Hightech gegen Falschparker - Mannheim testet Parksünder-Scan-Auto
In Mannheim beginnt am Donnerstag (6.11.) ein Testbetrieb mit einem sogenannten Scan-Auto. Das Fahrzeug soll nach Angaben der Stadt Falschparker effizienter aufspüren. Ausgestattet mit speziellen Kameras, wird das Auto zunächst nur im Stadtteil Neckarstadt in einem Pilotprojekt eingesetzt.
Das Scan-Auto solle dabei helfen, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und Mitarbeiter zu entlasten. Dies sei europaweit das erste Mal, dass ein solches neuartiges Scan-System eingesetzt wird, um Falschparken vollautomatisch zu ahnden.
Kameras erfassen Falschparker
Der Test läuft über vier Wochen und konzentriert sich auf sicherheitsrelevante Verstöße. Falschparker an Einmündungen, Feuerwehrzufahrten und in Halteverboten stehen besonders im Fokus. Das Auto erfasst rund 1.000 Fahrzeuge pro Stunde, ein etwa 20-mal höheres Pensum als bei manueller Kontrolle durch Fußstreifen. Zunächst werden allerdings keine automatischen Strafzettel ausgestellt. Die Daten werden von der Stadt noch einmal manuell überprüft, bevor sie an die Bußgeldstelle gehen.
Ähnliches Verfahren in Heidelberg erfolgreich
Ein ähnliches Projekt lief bereits in Heidelberg. Dort waren Scan-Fahrzeuge von September bis Oktober im Einsatz. Hauptziel war hier allerdings die Kontrolle von Parktickets und Anwohnerausweisen. Sanktionen wurden in Heidelberg nicht verhängt. Die Technik funktionierte dort zuverlässig, heißt es.
Mannheimer Testphase genau geplant
Das Testgebiet in der Mannheimer Neckarstadt wurde zuvor vermessen. Mitarbeiter des Ordnungsdienstes fahren die Routen ab und das Fahrzeug zeichnet potenzielle Verstöße auf. Findet ein zweiter Durchgang innerhalb von zehn Minuten denselben Verstoß, wird dies weiterbearbeitet. Alle Fälle gehen durch eine Clearingstelle zur finalen Prüfung, bevor sie zur Bußgeldstelle gelangen.
Bis zu 140.000 Euro Kosten
Das Verkehrsministerium Baden-Württemberg finanziert das Projekt. Mannheim übernimmt Personalkosten und sorgt für notwendige Beschilderungen. Nach der Testphase folgt eine genaue Bewertung und Analyse, um danach über die mögliche Anschaffung eigener Systeme zu entscheiden. Hierbei würden Kosten zwischen 100.000 und 140.000 Euro pro Auto-Überwachungssystem entstehen, hieß es auf Nachfrage in einem Pressegespräch.