Erste Audienz - Papst Leo XIV. fordert Pressefreiheit
Am Sonntag wird Leo XIV. als erster US-Amerikaner offiziell in das Amt des Papstes eingeführt. Bei seiner ersten Audienz vor der internationalen Presse rief er zur friedlichen Kommunikation und zur Pressefreiheit auf.
Der neue Papst betonte, dass Medien und Kommunikation die Wahrheit, den Dialog und den Frieden fördern sollten. Aggressive Sprache und eine wettbewerbsorientierte Kommunikation sollten vermieden werden. Er sagte: „Frieden beginnt bei jedem Einzelnen von uns, in der Art, wie wir andere betrachten, ihnen zuhören und über sie sprechen.“
Solidarität mit inhaftierten Journalisten
Während der Audienz bekräftigte Leo XIV. die Solidarität der Kirche mit Journalisten, die weltweit inhaftiert sind. Er forderte ihre Freilassung und den Schutz der Rede- und Pressefreiheit. „Denn nur informierte Menschen können freie Entscheidungen treffen“, erklärte der Papst. Seine Rede wurde von den anwesenden Journalisten mit Jubel und Applaus empfangen. Leo XIV. zeigte dabei auch Humor. Auf Englisch scherzte er: „Man sagt, dass es keine große Rolle spielt, wenn man am Anfang klatscht. Wenn Sie am Ende noch wach sind und applaudieren möchten, dann vielen Dank.“
Verantwortungsvoller Umgang mit KI
Über die technologischen Entwicklungen äußerte sich der Papst ebenfalls. Insbesondere auf die künstliche Intelligenz wies er hin. Diese biete großes Potenzial, erfordere aber auch Verantwortung und Urteilsvermögen, so der ehemalige Kardinal Robert Francis Prevost. Leo XIV. zitierte seinen verstorbenen Vorgänger Franziskus und rief dazu auf, Kommunikation frei von Vorurteilen, Ressentiments, Fanatismus und Hass zu gestalten.
Aufruf zu weltweitem Frieden
Bereits vor seiner Einführung als Papst rief Leo XIV. vor mehr als 100.000 Gläubigen zu weltweitem Frieden auf. Vom Petersdom aus verlangte er ein Ende des Krieges, mahnte zu einem gerechten Frieden in der Ukraine und forderte einen Waffenstillstand im Gazastreifen. Die feierliche Amtseinführung am kommenden Sonntag wird zahlreiche Staatsgäste auf den Petersplatz locken. Erwartet werden unter anderem US-Vizepräsident JD Vance und Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU).