Wolfsabschuss erleichtert: - EU entscheidet für Schutz von Weidetieren
Wölfe können in der EU künftig einfacher abgeschossen werden. Die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union haben eine entsprechende Gesetzesänderung genehmigt. Sie soll helfen, Weidetiere besser zu schützen. Der Schutzstatus des Wolfs wird von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabgestuft. Die EU betont, dass die Länder dennoch den Erhaltungszustand der Wölfe sichern müssen.
Deutschland prüft Umsetzung
In Deutschland könnte der Wolfsabschuss bald leichter umgesetzt werden. Das Bundesumweltministerium prüft jetzt, wie die Änderung in nationales Recht umgewandelt werden kann. Es gibt jedoch noch keinen genauen Zeitplan.
Landwirte unter Druck
Die Diskussion um Wölfe wird heiß geführt. Landwirte berichten von zunehmenden Rissen von Nutztieren wie Schafen und Rindern. Sie bewerten dies als erhebliches Problem für die Weidetierhaltung. Selbst Schutzmaßnahmen gegen Wolfsangriffe werden häufig überwunden. Laut der Dokumentationsstelle DBBW verzeichnete man 2023 rund 5.727 Vorfälle mit Schäden an Nutztieren durch Wölfe. Immer wieder kommen die Tiere auch Menschen sehr nah und verursachen so Angst, wie etwa Anfang des Jahres in Greifenstein in Mittelhessen.
Wolfsbestand in Deutschland
Nach Angaben des Bundesamtes für Naturschutz existierten 2023/2024 in Deutschland 209 bestätigte Wolfsrudel mit insgesamt etwa 1.600 Tieren. Diese konzentrieren sich hauptsächlich auf Regionen von Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen bis nach Niedersachsen.
Kritik von Tierschützern
Tierschützer äußern scharfe Kritik an der EU-Änderung jetzt. Sie argumentieren, es fehle an wissenschaftlichen Grundlagen für diesen Schritt. Sie schlagen vor, alternative Schutzmaßnahmen für Nutztiere zu intensivieren. Der Bauernverband unterstützt jedoch die Lockerung und sieht sie als überfällig an. Laut Umweltministerium bleibt der Wolf weiterhin eine geschützte Art. Trotzdem dürfen problematische Wölfe künftig einfacher abgeschossen werden.