Jetzt ist es final beschlossen - Handyverbot an Hessens Schulen kommt
Vom kommenden Schuljahr an dürfen private Smartphones oder Tablets in der Schule grundsätzlich nicht genutzt werden. Was verspricht sich der Kultusminister von dem Verbot?
Der Hessische Landtag hat grünes Licht gegeben für ein landesweites Handyverbot an Schulen. Mit den Stimmen der Regierungsfraktionen von CDU und SPD wurde das hessische Schulgesetz geändert. Ab August ist die private Nutzung von Smartphones, Tablets und Smartwatches in Schulen grundsätzlich verboten. In Grundschulen soll das Verbot besonders strikt greifen. Für ältere Schülerinnen und Schüler sind Ausnahmen vorgesehen. Die Medienbildung soll ausgeweitet werden.
Ausufernder Smartphone-Nutzung den Riegel vorschieben
"Mit unseren neuen Smartphone-Schutzzonen beenden wir eine andauernde Diskussion, schützen die Gesundheit unserer Kinder und fördern die Konzentration und das soziale Miteinander im Schulalltag", teilte Kultusminister Armin Schwarz (CDU) mit. "Wir dürfen nicht tatenlos zusehen, wie sich eine ausufernde Smartphone-Nutzung mit teilweise verstörenden Inhalten auf Social Media weiter negativ auf die psychische Gesundheit und das Lernen junger Menschen auswirkt."
Ausnahmen etwa bei Notfällen sind erlaubt
Für Zwecke des Unterrichts und wenn Lehrkraft sowie Schule dies gestatten, dürfen mobile digitale Endgeräte weiter verwendet werden - etwa bei der Medienbildung. "Eine private Nutzung ist nur in begründeten Einzelfällen zulässig, zum Beispiel, wenn dies aus medizinischen Gründen erforderlich ist oder im Notfall", erläuterte das Kultusministerium.
Halten sich die Kinder und Jugendlichen nicht an das Verbot, kann das private Smartphone oder Tablet vorübergehend einbehalten werden, in der Regel bis zum Unterrichtsende. So sei gewährleistet, dass beispielsweise digitale Bustickets für den Heimweg verwendet werden können.
Landesschülervertretung gegen Handyverbot
Die Landesschülervertretung begrüßt allgemein die Aufnahme der "Vermittlung digitaler Kompetenzen" in den Erziehungsauftrag der Schulen, lehnt aber ein generelles Handyverbot ab. Diese sorge nur dafür, dass Schülerinnen und Schüler "nicht auf ein Leben in der digitalen Welt vorbereitet werden".
Forderung nach Medienbildung statt Verboten
Landesschulsprecher Laurenz Spies erklärt: "Was wir wirklich benötigen, ist flächendeckende Medienbildung. Nur so werden junge Menschen sicher und verantwortungsvoll auf die digitale Welt vorbereitet. Medienkompetenz entsteht nicht durch Verbote, sondern durch Bildung." Wer Handys aus der Schule verbanne, verlagere die Probleme ins Private und lasse Schüler damit alleine.
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