Warntag erfolgreich - Keine großen Störungen in Hessen
Piepsende Handys und heulende Sirenen: Der bundesweite Warntag hat in Hessen ohne größere Störungen funktioniert. "Die ersten Rückmeldungen aus den Landkreisen, kreisfreien Städten und Kommunen sind nach aktuellem Stand sehr positiv", sagte Innenminister Roman Poseck (CDU).
Bis auf wenige Einzelfälle habe die Alarmierung der Warn-Apps und der Sirenen funktioniert.
Warnung auch im Radio
Verbreitet wurde der Alarm, der zu Testzwecken alljährlich am zweiten Donnerstag im September verbreitet wird, auch über Radio- und Fernsehsender und auf Stadtinformationstafeln. Die Entwarnung folgte nach 45 Minuten.
Tatsächlicher Alarm in Bruchköbel
So gingen auch in Bad Vilbel pünktlich um elf Uhr Sirenen und Handy-Alarm an. Die App Katwarn reagierte erst nach zwei Minuten und zeigte mit einer weiteren Verzögerung an, dass es sich um einen Probealarm handelte. In Bruchköbel gab es etwas Verwirrung, dort sorgte ausgerechnet am Warntag ein Gasleck für einen tatsächlichen Alarm.
Länder für Katastrophenschutz zuständig
"Der Aktionstag hat auch dieses Mal dazu beigetragen, die Bürgerinnen und Bürger für die Warnung von Gefahren und Notlagen zu sensibilisieren", so Poseck. Es müsse weiter in die entsprechende Infrastruktur und den Katastrophenschutz investiert werden. Um den Katastrophenschutz müssen sich in Deutschland die Länder kümmern. Für den Schutz der Bevölkerung etwa im Kriegsfall ist der Bund zuständig.
Wie funktioniert der Warntag?
Am Warntag wird eine Probewarnung durch das Modulare Warnsystem (MoWaS) des Bundes verschickt. Die Warnung wird an sogenannte Warnmultiplikatoren wie Rundfunksender und App-Server geschickt. Diese leiten die Probewarnung zeitversetzt an verschiedene Warnmittel weiter. Dazu gehören Fernseher, Radios und Smartphones.
Warnung auch über Lautsprecherwagen und Sirenen
Daneben können Kommunen örtliche Warnmittel wie Lautsprecherwagen oder Sirenen einsetzen. Eine Entwarnung folgt um 11:45 Uhr über dieselben Kanäle.
Teilnahme ist freiwillig
Die Teilnahme am Bundesweiten Warntag ist freiwillig, teilt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) mit. Demnach machen nicht alle Kommunen mit.
Anfragen zum Warntag per Telefon
Für Fragen zum Warntag gibt es einen gemeinsamen Bürgerservice vom Bundesministerium des Innern und für Heimat mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Dieser ist telefonisch erreichbar unter 030 18 681-24105 am Donnerstag (12.09.) zwischen 9:00 Uhr und 17:00 Uhr und am Freitag (13.09.) zwischen 8:00 Uhr und 15:00 Uhr
Mehr Informationen zum Warntag gibt es Online beim BBK.
Wer ist verantwortlich für den Warntag?
Der Bundesweite Warntag wurde von Bund und Ländern gemeinsam vorbereitet. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) ist auf Bundesebene zuständig. Auf Landesebene sind die jeweiligen Innenministerien verantwortlich. In den Kommunen kümmern sich in der Regel die für den Katastrophenschutz zuständigen Behörden um die Durchführung.
Warum werden überhaupt noch Sirenen ausgelöst
"Im Gegensatz zu den meisten anderen Warnmedien haben Sirenenanlagen einen 24/7-Weckeffekt", erklärte das Ministerium. Vor allem in den Nachtstunden könne nicht davon ausgegangen werden, dass der überwiegende Teil der Bevölkerung Handys oder Tablets eingeschaltet und in Hörweite habe.
Sirenen auch im Handy-Zeitalter wichtig
Auch der Vogelsbergkreis beispielsweise erklärte, Sirenen seien nach wie vor unverzichtbar, "da sie auch dann funktionieren, wenn Mobilfunknetze ausfallen oder Stromversorgungen unterbrochen sind". Sie böten eine direkte und laute Alarmierung, die auch Menschen ohne Zugang zu mobilen Endgeräten erreiche. Der Landkreis verfüge deshalb neben den digitalen Warnsystemen wie der "Katwarn"-App über ein flächendeckendes Sirenennetz, dessen Zustand regelmäßig überprüft werde. Aktuell würden einige Anlagen modernisiert, um sie auf dem neuesten Stand zu halten.
Warnt der Warntag zuverlässig?
Ob es mit der zuverlässigen Warntag geklappt hat, will das BBK mit einer Umfrage herausfinden. Hier wird zum Beispiel abgefragt, ob die Probewarnung über den Mobilfunkdienst Cell Broadcast angekommen ist. Die Umfrage endet am 19. September um Mitternacht.
Auswertung soll im Frühjahr kommen
Die Umfragedaten und die technische Analyse werden wissenschaftlich ausgewertet. Die Auswertung ist für das Frühjahr geplant und soll auf der BBK-Webseite veröffentlicht werden.