Toben auf 30 Quadratmetern - Funktioniert eine Tiny House-Kita?
Kindergarten in einem Tiny House - Wie soll das denn gehen? Das hat sich unsere Reporterin Charlotte Mattes auch gefragt und die vermutlich erste Tiny-Kita im FFH-Land besucht.
Rennen, toben und spielen... Und das auf 30 Quadratmetern? So läuft der Alltag in der Tiny-House-Kita der Evangelischen Kirche in Eppenrod bei Limburg. Für ihre Waldgruppe hat der Kindergarten nämlich ein 200.000 Euro teures Tiny-House in den Wald gesetzt. Wie sieht es in so einer Mini-Kita aus? Und haben die Kinder genug Platz zum Spielen?
Wie sieht eine Tiny House-Kita aus?
Auf dem Waldgelände der Kita steht es - das 30 Quadratmeter kleine Holzhaus mit Platz für 20 Kitakinder. Von außen ist es ein moderner Holzkasten mit Fenstern, erhöht auf Metallfüßen. Rein kommt man über eine Holztreppe.
Betritt man das kleine Holzhäuschen, gibt es gar nicht so große Unterschiede zu einer "normalen" Kita.Auch hier gibt es eine Garderobe für Rucksäcke und Matschklamotten, kleine Tische und Bänke mit effizienten Stauraum und einen Basteltisch. Es ist kuschlig warm und von innen ist alles in einem gemütlichen hellen Holzton ausgekleidet. Durch die hohen Decken wirkt der ganze Raum außerdem viel größer.
Über eine Treppe kommt man auf die zweite Etage der Tiny-Kita. In der dort eingerichteten Kuschelecke findet die "Leise-Zeit" statt oder dort können sich die Kinder zurückziehen, wenn sie sich nicht gut fühlen: Wie der kleine Oskar, der Ohrenschmerzen hat und auf seine Mama wartet.
Eine Kita auf 30m² - Wie soll das funktionieren?
Eine Kita im Tiny House - wird es da nicht total laut und eng? Funktioniert so eine Mini-Kita überhaupt? Ja, das tut sie! - Die Kinder halten sich nämlich die meiste Zeit an der frischen Luft auf und toben im Wald herum und wollen meistens gar nicht rein. Das das Tiny House dient eigentlich nur zum Essen oder um auf die Toilette zu gehen.
Und eines hat FFH-Reporterin Charlotte Mattes nicht erwartet: Die Kinder sind viel leiser als sie es aus der Kita ihres Kindes kennt.Die Tiny House-Kinder gehen viel ruhiger miteinander um. Das hat mir auch die Leiterin Hannelore Backhaus bestätigt. Sie sagt: Die schreien hier nicht, um zu Wort zu kommen.
"Das ist einfach ein Stück weit ein zweites Zuhause, das die Kinder hier haben", sagt Erzieherin Anja Czarnetzky über die Tiny-Kita. Und den Kindern gefällt auch "dass sie öfters draußen sind und nicht immer drinne", wie die 6-Jährige Mathilda erzählt.