Betäubungsmedikamente ausgetauscht habe.
Bilder seiner Taten verbreitet
Auch sollen dort Fotos und Videos solcher Taten geteilt worden sein. So habe er über dieses Netzwerk auch in mehreren Fällen unerlaubt sedierende Mittel an weitere Chatteilnehmer verkauft.
In U-Haft
Der Angeschuldigte sitzt seit dem 15. November 2024 in Untersuchungshaft. Das Landgericht Frankfurt wird nun über die Eröffnung eines Verfahrens gegen ihn entscheiden.

