Waffenruhe drei Tage verlängert - Acht Tonnen Hilfsgüter erreichen Sudan
Rund acht Tonnen Hilfsgüter des Internationalen Roten Kreuzes sind im Sudan angekommen. Medikamente, Verbände und chirurgisches Material erreichten am Sonntag per Flugzeug das seit zwei Wochen umkämpfte Land.
Eine weitere Maschine mit zusätzlichen Vorräten und Einsatzkräften solle bald folgen, hieß es. Inzwischen wurde auch bekannt: Die Feuerpause zwischen den beiden Konfliktparteien soll verlängert werden - um weitere drei Tage.
Waffenruhe brachte etwas Normalität
Die Waffenruhe hatte am Wochenende zeitweise eine gewisse Normalität in Teile der umkämpften Hauptstadt Khartum zurückgebracht. Augenzeugen berichteten, die Polizei patrouilliere wieder in den Straßen - unter anderem, um Plünderungen zu verhindern. Nur vereinzelt waren demnach Schüsse zu hören. Aus manchen Stadtteilen gab es jedoch auch Berichte sporadischer Gefechte. Die beiden Konfliktparteien warfen sich gegenseitig vor, die Waffenruhe nicht einzuhalten.
Worum geht es in dem Konflikt?
In dem nordostafrikanischen Land mit rund 46 Millionen Einwohnern kämpft der De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan mithilfe der Streitkräfte seit dem 15. April gegen seinen Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo, der die einflussreichen Paramilitärs RSF anführt. Die beiden Generäle hatten die Führung Sudans durch zwei gemeinsame Militärcoups 2019 und 2021 übernommen.
Krankenhäuser funktionieren nicht
Nach Angaben des sudanesischen Ärztekomitees sind viele Krankenhäuser infolge der Gefechte nicht mehr funktionstüchtig. Zudem fehle es an Medikamenten, medizinischen Gütern und Blutkonserven. Nach Angaben der Behörden sind den Kämpfen bereits mehr als 500 Menschen zum Opfer gefallen, fast 5.000 sind verletzt worden.