#Frankfurt #Bockenheim
— Polizei Frankfurt (@Polizei_Ffm) July 12, 2023
ℹ️ Einsatzmaßnahmen im Zusammenhang mit der Räumung des besetzten Areals der ehemaligen #DondorfDruckerei in der #Sophienstraße.
PM: https://t.co/VpyrQMtFvZ#FfM1207
Nach Druckerei-Räumung in Frankfurt: Acht Polizisten verletzt
Dondorf-Druckerei geräumt - Acht Polizisten bei Demo verletzt
Nach der Räumung der ehemaligen Dondorf-Druckerei in Frankfurt-Bockenheim haben linksradikale Gruppen bei einer Hausbesetzer-Demonstration am Mittwochabend (12.07.) für Randale gesorgt. Dabei wurden acht Polizisten verletzt.
Die Demonstranten nahmen die Räumung, der von Aktivisten besetzen Druckerei, zum Anlass. Am Ende waren es insgesamt 500 Personen, die vom Druckerei-Gelände in Bockenheim Richtung Goethe-Universität im Westend zogen - die Uni hatte die Räumung beantragt. Auf dem Weg zündeten sie Pyros und Rauchtöpfe und bespuckten die Polizeibeamten, so ein Sprecher der Polizei.
Acht verletzte Polizisten
Als ca. 50 Randalierer unbefugt auf das Uni-Gelände wollten, eskalierte die Lage. Es gab Gerangel und Schläge - und acht verletzte Beamte, teilte die Polizei mit. Die Polizei hat die Demo dann aufgelöst.
Friedliche Räumung
Die Räumung verlief laut Polizei friedlich. Verletzt wurde niemand. Ein Polizeisprecher bestätigt gegenüber HIT RADIO FFH, dass insgesamt 22 Personen vom Gelände der Druckerei entfernt wurden. Davon seien 16 im Gebäude gewesen, sechs auf dem Areal der Druckerei. Alle wurden von den Beamten weg geleitet, das verliefe friedlich und ohne Zwischenfälle. Die Polizei habe auch die Identität der Besetzer festgestellt für das Strafverfahren wegen Hausfriedensbruch.
Spontane Demo vor der Druckerei
Spontan und relativ schnell hätten sich außerhalb des Geländes Teilnehmer zweier Solidaritätskundgebungen versammelt, die sich dann allerdings um die Mittagszeit wieder aufgelöst hätten. Am frühen Nachmittag meldete die Polizei den Abschluss der Maßnahmen, die vor sieben Uhr morgens begonnen hatten.
Polizei setzt Hausrecht der Uni durch
Das Areal in der Sophienstraße sei seit dem 24. Juni besetzt gewesen. Deshalb habe die Goethe-Universität, die dort Hausrecht habe, einen Strafantrag gestellt. Die Aktivistinnen und Aktivisten machen sich für den Erhalt des Gebäudes stark. Die Polizei hat auf dem besetzten Gelände nach eigenen Angaben mehrere Personen angetroffen. Sie würden nach dem Einsatz wieder entlassen, sofern ihre Identität feststehe, hieß es.
Gebäude soll Besitzer wechseln
Die Universität weist darauf hin, dass sie in absehbarer Zeit nicht mehr Eigentümerin der Immobilie sei, sondern die Max-Planck-Gesellschaft. Daher habe sie " (...) auch keine Befugnis, über die künftige Nutzung des Gebäudes zu bestimmen."
Linke-Vorsitzende spricht von "Skandal"
Die Vorsitzende der Linke-Fraktion im hessischen Landtag, Elisabeth Kula, bezeichnete die Räumung als Skandal. "Statt den laufenden Verhandlungsprozess mit den Besetzerinnen und Besetzern weiterzuführen, schafft die Goethe-Universität mit Hilfe der Polizei Fakten", sagte sie. Übergangen würden damit diejenigen, die sich mit Verweis auf die jüdische Geschichte des Ortes, die industriekulturelle Bedeutung des Gebäudes und nicht zuletzt den Klimaschutz für den Erhalt des historischen Druckereigebäudes eingesetzt hätten.
Auch SPD-Politiker kritisiert die Abrisspläne
SPD-Landtagskandidat Jan Pasternack kritisierte die Abrisspläne: "Ein Abriss würde riesige Mengen an grauer Energie freisetzen und zudem historisch und baukulturell wertvolle Bausubstanz unwiederbringlich zerstören" sagte er am Mittwoch. Er fordere die Landesregierung auf, ein Konzept vorzulegen, das den Erhalt des Gebäudes sicherstelle.
Anwohner kämpften schon 2006 für Druckerei-Erhalt
In einer Mitteilung aus dem Umfeld der Besetzer wurde darauf verwiesen, dass Anwohner des Stadtteils Bockenheim bereits seit 2006 für den Erhalt der Druckerei kämpften. "Die Mitglieder Familie Dondorf wurden verfolgt, ermordet und in den Selbstmord getrieben. Nun soll auch die letzte Erinnerung an sie weichen", hieß es.
Alles was ihr für euren Tag wissen müsst:
Die Nachrichten des Tages schnell und kompakt jeden Morgen direkt von unserem Newsdesk auf euer Smartphone. Abonniert jetzt unseren WhatsApp-Channel – natürlich kostenlos.