"Ahle Worscht" muss aus Nordhessen kommen und wird durch EU geschützt
Besonderer Schutz durch die EU - "Ahle Worscht" muss aus Nordhessen kommen
Wichtige Auszeichnung für die Ahle Worscht aus Nordhessen: Die Wurstspezialität ist von der Europäischen Union jetzt offiziell zur regionalen Marke erklärt worden. Den Titel geschützte geografische Angabe (g.g.A.) tragen bereits Produkte wie der Hessische Handkäs oder die Frankfurter Grüne Soße.
"Das ist eine riesige Anerkennung für ein klasse Produkt und eine Wertschätzung für die handwerkliche Arbeit", sagt Rolf Schott aus Melsungen, Vorsitzender vom Förderverein Nordhessische Ahle Wurst, im FFH-Gespräch. Seit weit über einem Jahrzehnt läuft schon der Antragsprozess. Jetzt endlich gibt es grünes Licht aus Brüssel. Mit der Auszeichnung könne man sich jetzt besser gegen Standardwurstwaren durchsetzen, sagt Schott. "Wir hoffen auf mehr Wahrnehmung in der Öffentlichkeit."
Wenige Betriebe stellen noch Ahle Worscht her
Nur ein paar Dutzend Betriebe in Nordhessen stellen die Ahle Worscht noch her, schätzt Schott. Die Produktion sei aufwendig: Das Fleisch komme von Schweinen mit einem höheren Alter (und mindestens 125 Kilo Gewicht). Nicht jeder Landwirt biete so etwas an. Dazu kommen der spezielle Schlachtprozess und die lange Reifezeit. "Die Ahle Worscht ist keine Turbowurst - die Reifung kann bis zu einem Dreivierteljahr dauern", sagt Schott.
Offizielle Anforderung an die Wurst: Laut EU handelt es sich bei der Nordhessischen Ahlen Worscht um eine luftgetrocknete oder luftgetrocknete geräucherte Dauerwurst aus Schweinefleisch, die in der Region Nordhessen hergestellt wird. "Die Konsistenz und das Mundgefühl sind etwas krümelig und mürber als bei Standarddauerwürsten." Die Tiere dürfen zum Schlachthof nur maximal zwei Stunden unterwegs sein. Hergestellt werden darf die originale Ahle Worscht nur in den Landkreisen Hersfeld-Rothenburg, Kassel mit der Stadt Kassel, Marburg-Biedenkopf, Schwalm-Eder, Waldeck-Frankenberg und Werra-Meißner. Beim Namen ist man allerdings weniger streng: Sie darf "Nordhessische Ahle Wurscht" oder "Nordhessische Ahle Worscht" genannt werden. Die Details zur geschützten Ahle Worscht hat die EU jetzt in ihrem Amtsblatt veröffentlicht. In drei Monaten ist die Sache dann formal ganz offiziell. Gefeiert wird aber jetzt schon.
"Lange Tradition"
„Ahle Wurscht hat in Nordhessen eine lange Tradition und erfreut sich großer Beliebtheit in Nordhessen und weit darüber hinaus", sagte Hessens Europaministerin Lucia Puttrich. "Die Auszeichnung ist nicht nur ein Qualitätsnachweis für echte nordhessische Tradition, sondern eröffnet regionalen Anbietern auch neue Vermarktungs- und Marketingstrategien."