Nachrichten > Top-Meldungen, Osthessen >

Kannibale von Rotenburg fordert vorzeitige Entlassung

Seit 23 Jahren hinter Gittern - "Kannibale von Rotenburg" will Entlassung

«Kannibale von Rotenburg»
© picture alliance / Frank May/dpa

2006 verurteilte das Landgericht Frankfurt Armin Meiwes wegen Mordes zu einer lebenslangen Haftstrafe (Archivbild).

Er tötete einen 43-Jährigen und verspeiste später Körperteile seines Opfers. Seit 23 Jahren ist Armin Meiwes in Haft. Nun hat er erneut eine vorzeitige Entlassung beantragt.

Der als "Kannibale von Rotenburg" bekannt gewordene Armin Meiwes will früher aus dem Gefängnis. Der in Kassel einsitzende Verurteilte hat erneut einen Antrag auf vorzeitige Haftentlassung gestellt, wie die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main und das Landgericht Kassel bestätigten. Zuvor hatten unter anderem die "Hessische/Niedersächsische Allgemeine" (HNA) und die "Bild"-Zeitung berichtet.

Prüfungsverfahren läuft

Derzeit gebe es ein Prüfungsverfahren der Strafvollstreckungskammer des Landgerichts Kassel im Hinblick auf eine bedingte Entlassung, teilte ein Sprecher des Gerichts mit. Nach Einholung eines Prognosegutachtens und Durchführung eines Anhörungstermins am 23. Juli sei das Verfahren auf Betreiben des Antragstellers und seines Verteidigers zunächst bis Jahresende ruhend gestellt worden. 

Keine Entscheidung vor Jahresende zu erwarten

Bis dahin sollten die weitere Entwicklung vor dem Hintergrund der durch den Sachverständigen getroffenen Behandlungsempfehlungen abgewartet werden, bevor gegebenenfalls eine gerichtliche Entscheidung ergehe. "Entsprechend soll das Verfahren gegen Jahresende (im Dezember) durch die Verteidigung erneut aufgerufen werden und ist vorher keinesfalls mit einer gerichtlichen Entscheidung zu rechnen", erklärte der Sprecher.

Staatsanwaltschaft will keine Entlassung

Die Staatsanwaltschaft hat nach eigenen Angaben beantragt, eine vorzeitige Haftentlassung abzulehnen. Sie beziehe sich dabei auf ein Sachverständigengutachten, das sich gegen eine bedingte Entlassung des Verurteilten zum jetzigen Zeitpunkt ausgesprochen habe, sagte ein Sprecher. Eine gerichtliche Entscheidung über diesen Antrag sei noch nicht ergangen.

Lebenslange Haftstrafe wegen Mordes

Meiwes wurde im Dezember 2002 festgenommen. Seit 2006 verbüßt er eine lebenslange Freiheitsstrafe wegen Mordes. Er hatte einen Internet-Bekannten getötet, zerlegt und Teile des Körpers gegessen - der Fall und die anschließenden Verhandlungen hatten deutschlandweit großes Aufsehen erregt.

Viele Gerichte haben sich mit dem Fall beschäftigt

Die Tat hat schon viele Gerichte beschäftigt: 2004 verurteilte das Landgericht Kassel Meiwes zunächst nicht wegen Mordes, sondern wegen Totschlags zu acht Jahren Haft. Doch der Bundesgerichtshof hob das Urteil auf. 2006 verurteilte ihn das Landgericht Frankfurt wegen Mordes und Störung der Totenruhe zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe. Eine Verfassungsbeschwerde von Meiwes dagegen blieb ohne Erfolg. Umstritten war das Mord-Urteil, weil der Getötete mit der Tat einverstanden gewesen sein soll.

