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> Nach Bombenentschärfung in Wiesbaden: Stabschef zieht bei FFH Bilanz
04.04.2024, 14:08 Uhr
Mehr Leute für Bürgertelefon -
Bombenentschärfung: Lief alles rund?
© HIT RADIO FFH/ Hartmann
Im Gespräch mit FFH-Reporter Peter Hartmann: Stadtpolizei-Chef Hans-Peter Erkel
Wiesbaden am Tag nach der großen Bombenentschärfung. Zehntausend Menschen hatten im Bereich Biebrich-Schierstein-Gräselberg ihre Wohnung verlassen müssen, es gab Autobahn- und Schienensperrungen. Bei den Bauarbeiten für das neue "Kärntner Viertel" war eine 500-Kilo-Weltkriegsbombe gefunden worden.
Was hat geklappt und wo hats gehakt? Das haben wir Hans-Peter Erkel, Stadtpolizei-Chef und Leiter des Planungsstabes gefragt. Im Grunde ist er zufrieden - bis auf Verzögerungen bei der Evakuierung ging alles planmäßig über die Bühne.
Hans-Peter Erkel: "Es hat alles zunächst so geklappt, wie ich mir es vorgestellt habe..."
Der Planungsstab-Chef zieht seine Bilanz des Bombeneinsatzes
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Ja, es hat alles zunächst einmal wieder so geklappt, wie ich es mir vorgestellt habe als Leiter des Krisenstabes. Es hat nicht neben dem Zeitfenster geklappt, wie ich es mir vorgestellt habe. Liegt sicherlich daran, dass auch einige Leute vielleicht die Notwendigkeit nicht eingesehen haben, es zu vielen liegend und sitzend Transporte kamen von hilfsbedürftigen Personen. Mehr als wir vermutet haben. Trotz allem die Abstimmung zwischen den städtischen Ämtern mit den einzelnen Institutionen bis hin zur Beteiligung Stadtpolizei, Landespolizei, aber auch Vertreter der Deutschen Bahn AG und sonstigen Institutionen, SWF für Sorgen Gas, SWF für Sorgen Strom, Hessen Wasser, das hat alles wunderbar funktioniert.
Was kann man besser machen?
Zufrieden ist also der Planungsstab-Leiter Erkel mit dem Gesamt-Fazit der Bomben-Entschärfung. Trotzdem gibt es "learnings", also Dinge, die man beim nächsten Mal besser machen könnte, räumt Erkel ein.
Für die vielen Anfragen besorgter Bürger soll künftig ein Bürgertelefon früher geschaltet und besser besetzt werden, sagt Hans-Peter Erkel
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Im Nachgang kann man sicherlich sagen, man hätte vielleicht etwas schneller, das bin ich gerade heute am Aufarbeiten, das Bürger-Telefon besetzen können mit Men- und Frau-Power, sodass wir früher dem Bürger schon zur Antwort hätten stehen können. Das war, glaube ich, erst 21.30 Uhr möglich. Das war relativ bät, ja.
Evakuierungs-Radius zu groß?
Die Bürger-Hotline war erst am Vortag spät abends besetzt - da will Erkel künftig also mit mehr Manpower ran, denn es gab hunderte besorgte Anrufer. Die Kritik mancher Anwohner an dem sehr großen Evakuierungs-Radius lässt der Planungsstab-Chef aber nicht gelten. Zuständig dafür sei immer der Kampfmittelräumdienst.
"Den Radius der Evakuierung legt immer der Kampfmittelräumdienst fest!"
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In Hessen ist es so geregelt, dass Kampfmittel, die aufgefunden werden, in die Zuständigkeit des Kampfmittelräumdienstes fallen beim Regierungspräsidenten Darmstadt. So auch jetzt am Dienstag wieder passiert. Kampfmittelräumdienst hat sich die Sache angesehen, hat die Bombe bewertet, 500-Kilo-Bombe mit einem bestimmten Zünder und legt dann den Radius fest. Das ist hessenweit immer so, dass das der Kampfmittelräumdienst macht.
Größte Bombe seiner Laufbahn
Der 500 Kilo-Blindgänger war übrigens für Stadtpolizei-Chef Hans-Peter Erkel die größte Bombe seiner bisherigen Laufbahn. Kein Wunder, dass auch ihm am Ende ein Stein vom Herzen fiel, als alles glatt über die Bühne gegangen war.
Die Weltkriegsbombe im Wiesbadener Stadtteil Biebrich ist erfolgreich entschärft…