Mehr Flüge über den Taunus: Kritik von Frankfurter Fluglärm-Kommission
Mehr Flüge über den Taunus - Sondersitzung der Fluglärm-Kommission
Mehr Abflüge in Richtung Taunus und dadurch mehr Lärm für die dort liegenden Städte und Gemeinden - das wollen die angrenzenden Kommunen des Frankfurter Flughafens nicht hinnehmen.
Heute (ab 9.00 Uhr) kommen sie bei einer Sondersitzung der Kommission zur Abwehr des Fluglärms zusammen, um über das Vorgehen abzustimmen. Die Sitzung ist nicht öffentlich, über die Beschlüsse soll im Anschluss informiert werden.
Neues Betriebskonzept
Der Flughafen-Betreiber Fraport und die Deutsche Flugsicherung (DFS) hatten kürzlich mitgeteilt, dass künftig mehr Flugzeuge in Richtung Nordwesten abheben sollen. Die Änderungen betreffen Abflüge bei Flugbetrieb in Richtung West, die in Frankfurt an etwa 70 Prozent der Tage geflogen wird. Hintergrund ist eine steigende Zahl von Flugbewegungen, die bis zum Jahr 2033 erwartet wird.
"Schwerer Vertrauensbruch"
Der Vorstand der Frankfurter Fluglärm-Kommission hatte in einer ersten Stellungnahme zu den Plänen von einem schweren Vertrauensbruch gesprochen. Es handele sich um einen tiefgreifenden Bruch mit den Prämissen, auf denen der Ausbau des Flughafens rechtlich und politisch beruhte.
Doppelbelastung sollte vermieden werden
Damals sei zugesagt worden, eine Doppelbelastung der am stärksten betroffenen Kommunen durch Abflüge und Landungen zu vermeiden. Dies solle nun einseitig aufgegeben werden, ohne die Betroffenen einzubeziehen.
"Eine derartige Verdichtung der Nutzung der Nordwestabflüge war nie Bestandteil der damaligen Abwägungen. Ob die Standortauswahl für die Landebahn unter diesen Voraussetzungen gleich ausgefallen wäre und ob der Flughafenausbau überhaupt genehmigungsfähig gewesen wäre, ist höchst fraglich", erklärte der Vorsitzende der Kommission, der Offenbacher Stadtrat Paul-Gerhard Weiß, mit Blick auf die 2011 eröffnete Nordwest-Landebahn.
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