Rodung im Fechenheimer Wald: Hunderte protestieren in Frankfurt
Rodung im Fechenheimer Wald - Haben Aktivisten Luxusautos zerstört?
Im Frankfurter Osten spitzt sich der Streit um ein Waldstück zu, das einem Autobahndreieck weichen soll. Mehrere hundert Menschen haben in Frankfurt gegen die geplante Rodung im Fechenheimer Wald protestiert.
"Wald statt Asphalt", skandierten sie immer wieder, und "Fecher bleibt". Dem geplanten Ausbau der A66 mit dem Riederwaldtunnel könnten dort rund 1000 Bäume zum Opfer fallen. In Redebeiträgen vor Beginn der Kundgebung wurde auf die bereits hohe Kohlendioxidbelastung und die schlechte Luftqualität in der Mainmetropole hingewiesen. Die Polizei schätzte die Zahl der Teilnehmer auf rund 400.
Verschlechterung des Stadtklimas befürchtet
Die Zerstörung eines durch hohe Biodiversität geprägten Waldgebietes drohe das Stadtklima weiter zu verschlechtern, hieß es mit Blick auf die zahlreichen Hitzetage in den vergangenen Sommern. Da der Fechenheimer Wald nach Einschätzungen von Wissenschaftlern bis zu 6000 Jahre alt sei, handele es sich um einen unwiederbringlichen Verlust.
Solidarität mit Aktivisten
Mit ihrem Protest solidarisierten sich die Demonstranten mit den Aktivisten, die mit Besetzungen in dem betroffenen Waldgebiet die Rodung verhindern wollen. Mittlerweile ist das Waldstück von den Behörden offiziell gesperrt und darf nicht mehr betreten werden. Die Räumung wird in der kommenden Woche erwartet.
Angriff auf Autohaus im Zusammenhang mit Protesten?
Möglicherweise im Zusammenhang mit dem Konflikt um den Wald steht die Zerstörung von 14 hochwertigen Fahrzeugen in dem nahegelegenen Autohaus "Hessengarage". Wie die Polizei bestätigte, gibt es auf der linken Plattform "Indymedia" ein Bekennerschreiben mutmaßlicher Angreifer. Diese erklärten, die Ansätze der "Letzten Generation" oder "Ende Gelände" zwar nicht vollständig zu teilen, sich aber "als unbekannte Kompliz*innen im Kampf gegen die Zerstörung des Planeten" zu sehen. Die Ermittlungen zu der Tat in der Nacht auf Donnerstag laufen.