Schutz vor häuslicher Gewalt - Neue Fußfessel jetzt in Hessen im Einsatz
Im vergangenen Jahr hat das Land Hessen das sogenannte spanische Modell der elektronischen Fußfessel eingeführt. Nun wurde sie erstmals einem Täter aus Kassel angelegt.
Er muss sie zunächst für vier Monate tragen, teilte das Justizministerium in Wiesbaden mit. Dieser habe eine Frau aus dem Bezirk des Amtsgerichts Kassel verfolgt, belästigt und ihr nachgestellt.
Das spanische Modell
Beim spanischen Modell der Fußfessel werden keine festgelegten Verbotszonen überwacht. Vielmehr kommuniziert die Fußfessel nach Ministeriumsangaben mit einer GPS-Einheit, die das Opfer bei sich trägt - so werden die Standorte der überwachten Person und des Opfers im Auge behalten und es kann Alarm ausgelöst werden, wenn sich beide nähern.
Erster Einsatz in Sachsen
Zum bundesweit ersten Mal war Anfang Januar in Sachsen zu dieser Art von Fußfessel gegriffen worden, um eine Frau vor häuslicher Gewalt zu schützen. In Hessen sitzt die Gemeinsame elektronische Überwachungsstelle der Länder (GÜL), deren Aufgabe die Überwachung der Fußfesselträger ist.
Hessens Justizminister lobt neues Modell
Der Schutz von Frauen sei einen wichtigen Schritt vorangekommen, sagte Hessens Justizminister Christian Heinz (CDU). Erst eine Gesetzesnovelle von Dezember hatte in Hessen ermöglicht, das Anlegen einer solchen Fußfessel wie im aktuellen Fall für vier Monate anzuordnen. "Hiermit können wir dem Schutzauftrag des Staates besser gerecht werden", sagte Innenminister Roman Poseck (CDU).