Videosprechstunde für kranke Kinder - Service in Hessen ab Oktober Standard
Telemedizin statt langer Wartezeiten in Bereitschaftsdienstzentralen. Eltern kranker Kindern sollen jetzt unkompliziert Hilfe bekommen. Der Service eignet sich aber nicht bei allen Beschwerden.
Eltern mit kranken Kindern können künftig täglich in Randzeiten per Videosprechstunde Hilfe bekommen. Nach einer dann gut zweijährigen Testphase will die Kassenärztliche Vereinigung Hessen (KVH) den Service im pädiatrischen Bereitschaftsdienst ab dem 1. Oktober täglich einführen. Bislang war der Service an und um Feiertage getestet worden.
"Wir sind in den letzten Zügen der Tests und haben gesehen, dass sie sehr gut funktionieren", sagt Armin Beck, stellvertretender Vorstandsvorsitzende der KVH. Ziel des Video-Angebots sei es, kranken Kindern und ihren Eltern den Weg in eine Bereitschaftsdienstzentrale zu ersparen und Wartezeiten zu verhindern.
Familien sollen lange Fahrt- und Wartezeiten erspart werden
Aber wie funktioniert das Konzept genau? Eltern von akut erkrankten Kindern und Jugendlichen können - bislang an bestimmten Feiertagen - über die Rufnummer 116117 zwischen 9 und 19 Uhr einen Termin vereinbaren. So etwa am verlängerten Wochenende zu Fronleichnam (19. Juni bis 22. Juni).
Die Mitarbeitenden schätzen dann ein, ob die Beschwerden für eine Behandlung per Video geeignet sind und vereinbaren einen Termin mit einem Kinderarzt. Zu diesem Termin wählen sich die Eltern per Link ein. "Sollte im Vorgespräch festgestellt werden, dass eine körperliche Untersuchung des Kindes notwendig ist, werden die Familien an die nächstgelegene kinderärztliche Bereitschaftsdienstzentrale weiter verwiesen", heißt es.
Videosprechstunde eignet sich nicht bei allen Beschwerden
Natürlich eigneten sich nicht alle Beschwerden für die Online-Versorgung, beispielsweise sehr hohes Fieber oder schwere Verletzungen, sagte Beck. Dagegen könnten Patientinnen und Patienten mit verschiedensten Ausschläge, Bindehautentzündungen, Magen-Darm-Infekten bis hin zu Rezeptanfragen gut über eine Videosprechstunde behandelt werden.
Erstmals getestet wurde das Angebot am langen Wochenende zum 3. Oktober 2023. Seitdem wurden laut den Angaben um die 1.500 Behandlungen per Video rund um Feiertage durchgeführt. Ab dem 1. Oktober soll das Angebot nun dauerhaft eingeführt werden. Das bedeutet, mittwochs und freitags von 14 Uhr bis Mitternacht, montags, dienstags und donnerstags von 19 Uhr bis Mitternacht und an den Wochenenden von 7 bis 19 Uhr.
Und: "Als nächster Schritt soll diese Notfallversorgung per Video auch für Erwachsene ausgebaut werden", kündigt Beck an.
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