Hessens Unfallstatistik 2024 - Weniger Verletzte, aber mehr Tote
Die Sicherheit im Straßenverkehr in Hessen ist weiter gestiegen, bilanziert Minister Poseck für das Jahr 2024. Aber er hat bei der Vorstellung der aktuellen Statistik auch traurige Botschaften.
"Jeder Verkehrsunfall ist einer zu viel, jeder Verkehrstote ist einer zu viel", mahnte Hessens Innenminister Roman Poseck (CDU) bei der Vorstellung der Verkehrsunfallbilanz 2024. "Von daher muss es unser Ziel sein, die Zahlen weiter zu drücken."
Mehr Unfälle, aber weniger Verletzte
Im vergangenen Jahr gab es auf Hessens Straßen insgesamt 146.946 Verkehrsunfälle - knapp ein Prozent mehr als im Vorjahr. Allerdings sank im gleichen Zeitraum die Zahl der Schwerverletzten um knapp zehn Prozent auf 3.216 Personen. Das ist laut Statistik der niedrigste Stand seit 2015. Der Straßenverkehr sei aus verschiedenen Gründen sicherer geworden, sagte Poseck. Die allermeisten Menschen hielten sich an die Regeln, zudem kontrolliere die Polizei sehr konsequent. Darüber hinaus hätten sich die Autos weiterentwickelt und seien sicherer geworden.
Mehr Verkehrstote als im Vorjahr
Die Zahl der bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommenen Menschen erhöhte sich 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 9 Opfer auf 198. "Jeder Fall ist traurig", sagte Poseck. Er verwies darauf, dass es zehn Jahre zuvor hessenweit noch fast 250 Verkehrstote pro Jahr gegeben habe.
Aus welchen Gründen Unfälle passieren
Unverändert zum Jahr 2023 sei mangelnder Sicherheitsabstand weiter die häufigste Ursache bei Verkehrsunfällen mit Personenschäden, erläuterte das Ministerium. Es folgten Vorfahrtmissachtungen und zu schnelles Fahren. Um Rasern und Dränglern auf Autobahnen und Schnellstraßen besser auf die Schliche zu kommen, werden die Videostreifen der Polizei seit Jahresbeginn mit einer neuen Technik ausgestattet. Zwei zivile Einsatzwagen sind bereits umgerüstet, drei weitere werden nach den Worten des Ministers zeitnah dazu kommen.
Neue Ausrüstung für Einsatzfahrzeuge
"Das ist ein neuer Meilenstein", sagte Poseck. Die Polizei wolle mit den Videostreifen dort ansetzen, wo die Gefahren seien. Das neue Videosystem, eine Eigenentwicklung der hessischen Polizei, könne sehr effizient Verstöße gegen Geschwindigkeitsbegrenzungen und zu geringe Sicherheitsabstände kontrollieren. Die Messungen hätten vor Gericht Bestand.
E-Scooter häufig nicht verkehrstüchtig
Im sechsten Jahr in Folge ist die Zahl der Unfälle mit E-Scootern gestiegen - und zwar um 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf mehr als 1.080 Crashs. "Mangelnde Verkehrstüchtigkeit spielte hierbei die zentrale Rolle", erläuterte das Ministerium. "Insbesondere in Städten sind E-Scooter bei jungen Menschen als Verkehrsmittel zum Beispiel auf dem Weg zum Feiern beliebt. Das zeigt sich in Hessen insbesondere in Frankfurt", ergänzte Poseck.