Alle Infos im Ticker - Wer wird Papst? Schwarzer Rauch zu sehen
Für viele Menschen unter den 1,4 Milliarden Katholiken ist es faszinierend wenn im Vatikan ein neuer Papst gewählt wird. Nun ist es wieder so weit: Streng abgeschottet von der Außenwelt entscheiden 133 Männer in Rot darüber, wer der 267. Pontifex in zwei Jahrtausenden Kirchengeschichte sein wird.
Und bevor ihn dann auch der Rest der Welt kennenlernt, werden vom Balkon des Petersdoms wieder zwei berühmte Wörter auf Latein zu hören sein: Habemus Papam. Wir haben einen Papst. Kurz darauf tritt der neue Mann in Weiß heraus.
Alle Entwicklungen im Ticker
+++Suche nach neuem Papst geht weiter +++
08.05.2025, 05.52
Nach einem erfolglosen Wahlgang und einer ersten Nacht in Abschottung vom Rest der Welt suchen rund 130 Kardinäle im Konklave heute weiter nach einem neuen Papst. Für heute sind bis zu vier Wahlgänge vorgesehen. Rauchsignale soll es am Vormittag oder gegen Mittag und gegen Abend geben - falls es so lange dauert.
+++ Noch kein neuer Papst gewählt +++
07.05.25, 21:03 Uhr
Beim Konklave im Vatikan haben sich die Kardinäle im ersten Wahlgang nicht auf einen neuen Papst einigen können. Aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle stieg am Abend schwarzer Rauch auf.
+++ Konklave zur Wahl des neuen Papstes begonnen +++
07.05.25, 17:48 Uhr
Im Vatikan hat das Konklave zur Wahl des neuen Papstes begonnen. In der Sixtinischen Kapelle schloss sich die Tür hinter den 133 Kardinälen, die jetzt abgeschottet von der Außenwelt über den Nachfolger des verstorbenen Papstes Franziskus beraten.
+++ Kardinäle zu Konklave in Sixtinischer Kapelle +++
07.05.25, 17:00 Uhr
Noch ist die Tür der Sixtinischen Kapelle geöffnet. Erst wenn der lateinische Ruf "extra omnes" ("Alle hinaus") erklingt, müssen alle Nicht-Beteiligten die Kapelle verlassen. Dann sind die 133 Kardinäle unter sich.
+++ Konklave beginnt +++
07.05.25, 16:30 Uhr
Im Vatikan werden jetzt die 133 Kardinäle eingeschlossen, um den neuen Papst zu wählen. Im Anschluss folgt der erste Wahlgang. Das Ergebnis wird durch den Schornstein der Sixtinischen Kapelle verkündet: Weißer Rauch zeigt an, wenn ein neuer Papst gewählt ist, schwarzer Rauch, dass noch keiner die nötige Zweidrittelmehrheit erhalten hat.
+++ Der besondere Schlüssel des Konklaves +++
07.05.25, 15:12 Uhr
Es ist wohl der wichtigste Schlüssel im Vatikan - denn es gibt ihn nur ein einziges Mal. Gemeint ist der Schlüssel, mit dem sich das Tor der Sixtinischen Kapelle öffnen und schließen lässt. Am Nachmittag kommt er in Gebrauch: Dann schließen sich die mehr als 130 Kardinäle für das Konklave in der Kapelle im Apostolischen Palast ein, um einen neuen Papst zu wählen.
Geschmiedet wurde der Schlüssel im Jahr 1870. Aufbewahrt wird er in einem versiegelten Briefumschlag in einem speziell gesicherten Tresor mit Klimaanlage - so soll der Schlüssel vor Rost geschützt werden.
+++ Kardinäle erbitten vor Papstwahl göttlichen Beistand +++
07.05.25, 11:48 Uhr
Mit einer feierlichen Messe im Petersdom haben sich mehr als 130 Kardinäle aus aller Welt auf ihr Konklave zur Wahl des neuen Papstes eingestimmt. An dem Gottesdienst in Rom nahmen auch Kardinäle teil, die wegen Überschreitens der Altersgrenze von 80 Jahren bei den Abstimmungen in der Sixtinischen Kapelle später nicht mehr dabei sein dürfen. Das Konklave beginnt am Nachmittag - streng abgeschottet von der Außenwelt. Dann soll es auch schon einen ersten Wahlgang geben.
