Wiesbadens setzt Zeichen - Flagge gegen Atomwaffen gehisst
Am Dienstag, dem 8. Juli, hat die Landeshauptstadt Wiesbaden am Rathaus die Flagge des internationalen Bündnisses Mayors for Peace gehisst. Zusammen mit über 600 anderen Städten in Deutschland setzt Wiesbaden damit ein Zeichen gegen Atomwaffen. Die Aktion steht für eine friedlichere Welt.
Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende äußerte sich besorgt über die aktuellen Konflikte im Nahen Osten und in der Ukraine. Dabei sind Atommächte beteiligt, was weltweit Angst vor den möglichen verheerenden Folgen schürte.
Atomare Bewaffnung und Verträge
Das Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI schätzt, dass es weltweit etwa 12.241 Atomsprengköpfe gibt. Alle neun Atommächte modernisieren derzeit ihre Arsenale. Der New START-Vertrag, der die strategischen Kernwaffen zwischen den USA und Russland begrenzt, läuft Anfang des kommenden Jahres aus. Es gibt bisher keine Bemühungen zur Verlängerung oder Erneuerung des Vertrages. Ein neuer nuklearer Rüstungswettlauf könnte drohen.
Rechtsgutachten erinnert an Abrüstungsverpflichtung
Der Flaggentag der Mayors for Peace erinnert an ein Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofes (IGH) in Den Haag vom 8. Juli 1996. Der IGH stellte fest, dass sowohl die Androhung als auch der Einsatz von Atomwaffen illegal sind. Zudem bestehe eine völkerrechtliche Verpflichtung zu Abrüstungsverhandlungen, die unter internationaler Kontrolle geführt werden müssen.
Mayors for Peace: Ein weltweites Netzwerk
Mayors for Peace wurde 1982 vom Bürgermeister von Hiroshima gegründet. Die Organisation setzt sich für die Abschaffung von Atomwaffen ein und diskutiert Wege für ein friedliches Miteinander. Weltweit gehören dem Netzwerk mehr als 8.480 Städte in 166 Ländern an. In Deutschland beteiligen sich rund 900 Städte an dem Bündnis, und mehr als 600 nehmen am diesjährigen Flaggentag teil.

