Studie zu Immobilienkosten - Rhein-Main bleibt unbezahlbar
Der Kauf von Immobilien im Rhein-Main-Gebiet stellt weiterhin eine erhebliche finanzielle Belastung dar. Selbst Haushalte mit überdurchschnittlichem Einkommen spüren dies deutlich.
Trotz eines leichten Rückgangs der Preise in Städten wie Frankfurt bleibt der Hauskauf teuer. Diese Ergebnisse stammen aus einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und des Baufinanzierers Interhyp, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Die Studie analysierte 400 Landkreise und Städte bundesweit.
Unterschiede zwischen den Bundesländern
Die Studie zeigt drastische Unterschiede zwischen den Bundesländern. Das Saarland bietet die besten Bedingungen für Käufer mit einem Index von 151, gefolgt von Sachsen-Anhalt (139) und Thüringen (131). Dies liegt über dem bundesweiten Durchschnitt von etwa 100. Bayern, Berlin und Hamburg liegen mit Indexwerten von 84, 87 bzw. 90 am unteren Ende der Skala. Hessen weist insgesamt einen Index von 98 auf und liegt somit ebenfalls unterhalb der 100er-Schwelle.
Erschwinglichkeit in Hessen variiert stark
In Hessen sind Ein- und Zweifamilienhäuser im Werra-Meißner-Kreis mit einem Index von 157 am erschwinglichsten. Auch die Kreise Waldeck-Frankenberg, Vogelsbergkreis und Hersfeld-Rotenburg bewegen sich mit einem Indexwert von 153 im Bereich der Erschwinglichkeit. Unter den Städten hat Kassel einen Index von 116, Darmstadt 94, Offenbach 77 und Wiesbaden 75. Diese Zahlen zeigen, dass die finanziellen Belastungen für den Immobilienkauf stark vom Standort abhängen.
Erschwinglichkeitsindex als Maßstab
Die Untersuchung verwendet einen sogenannten Erschwinglichkeitsindex. Dieser stellt die monatliche Kreditrate in Relation zum Nettoeinkommen eines Modellhaushalts der jeweiligen Region. Ein Wert von 100 suggeriert, dass 35 Prozent des Einkommens in die Kreditrate fließen – dieser Wert gilt als Schwelle der Erschwinglichkeit. Ein Index unter 100 deutet eine höhere Belastung an, ein Indexwert darüber spricht für eine Entlastung. In den sieben größten Städten Deutschlands, einschließlich Frankfurt, liegt dieser Index unter 100 Punkten. Das bedeutet, dass der Immobilienkauf selbst für gut verdienende Haushalte mehr als 35 Prozent des Nettoeinkommens erfordert. Frankfurt erreicht aktuell einen Indexwert von 83.