+++ Große Messe im Petersdom +++
07.05.25, 10:00 Uhr
Die Große Messe "Pro eligendo Romano Pontefice" ("Zur Wahl des Römischen Pontifex") im Petersdom hat begonnen.
Wer kann Papst werden?
Da gibt es einen großen Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Eigentlich jeder katholisch getaufte Mann über 35, der nicht verheiratet ist. Allerdings ist es mehr als sechs Jahrhunderte her, dass ein Papst kein Kardinal war. Insofern dürfte der neue Pontifex auch dieses Mal wieder aus dem Kreis der Kirchenmänner kommen, die in der Sixtinischen Kapelle zusammensitzen.
Und wer wird es?
Gute Frage. Als Favorit - sowohl unter Experten als auch bei den Buchmachern - gilt die bisherige Nummer zwei im Vatikan, der Italiener Pietro Parolin (70). Aber alles in allem werden mehr als ein Dutzend Namen gehandelt. Die Liste wird von Tag zu Tag länger. Zudem kann es Überraschungen geben: Den Erzbischof von Buenos Aires, Jorge Mario Bergoglio, der dann Franziskus wurde, hatte 2013 kaum jemand auf der Rechnung. Grundsätzlich gilt der Spruch: "Wer als Papst ins Konklave geht, kommt als Kardinal heraus."
Warum heißt es Konklave?
Das Wort kommt aus dem Lateinischen. Cum clave bedeutet: mit dem Schlüssel. Sprich: eingeschlossen. Erst wenn Franziskus' Nachfolger gewählt ist, dürfen die Kardinäle wieder nach draußen. Bis dahin pendeln sie hin und her zwischen der Sixtinischen Kapelle und dem Vatikan-Gästehaus Santa Marta, wo sie übernachten. Das sind nur ein paar Hundert Meter. Es gibt einen Shuttle-Service. Einige der älteren Herren sind schlecht zu Fuß.
Wer sind die Männer, die entscheiden?
Alle Kardinäle, die noch keine 80 waren, als Franziskus am Ostermontag starb. Nach zwei Absagen sind das 133 Männer - so viele wie noch nie und eigentlich sogar zu viele. Im Prinzip gilt eine Höchstgrenze von 120. Franziskus ernannte aber so fleißig neue Kardinäle, dass es nun deutlich mehr Wahlberechtigte gibt. Wem sollte man den Zutritt in die Kapelle verweigern? Und mit welcher Begründung? Also dürfen alle hinein. Der Jüngste ist übrigens 45. Der Älteste darf mit 79 Jahren und elf Monaten gerade noch dabei sein. Auch drei deutsche Kardinäle dürfen mitwählen: Rainer Maria Woelki (68), Reinhard Marx (71) und Gerhard Ludwig Müller (77).
Geht das heute überhaupt noch - ohne Kontakt zur Außenwelt?
Es sollte funktionieren. Vor Beginn müssen die Kardinäle alle Smartphones und Ähnliches abgeben. Dann, kurz vor 17.00 Uhr vermutlich, heißt es: Extra omnes. Alle anderen raus aus der Kapelle. Die Kardinäle schwören zudem Geheimhaltung. Wer dagegen verstößt, kann aus der Kirche ausgeschlossen werden. So weit kam es aber noch nie. Auch alle anderen, die in der Nähe bleiben - zum Beispiel zwei Bereitschaftsärzte -, müssen einen Eid ablegen. Sicherheitshalber sind Störsender installiert. Es gibt kein Fernsehen, kein Radio, kein Internet. Ein Notfall-Telefon aber schon.
Wie sieht es beim Konklave drinnen aus?
