Kreistag Groß-Gerau: Einstimmig gegen Bauschutt vom AKW Biblis
Kreistag Groß-Gerau - Einstimmig gegen Bauschutt vom AKW Biblis
Der Kreistag Groß-Gerau hat sich parteiübergreifend und einstimmig gegen eine Annahme von Müll aus dem ehemaligen Atomkraftwerk in Biblis auf einer Deponie in Büttelborn ausgesprochen.
Es sollen nun alle juristischen Möglichkeiten ausgelotet werden, um dies zu verhindern, ist das Ergebnis einer Sondersitzung des Kreistages. Der Antrag für die Ablehnung war von SPD, Grünen und Linke eingebracht worden. Abgeordnete mehrerer Parteien kritisierten die Landesregierung und den Kreis Bergstraße, in dem das Akw steht. Man habe elf Jahre Zeit gehabt, eine Lösung in dem zuständigen Kreis zu finden.
Bundesweite Suche erfolglos
Bei der Suche nach einer geeigneten Deponie hagelte es Absagen. So hatte Hessens Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) im Januar in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage mitgeteilt, keine von mehr als 200 angefragten Deponien bundesweit habe sich zur Entsorgung des Kraftwerkmülls bereit erklärt.
3.200 Tonnen AKW-Schutt sollen nach Büttelborn
Es handelt sich um 3.200 Tonnen Bauschutt, die auf der Deponie in Büttelborn gelagert werden sollen. Die Strahlenbelastung liegt unterhalb der Grenze von zehn Mikrosievert, somit kann der Schutt auf einer geeigneten Deponie entsorgt werden. Insgesamt fallen am Standort Biblis den Angaben zufolge eine Million Tonnen Rückbaumaterial an.
AKW Biblis wird seit 2017 abgerissen
Nach dem Atomausstieg Deutschlands im Zuge der Fukushima-Katastrophe im Jahr 2011 wurde kurz danach auch das Kraftwerk Biblis stillgelegt. Seit 2017 wird das AKW in Südhessen abgerissen.