Anträge auf vorzeitige Entlassung bislang gescheitert

Seine Strafe verbüßt der heute 63-Jährige in Kassel. Sicherungsverwahrung war nicht gegen ihn verhängt worden. Eine Entlassung wäre frühestens im Dezember 2017 möglich gewesen. Einen Antrag auf vorzeitige Haftentlassung, den Meiwes im November 2017 gestellt hatte, wurde jedoch vom Landgericht Kassel abgelehnt. Meiwes reichte daraufhin eine Beschwerde beim Oberlandesgericht Frankfurt ein. Das OLG verwarf diese aber 2018, weil das Landgericht zutreffend angenommen habe, "dass dem Verurteilten gegenwärtig keine günstige Prognose gestellt werden könne".

2020 wurde eine Entlassung abgelehnt

Im August 2020 lehnte die Strafvollstreckungskammer des Kasseler Landgerichts eine bedingte Haftentlassung von Meiwes erneut mangels einer günstigen Legal- und Sozialprognose ab. Der für die Frage der vorzeitigen Entlassung maßgebliche Behandlungserfolg sei nicht eingetreten, hieß es damals zur Begründung. 

Anwalt: Meiwes nicht gefährlich

In einem Interview der HNA (Freitagausgabe) erklärte Meiwes' neuer Anwalt Frank Füglein, er halte seinen Mandanten nicht für gefährlich. "Wenn er mein Nachbar wäre, hätte ich kein Problem damit", sagte der Jurist. Meiwes sei ein intelligenter Mensch, der wisse, was in der Welt geschehe. "Er ist höflich und ein äußerst angenehmer Gesprächspartner." Der Anwalt kritisierte, die JVA Kassel habe in den vergangenen Jahren nichts unternommen, um Meiwes auf die Freiheit vorzubereiten. Dagegen gehe er nun juristisch vor.

Auch interessant
Auch interessant

Eine Gruppe junger Männer terrorisiert seit Wochen Mannheim: Auf ihr Konto gehen…

Nach der überraschenden Ankündigung eines neuen Albums am Dienstag hat…

Ein 24-jähriger Motorradfahrer ist bei einem Unfall in Rotenburg schwer verletzt…

nach oben

HIT RADIO FFH

Jetzt einschalten

HIT RADIO FFH
FFH+ 80ER
FFH+ 90ER
FFH+ CHARTS
FFH+ ROCK
FFH+ WEIHNACHTEN
WOHLFÜHLZEIT
FFH TOP 40
FFH LEIDER GEIL
FFH COUNTRY RADIO
RADIO FEIERBIEST
FFH JUST PARTY
FFH KUSCHELROCK
FFH KUSCHELPOP
FFH LOUNGE
FFH BEST OF 2024
FFH HAPPY HITS
FFH TOP 1000
FFH OLDIES
FFH JUST WHITE
FFH DIE 80ER
FFH JUST 90s
FFH DIE 2000ER
FFH DIE 2010ER
FFH CHILL & GRILL
FFH FRÜHLINGS FEELING
FFH SUMMER FEELING
FFH EURODANCE
FFH ROCK
FFH WORKOUT
RADIO SCHLAGERHERZ
FFH SCHLAGERKULT
FFH DEUTSCH PUR
FFH BRANDNEU
FFH ACOUSTIC HITS
FFH SOUNDTRACK
FFH WEIHNACHTSRADIO
planet radio
planet plus fun
planet plus power
planet plus liebe
planet plus heartbreak
planet plus weihnachten
planet livecharts
deutschrap finest
planet flashback friday
planet the club
planet early morning breaks
planet oldschool
planet nightwax
planet black beats
taylor swift & friends
ed sheeran & friends
the weeknd & friends
david guetta & friends
coldplay & friends
harry styles & friends
dua lipa & friends
justin bieber & friends
beyoncé & friends
80er-Radio harmony
harmony +70er
harmony +90er
harmony +Karneval
harmony +Weihnachten
Neue Deutsche Welle
80er Kultnight
70er-80er Kultnight
80er-90er Kultnight Radio
harmony Feelings
harmony Schlager Radio
80er Divas
80er Superstars
80er Superbands
80er Wave Pop
80er Synthie Pop