Pizzabäcker Michele Cirillo aus Modau kämpft gegen Fake-Bestellungen

06.06.2025, 06:25 Uhr

Unbekannter Junge ruft an - Pizzabäcker kämpft gegen Fakebestellungen

Michele Cirillo nimmt in seiner Pizzeria "Klein Italien" in Ober-Ramstadt/Modau am Telefon eine Bestellung entgegen. Hier meldete sich auch mehrfach der Junge.

Michele Cirillo, Pizzabäcker und Betreiber der Pizzeria "Klein Italien" im Ober-Ramstädter Stadtteil Modau (Kreis Darmstadt-Dieburg) ist ziemlich sauer: Er erhielt nach seinen Angaben einige Anrufe von einem unbekannten Jungen, der Pizzen bestellt, die aber niemals abgeholt wurden.

Die Fake-Bestellungen kosten Michele nicht nur Geld, Zeit und Nerven, sondern führen auch zu einer Verschwendung von Lebensmitteln.

Belästigung durch Fake-Bestellungen

Trauriger Höhepunkt: Der Junge gab nach den Worten von Michele Cirillo (65) eine große Bestellung - acht Pizzen und zwei Döner - bei einem anderen Restaurant auf und ließ sie zu Cirillos Pizzeria "Klein Italien" nach Modau schicken. Michele betont, dass dies über einen harmlosen Streich hinausgeht: Die Auswirkungen auf sein Geschäft seien erheblich. "Das hat mit Spaß nichts mehr zu tun", sagt Michele deutlich. Er habe aus eigener Tasche gezahlt und das Essen verschenkt, um Abfall und die pure Lebensmittelverschwendung zu vermeiden.

Appell an den Verursacher

Michele Cirillo ist nicht nur über den finanziellen Verlust verärgert, sondern eben auch über den Missbrauch von Lebensmitteln. In einem Appell an den unbekannten Anrufer zeigt er Verständnis für jugendlichen Übermut und Jungs, die sich durch solche Fake-Anrufe einen "Kick holen" wollten. "Ich war auch mal jung und habe dumme Dinge gemacht", sagt er zu HIT RADIO FFH. Doch er betont, dass solche Streiche ernsthafte Folgen haben und gar nicht lustig seien. Als letzte Maßnahme müsse man eben die Polizei einschalten.

Michele Cirillo an seinem liebsten Arbeitsplatz, dem Pizzaofen in seinem Lokal in Modau.

Essen gespendet

Obwohl die Situation für Michele belastend ist, versucht er, auch das Positive zu sehen: Die ungewollten Bestellungen habe er an an Menschen verschenkt. Michele hofft jetzt, dass seine Botschaft Gehör findet und solche Aktionen in Zukunft ausbleiben. Er möchte seinen Beruf weiter mit Freude ausüben und seine Gäste zufriedenstellen. "Bitte denkt daran, was euer 'Spaß' bei anderen auslöst", mahnt der 65-Jährige, der in Südhessen auch als "singender Pizzabäcker" bekannt wurde.