Familientragödie in Solms: Spenden für hinterbliebenen Sohn
Familientragödie in Solms - 45.000 € Spenden für hinterbliebenen Sohn
Schock und Trauer sind in Solms-Niederbiel noch immer groß nach der Familientragödie. Polizei und Rettungskräfte hatten am Samstagmittag in einem Wohnhaus drei Leichen entdeckt. Jetzt gab es ein stilles Gedenken für die Opfer.
Bei den drei in einem Wohnhaus im hessischen Solms-Niederbiel gefundenen Toten handelt es sich um Vater, Mutter und Tochter. Der etwa 20 Jahre alte Sohn habe verletzt wegrennen können und sei im Krankenhaus, berichtete die Staatsanwaltschaft in Wetzlar. Tatverdächtig sei die Mutter, die sich das Leben genommen habe.
Keine Details zu Tathergang und Gründen
Am Montag teilte die Staatsanwaltschaft auf Nachfrage mit, dass von einem innerfamiliären Konflikt ausgegangen werde und deshalb keine Details zu Tathergang oder Gründen mitgeteilt würden. Dies geschehe auch mit Rücksicht auf hinterbliebene Familienangehörige, vor allem den 20-jährigen Sohn. Der junge Mann hatte nach der Tat am Samstag mit Kopfverletzungen aus dem Haus fliehen können. Danach waren die ersten Notrufe bei der Polizei eingegangen. Er ist mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen worden.
Spenden bei gofundme
Unterdessen haben Bürger aus Niederbiel eine Spendenkampagne bei gofundme für den jungen Mann ins Leben gerufen. Dort gingen gestern am ersten Tag bereits 40 000 Euro ein. Am frühen Dienstagmorgen waren es bereits 45 000 Euro. Auf der Seite steht lediglich, dass der junge Mann Schwester und Eltern verloren habe und es unbeschreiblich sei, was er erleide. Das Dorf wolle zusammenhalten.
Wenn Ihre Gedanken darum kreisen, sich das Leben zu nehmen, sprechen Sie mit Freunden und Familie darüber. Hilfe bietet auch die Telefonseelsorge. Sie ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr erreichbar – unter 0800/111 0 111 und 0800/111 0 222. Auch eine Beratung über E-Mail ist möglich. Eine Liste mit bundesweiten Hilfsstellen findet sich auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention.
Rücksicht auf Hinterbliebene
Der Sprecher der Staatsanwaltschaft machte unter Verweis auf den Schutz der Persönlichkeitsrechte der Familie sowie auf den Schutz des familiären Umfelds keine genauen Angaben zum Tathergang. "Es handelt sich um eine gruselige Tragödie", hatte Staatsanwalt Rolf am Sonntag gesagt.
Stilles Gedenken in der kleinen Kirche
Am Sonntagabend gab es in der evangelischen Kirche von Niederbiel ein stilles Gedenken, an dem vor allem junge Menschen teilnahmen. Die 18-jährige Tochter und der 20-jährige Sohn waren in der Dorfgemeinschaft integriert. Vor dem Haus der Familie wurden Kerzen und Blumen abgelegt.