Körperverletzung und Bedrohung - Mehr queerfeindliche Straftaten in Hessen
Queere Personen sind zunehmend von Hasskriminalität betroffen. Im Vorjahr registrierte die Polizei einen Anstieg der Fälle von knapp 63 Prozent.
Die Zahl queerfeindlich motivierter Straftaten ist deutlich angestiegen. Im vergangenen Jahr wurden in Hessen 52 Straftaten mehr als im Vorjahr registriert. Das ist ein Anstieg um knapp 63 Prozent. Dabei handelt es sich um Fälle von Hasskriminalität.
Gefährliche Körperverletzungen
Unter den 135 Straftaten befinden sich 16 Fälle von gefährlicher Körperverletzung, 7 Fälle von Körperverletzung, 13 Fälle von Sachbeschädigung sowie 26 Fälle von Beleidigung. Auch Volksverhetzung, Bedrohung, Raub, räuberische Erpressung, Nachstellung sowie weitere Tatbestände wurden angezeigt.
Frei leben ohne Hass und Gewalt
"Staat und Gesellschaft sind aufgerufen, alles dafür zu tun, dieser Entwicklung entgegenzutreten", erklärt Innenminister Roman Poseck. Niemand solle Angst vor Ausgrenzung, Hass oder Gewalt haben müssen. Es müsse von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen werden, da viele Betroffene Straftaten nicht zur Anzeige bringen.
Einige Strafverfahren noch nicht abgeschlossen
In 46 der Verfahren aus dem Jahr 2024 hätten Tatverdächtige ermittelt werden können, in 6 Verfahren sei es zu einer Verurteilung gekommen. In einigen seien die Ermittlungen beziehungsweise das Strafverfahren noch nicht abgeschlossen. Die Frage, ob die Einrichtung einer Anlaufstelle für queere Personen zu mehr Anzeigen geführt habe, könne mangels Datengrundlage nicht beantwortet werden, teilt ein Ministeriumssprecher mit.
Hilfsangebote für Betroffene
Auszuschließen sei es nicht. "Unabhängig von diesen möglichen Effekten dürfte aber in jedem Fall ein deutlicher Anstieg an Straftaten festzustellen sein", erklärt der Sprecher. Das Ministerium betonte, es gebe eine Vielzahl von Angeboten, damit Betroffene sich Hilfe suchen könnten.
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