Frankfurts Offensivmann Ritsu Doan (l.) und der Wolfsburger Patrick Wimmer (m.) im Duell um den Ball.
/
Ein verwandelter SGE-Elfmeter in der Nachspielzeit rettet den Punkt! Ohne den verletzten Top-Stürmer Jonathan Burkardt kommt die Frankfurter Eintracht in der Fussball-Bundesliga gegen den VfL Wolfsburg nicht über ein 1:1 hinaus.
Für die Niedersachsen trifft Aaron Zehnter (67.) im ausverkauften Deutsche Bank Park - Batshuayi verwandelt einen Foulelfmeter in der Nachspielzeit (90.+6) und hält so wenigstens einen Punkt am Main. Die Hessen rutschen in der Tabelle auf den siebten Rang ab.
SGE ohne Stürmer in der Startelf
Eintracht-Trainer Dino Toppmöller überraschte mit der Startaufstellung nach dem Ausfall Burkardts: Kein nomineller Stürmer durfte von Beginn an ran. Der zuletzt glücklose Elye Wahi fehlte sogar gänzlich im Kader. Die Partie vor 58.000 Zuschauern begann mit einem Schweigen in den ersten zwölf Minuten auf den Rängen. Beide Fanlager protestierten damit wie auch schon in anderen Stadien an diesem Wochenende erneut gegen die geplanten strengeren Sicherheitsmaßnahmen der Innenministerinnen und Innenminister.
Fans am FFH-Mikro: "Schlechtestes Spiel, das ich je von der Eintracht gesehen habe."
Die SGE-Anhänger nach dem Spiel verärgert am FFH-Mikrofon.
Ich bin sprachlos. Das war das schlechteste Spiel, das ich je von einem Eintracht gesehen habe. Tut mir leid. Zum Glück nochmal mit dem Elfmeter das 1 zu 1 rausgeholt, aber mehr Glück als Verstand heute. Es ist enttäuschend, dass man mit 15 Eckbällen nicht einmal eine Chance herausgespielt hat. Und das ist das traurige Ergebnis, das ich mit dem Spiel hier mitnehme. Eigentlich war das ein Spiel, das wir klar gewinnen mussten. Und jetzt mit dem 1 zu 1 geht man mit nicht so einem guten Gefühl nach Hause, leider.
Toppmöller zu FFH: "Nehmen Punkt mit"
Eintracht-Trainer Dino Toppmöller reagiert nach dem Spiel auf FFH-Nachfrage auf die schlecht gelaunten Fans.
Mit dem Spiel am Mittwoch, das hinterlässt natürlich auch so ein bisschen Spuren. Wenn du dann so ein Spiel verlierst, dann ist es nicht ganz so einfach, dann direkt wieder in diesen positiven Modus reinzukommen. Und trotzdem hat man aber gesehen, dass die Jungs das heute auch versucht haben. Ich glaube, wir sind deutlich mehr gelaufen dann wie eine Mannschaft, die eine ganze Trainingswoche einfach hatte. Dann sieht man einfach das Invest auch. Und ich glaube, es ist halt auch dann offensichtlich, dass uns einfach in einem Offensivspiel zwei Spieler fehlen, die die meisten Tore geschossen haben. Das darfst du ja auch nicht vergessen. Von daher war es heute ein Spiel, das wir unbedingt gewinnen wollten. Jetzt, wie gesagt, haben wir den Punkt, den nehmen wir jetzt mit und dann schauen wir mal, was der am Ende wert ist.
Die erste Hälfte endete torlos - letztendlich fehlte beiden Teams der entscheidende Punch nach vorn, die Hessen beispielsweise konnten das Verhältnis von 9:0 Ecken in den ersten 45 Minuten nicht in einen Torerfolg ummünzen. Die beste Gelegenheit in der Anfangsphase vergab Mario Götze, dessen Schuss knapp am rechten Pfosten vorbeiging (12.). Eintrachts Offensivspieler Ritsu Doan scheiterte aus spitzem Winkel an VfL-Keeper Kamil Grabara (40.). Kurz darauf rettete Yannick Gerhardt den Wölfen das 0:0, als er einen Schuss von Arthur Theate kurz vor der Linie abwehren konnte (42.).
Zetterer zu FFH: "Enttäuschung ist da."
Eintracht-Torwart Michael Zetterer am FFH-Mikrofon mit seiner Sicht auf das Spiel
Enttäuschung ist natürlich bei uns auch da. Wir haben uns schon vorgenommen, das Spiel heute zu gewinnen, zu Hause, vor allem ein anderes Gesicht zu zeigen nach dem Spiel unter der Woche. Defensiv ist es uns, glaube ich, ganz gut gelungen, wenig zugelassen. Was gegen Schunne, eine offensiv starke Mannschaft. Wolfsburg macht es echt in vielen Spielen echt gut, offensiv muss man sagen. Finde ich, haben wir es gut gemacht. Ich glaube, was den Fans da so ein bisschen auf den Magen schlagen dürfte, ist halt das Offensive, der Punch nach vorne, die Konter, die wir einfach nicht sauber ausspielen. Da hat auch so ein bisschen vom Gefühl her was gefehlt heute, sonst wäre da auf jeden Fall mehr drin gewesen.
Rund um die Stundenmarke musste die Eintracht - wie schon gegen Bergamo - zittern: Zetterer ließ einen Eriksen-Distanzschuss auf Amoura abprallen, der mit seinem Nachschuss dann aber am SGE-Schlussmann scheiterte (59.). Acht Minuten später dann die Gästeführung: Aaron Zehnter verwandelte eine Flanke von rechts am zweiten Pfosten und schob frei ein zum 0:1.
SGE-Elfmeter kurz vor Ende
Der belgische Stürmer Michy Batshuayi verwandelte in der sechsten Minute der Nachspielzeit den Elfmeter zum 1:1. Zuvor hatte Denis Vavro dem Frankfurter Arthur Theate an den Zopf gegriffen, nach Intervention des Video-Schiedsrichters gab es Elfmeter. Die Eintracht erlebte vier Tage nach dem 0:3 in der Königsklasse gegen Atalanta Bergamo die nächste Enttäuschung in einem Heimspiel. Die Hessen blieben aber zumindest in der sechsten Partie in Folge in der Liga ungeschlagen.