Die Sixtinische Kapelle, benannt nach Papst Sixtus IV., ist wohl das schönste Wahllokal der Welt. Lassen die Kardinäle auf der Suche nach einer Eingebung den Blick schweifen, sehen sie Michelangelos "Jüngstes Gericht". Hier drängen sich normalerweise Touristen dicht an dicht. Für das Konklave wurde die Kapelle umgerüstet: zwölf Tische aus Kirschholz, ein Stuhl für jeden Kardinal. Über den Marmorboden wurde Holzparkett verlegt, die Fenster wurden verhängt. In der Ecke stehen zwei Öfen: einer von 1939, einer von 2005.
Wie funktioniert das mit dem Rauch?
Im älteren der beiden Ofen werden Stimmzettel und Notizen verbrannt. Im anderen sind Kartuschen mit Chemikalien, die dem Rauch eine klare Farbe geben sollen. Schwarz bedeutet: noch niemand gewählt. Dazu werden Kaliumperchlorat, Anthracen und Schwefel verwendet. Weiß (Kaliumchlorat, Laktose und Baumharz) heißt: ein neuer Papst. Allerdings ist das nicht immer klar zu erkennen, wenn der erste Rauch aus dem Schornstein auf dem Dach dringt. Sicherheitshalber läuten bei einer erfolgreichen Wahl auch die Glocken.
Wie lange wird das Konklave dauern?
Bei den fünf Päpsten seit 1963 ging es stets eher schnell: Am zweiten oder dritten Tag war die Sache entschieden. Das letzte Mal, dass es fünf Tage dauerte, ist schon mehr als hundert Jahre her: 1922 benötigte Pius XI. 14 Wahlgänge. 2005, bei Benedikt XVI., waren es vier, 2013 fünf. Manche meinen, dass es sich dieses Mal hinziehen könnte, weil das Kardinalskollegium so international ist wie noch nie. Der deutsche Kardinal Müller hat nach eigener Auskunft seinen Koffer für "fünf, sechs Tage" gepackt. Aber das muss nicht sein.
Wo sind die Kardinäle, wenn sie nicht in der Kapelle sind?
Im Gebäudekomplex des Gästehauses Santa Marta, wo Franziskus gelebt hatte und auch starb. Die Appartements dort sind deutlich komfortabler als die Unterkünfte früher. Bis 1978 übernachteten die Kardinäle in unmittelbarer Nähe der Sixtinischen Kapelle: unter prächtigen Deckengemälden, aber in ziemlichen Bretterbuden mit Eisenbett und Nachttopf. Nicht einmal Toiletten gab es. Im Gästehaus nehmen sie nun auch die Mahlzeiten zu sich. Über Mittag sind mehrere Stunden Pause. Außenkontakt haben sie auch in Santa Marta nicht.
Wie wird gewählt?
Streng nach Vorschrift. Jeder Kardinal bekommt einen Stimmzettel, auf den er einen Namen zu schreiben hat - und zwar nur einen einzigen. Dies soll, auch das ist festgelegt, "in möglichst verstellter, aber deutlicher Schrift" geschehen. Dann faltet er das Papier, geht mit erhobener Hand zum Altar, spricht einen Eid und lässt es von einem Silberteller in die Wahlurne gleiten. Am Mittwoch gibt es einen einzigen Durchgang, dann vormittags und nachmittags je zwei. Wenn einer zwei Drittel der Stimmen auf sich vereint, ist Schluss. Bei 133 Wählern bedeutet das: 89 Stimmen.
Was passiert danach?
Der Gewählte wird gefragt, ob er annimmt und welchen Namen er tragen will. Dann geht es in die Sakristei, auch "Kammer der Tränen" genannt. Hier ist der neue Pontifex mit seinen Gefühlen noch einmal kurz allein. Dann bekommt seine neuen Gewänder: von rot zu weiß. Sicherheitshalber liegen drei Größen (S, M und L) bereit, ebenso wie eine Stola aus Goldbrokat. Dann geloben ihm die anderen Kardinäle einzeln Gehorsam. Ein letztes Gebet noch, und dann geht es auf den Balkon des Petersdoms, zurück in die Außenwelt: Habemus Papam.