Frankfurt: 30.000 Euro Geldstrafe für Staatsanwalt wegen Untreue
Korruptionsskandal in Frankfurt - Staatsanwalt kassiert 30.000 Euro Strafe
Ein Frankfurter Staatsanwalt ist wegen Untreue zu einer Geldstrafe von 30.000 Euro verurteilt worden. Eine saftige Summe, die sich aus 300 Tagessätzen zu jeweils 100 Euro ergibt.
Das Urteil erging vor der Großen Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Frankfurt und ist noch nicht rechtskräftig.
90.000 Euro Schaden entstanden
Erst spät habe sich der Staatsanwalt geständig gezeigt, sagte die Vorsitzende Richterin. Dem Staat sei durch sein Verhalten ein Schaden von rund 90.000 Euro entstanden.
Der heute 38-Jährige hatte Teile von Anklagen in Verfahren wegen ärztlichen Abrechnungsbetrugs von sogenannten Gutachterinnen schreiben lassen, die bei einer Firma beschäftigt waren. Dabei handelte es sich überwiegend um Arzthelferinnen ohne juristische Kenntnisse.
Bestechlichkeit und Untreue
Es stellte sich heraus: er war nicht das einzige "schwarze Schaf" in seiner Einrichtung. Die Ermittlungsstelle gegen Korruption, bei der der Staatsanwalt tätig war, wurde seinerzeit von einem mittlerweile rechtskräftig verurteilten Ex-Oberstaatsanwalt geleitet. Dieser war wegen Bestechlichkeit und Untreue verurteilt worden. Er hatte über Jahre hinweg Gutachtenaufträge an Firmen vergeben, an denen er heimlich beteiligt war.

