Mieten legen aber weiter zu - Immobilienpreise in Städten sinken
Angesichts von Wohnungsmangel und hoher Zuwanderung erwarten Experten auch 2024 einen deutlichen Anstieg der Mieten in Deutschland. Bei den Immobilienpreisen dürfte es hingegen weitere Abschläge geben, vor allem bei Objekten mit schlechter Energiebilanz ist der Druck groß.
"Für das Jahr 2024 rechnen wir mit einer anhaltend hohen politischen Unsicherheit und sehen wenig Spielraum für Impulse im Wohnungsneubau", sagte Roman Heidrich, Experte für Wohnimmobilienbewertungen beim Immobilienspezialisten Jones Lang LaSalle (JLL). Besonders bei Mietwohnungen werde sich der Nachfrageüberhang noch verschärfen.
Mieten in Metropolen legen um 8,4 Prozent zu
Im dritten Quartal kletterten die Mieten in den größten acht Metropolen hierzulande um 8,4 Prozent zum Vorjahreszeitraum, zeigen neue Daten von JLL für die Deutsche Presse-Agentur. Zum zweiten Quartal stand ein Plus von 3,8 Prozent. Auch in anderen Großstädten stiegen die Mieten im Jahresvergleich kräftig - etwa in Mannheim (5,7 Prozent), Bonn (4,8), Essen (5,2 Prozent) und Wuppertal (5,7 Prozent). Die Zuwächse waren größer als im übrigen städtischen Raum und in dörflichen Gegenden - dort wuchsen die Mieten um gut 4 Prozent im Jahresvergleich und weniger als zwei Prozent zum Vorquartal.
Hohe Nachfrage, aber wenig Angebot wegen Baukrise
"Wir gehen davon aus, dass die Mieten mittel- und langfristig weiter steigen werden, da in den meisten Regionen Deutschlands die Nachfrage auch in den nächsten Jahren das schrumpfende Angebot an neuen Wohnungen deutlich übersteigen wird", sagte Heidrich.
Bei den Kaufpreisen rechnen Experten dagegen mit weiteren Rückgängen. Die deutlich erhöhten Zinsen dürften noch nicht vollständig in den Preisen für privates Wohneigentum abgebildet sein, meinte JLL-Experte Heidrich. Seit Mitte 2022 - dem Höhepunkt des Immobilienbooms - haben sich Wohnimmobilien um gut sieben Prozent verbilligt, heißt es in einer Studie der DZ Bank. Nach ihrer Einschätzung dürfte sich die Korrektur im Jahresverlauf 2024 verlangsamen und im Zuge fallender Zinsen enden. Im Jahresschnitt rechnet sie aber noch mit einem Preisrückgang um 0,5 bis 2,5 Prozent. Schwächer dürften sich Objekte in schlechter Lage oder mit hohem Energieverbrauch entwickeln.