Neue Arzneien und KI-Boom - Merck erlebt unerwarteten Aufschwung
Merck überrascht mit einem guten Quartal: Der Boom um Künstliche Intelligenz, neue Arzneien und ein Zukauf in den USA bringen Schwung. Die Darmstädter setzen auf ihr starkes US-Geschäft - trotz Trump.
Der Pharma- und Technologiekonzern Merck hat im dritten Quartal überraschend viel verdient. Die Darmstädter profitierten von einer Erholung der Laborsparte, in der das Geschäft rund um Produkte für die Arzneiproduktion kräftig anzieht. In der Pharmasparte sorgte unter anderem der jüngste Zukauf des US-Krebsspezialisten Springworks Therapeutics für Rückenwind. Zudem profitierte der Dax-Konzern in seinem Halbleitergeschäft von einer starken Nachfrage nach Technologien, die im Boom um Künstliche Intelligenz gebraucht werden. "Wir haben in allen drei Unternehmensbereichen ein solides organisches Wachstum erzielt", sagte Vorstandschefin Belen Garijo.
Im dritten Quartal stieg der Umsatz gemessen am Vorjahreszeitraum um ein Prozent auf 5,32 Milliarden Euro, wie Merck mitteilte. Unterm Strich verdiente Merck 898 Millionen Euro, nach 812 Millionen vor einem Jahr.
Merck setzt trotz Trump-Regierung auf USA
Konzernchefin Garijo bekräftigte, das Geschäft in den USA auszubauen. Kürzlich hatte Merck einen Deal mit der Trump-Regierung geschlossen, mit der das Unternehmen Behandlungen für künstliche Befruchtungen in den USA deutlich günstiger anbietet - im Gegenzug soll Merck von Pharmazöllen befreit werden. Bedingung ist, dass Merck in die biopharmazeutische Produktion und Forschung in den USA investiert.
Die Vereinigten Staaten sind enorm wichtig für Merck: Dort erzielte der Konzern 2024 gut ein Viertel seines Umsatzes. In den USA beschäftigt Merck rund 14.000 Menschen an über 70 Standorten, mehr als am Hauptsitz in Darmstadt.