Stadtwerke Rüsselsheim: Gas-Abschlag bei hunderten Kunden zu hoch
Preis-Schreck in Rüsselsheim - Gas-Abschlag bei Hunderten Kunden zu hoch
Großer Schreck beim Blick auf die Gas-Rechnung bei Hunderten Kunden der Stadtwerke Rüsselsheim. Ihnen ist offenbar viel zu viel berechnet worden. Ein Versehen, wie der Versorger jetzt sagt.
Den Vorfall bestätigte Stadtwerke-Sprecher Jürgen Gelis auf Nachfrage von HIT RADIO FFH. Wie er sagt, hätten am Samstag (4.3.) etwa 300 bis 400 der 30.000 Kunden der Stadtwerke fehlerhafte Abrechnungen erhalten.
Update vom 9. März 2023: Wie merke ich, dass ich betroffen bin und meine Rechnung fehlerhaft ist? HIT RADIO FFH hat bei den Stadtwerken nachgefragt:
- Laut Stadtwerke ist die Abschlags-Rechnung wahrscheinlich fehlerhaft, wenn der Abschlag zwischen 100 und 120 Prozent höher ist, als vorher.
- Laut Stadtwerke ist die Abschlags-Rechnung daher wahrscheinlich nicht fehlerhaft, wenn der Abschlag um gut 70 Prozent höher ist, als vorher. Hintergrund ist eine vor Monaten angekündigte Tariferhöhung.
- Ein weiteres Indiz: Laut Stadtwerke ist die Abschlags-Rechnung wahrscheinlich fehlerhaft, wenn Sie kürzer als ein Jahr Kundin oder Kunde bei den Stadtwerken sind (zum Beispiel, weil Sie umgezogen sind oder den Anbieter gewechselt haben). Demnach könnte die Berechungsgrundlage des prognostizierten, voraussichtlichen Verbrauchs falsch sein.
- Laut Stadtwerke wissen Sie es sicher am Montag (13.3.): Wenn der Abschlag bis dahin nicht abgebucht wurde, dann abwarten! Dann kommt eine neue Rechnung und der richtige Betrag wird innerhalb von zehn Tagen abgebucht.
- Im Umkehrschluss heißt das: Wird der Gas-Abschlag bis Montag (13.3.) eingezogen, dann stimmt die Berechnungsgrundlage und die Rechnung ist fehlerfrei.
Gas-Abschläge teils Hunderte Euro zu hoch
Im Einzelfall würden die Gas-Abschläge um 40 bis 50 Euro pro Monat zu hoch liegen - oder um 300 bis 400 Euro pro Jahr. "Das hat natürlich viele Kunden erschreckt, die jetzt in Sorge sind", so Gelis.
Beschwerden via Facebook und Hotline
Erste Beschwerden hätten das Unternehmen am Montag (6.3.) über Facebook und die Hotline erreicht. In Facebook-Gruppen schrieben die Menschen etwa: "So ein Chaos ist unzumutbar", "Blicke überhaupt nicht mehr durch", "Das kapieren wir auch nicht" und "Was für ein Kuddelmuddel", wie unser Reporter in dem sozialen Netzwerk las.
Stadtwerke entschuldigen sich für Fehler
Auf der Website entschuldigen sich die Stadtwerke jetzt und beschwichtigen. Es habe einen technischen Systemfehler gegeben, der zu den falschen Abrechnungen geführt habe. "Es waren wohl falsche Daten hinterlegt, die nicht passen", so Gelis. Es habe in letzter Zeit viel zu viele Änderungen beim Gas durch den Gesetzgeber gegeben. Es sei etwas durcheinandergeraten. So sei die individuelle Entlastung durch die Gaspreisbremse und gleichzeitig eine Tariferhöhung zu berücksichtigen gewesen.
Stadtwerke: Niemand zahlt zu viel
Die Stadtwerke sagen jetzt: Keiner zahle jetzt zu viel. Es werde nur der tatsächliche Verbrauch abgerechnet und zu viel gezahlte Beiträge würden wieder gutgeschrieben.
Einzug der falschen Abschläge soll verhindert werden
Die neuen (und falschen) Abschläge sollen zum 10.3. wirksam werden. Man versuche aber noch, den Einzug der fehlerhaften Abschläge zu stoppen. Ob das Technische gelinge, müsse noch geprüft werden. Man müsse unter 30.000 Rechnungen die passenden Abschläge raussuchen, sagt Gelis.
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