Neue Flugrouten - Mainz kritisiert Minister scharf
Die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt fürchtet mehr Fluglärm durch das geplante neue Flugrouten-Konzept für den Frankfurter Flughafen - und sie teilt verbal gegen das Land Hessen aus.
Der Unmut ebbt nicht ab: Die Stadt Mainz hat deutliche Kritik am neuen Flugrouten-Konzept für den Frankfurter Flughafen, am hessischen Wirtschaftsministerium, dem Betreiber Fraport und der Deutschen Flugsicherung (DFS) geäußert. Umweltdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne) sagte, der Fokus liege auf dem Ausbau der Kapazitäten des Airports, das Bemühen um eine Vermeidung von Fluglärm scheine Makulatur zu sein.
Betroffenheit bis tief nach Rheinhessen
Fraport und die DFS hatten kürzlich mitgeteilt, dass künftig mehr Flugzeuge Richtung Nordwesten abheben sollen. Solche Änderungen werden in der Region stets heiß diskutiert, von Fluglärm betroffen sind Menschen etwa bis weit nach Südhessen sowie in Rheinland-Pfalz tief nach Rheinhessen hinein.
Südumfliegung belastet eh schon
Steinkrüger, die auch stellvertretende Vorsitzende in der Kommission zur Abwehr des Fluglärms ist, in der Anrainerkommunen sitzen, monierte, Mainz sei schon von der Südumfliegung belastet. Wenn künftig die Nordwestrouten mehr genutzt würden, werde der Lärmteppich über der Stadt weiter ausgedehnt.
Mansoori kein Interesse an Transparenz
Bei dem neuen Betriebskonzept seien die kommunalen Vertreter mehr oder weniger vor vollendete Tatsachen gestellt worden, sagte Steinkrüger. "Der hessische Verkehrsminister Kaweeh Mansoori hat offensichtlich kein Interesse daran, die Mitglieder der Fluglärmkommission ehrlich und transparent zu informieren."
Vertrauen beschädigt
Das Vertrauen in die bisher gute Zusammenarbeit mit dem Land Hessen, Fraport und der DFS sei massiv geschädigt. Ähnlich hatten sich auch andere FLK-Mitglieder schon geäußert. Fraport hatte erklärt, die Arbeiten an dem Flugrouten-Konzept seien noch nicht abgeschlossen.

