Rotes Kreuz schlägt Alarm - Altkleidersammlung in der Krise
Die Altkleidersammlung in Deutschland steht vor einer Zerreißprobe, sagt der DRK-Landesverband Hessen und fordert Unterstützung an.
Der Preis auf dem internationalen Altkleidermarkt ist stark gefallen, gleichzeitig gibt es neue gesetzliche Vorgaben. Diese Situation bringe die gemeinnützige Sammelinfrastruktur an ihre Grenzen, so der Verband.
Probleme in den DRK-Kreisverbänden Hessens
In Hessen schlagen mehrere DRK-Kreisverbände Alarm: Wichtige Abnehmer der Kleidung haben Zahlungsschwierigkeiten, wodurch die Einnahmen massiv gesunken seien.
Das gefährdet demnach die Finanzierung regionaler Projekte in der Jugendarbeit, im Bereich des Katastrophenschutzes und von lokalen sozialen Projekte wie etwa der Hausaufgabenbetreuung.
80.000 Tonnen Altkleider jährlich
Die Altkleidersammlung ist für das DRK eine wichtige Ressource. Jährlich sammelt das DRK bis zu 80.000 Tonnen Altkleider.
Michael Rückert, stellvertretender Geschäftsführer des DRK Landesverband Hessen, betont die soziale und ökologische Bedeutung der Altkleidersammlung. Er warnt: "Wenn wir jetzt nicht handeln, verlieren wir eine jahrzehntelang bewährte Struktur."
Container abgebaut, Lager überfüllt
Früher lag der Preis pro Tonne Alttextilien bei 200 Euro oder mehr. Aktuell bleibt davon nur ein zweistelliger Bruchteil. Die Kosten für Sammlung, Sortierung und Entsorgung steigen jedoch. Erste Verwertungsgesellschaften mussten Insolvenz anmelden. Container wurden abgebaut und Lager sind überfüllt.
Neue EU-Verordnung sorgt für Unsicherheit
Ab dem 1. Januar 2025 müssen zudem Textilabfälle europaweit getrennt gesammelt werden. Auch beschädigte Kleidung muss in Altkleidercontainern entsorgt werden.
Viele Menschen fühlen sich gemäß dem Verband jedoch unsicher und deponieren aus Unwissenheit falsche Gegenstände. Das führe dazu, dass Container zunehmend mit Fremdmüll verunreinigt werden.
Forderungen des Deutschen Roten Kreuzes
Das Deutsche Rote Kreuz wünscht sich eine finanzielle Unterstützung für gemeinnützige Sammler und eine klare Kommunikation der neuen Regeln an die Öffentlichkeit. Zudem fordert es kommunale Unterstützung bei der Umsetzung und die Förderung innovativer Recyclinglösungen.