Experten warnen vor Risiken - KI-Nutzung am Arbeitsplatz ohne Erlaubnis
Drei von vier MINT-Profis in Deutschland nutzen KI-Tools heimlich. Welche Folgen das für Datenschutz, Firmengeheimnisse und den Arbeitsalltag haben kann, zeigt eine neue Umfrage.
Immer mehr Fachkräfte in den sogenannten MINT-Berufen setzen Künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz ohne die Genehmigung des Arbeitgebers ein. MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. In Deutschland nutzen drei von vier MINT-Fachkräften (77 Prozent) bei der Arbeit KI-Tools wie ChatGPT, Google Gemini oder Perplexity, ohne dass die KI-Anwendungen durch die IT-Abteilung oder Geschäftsführung freigegeben worden sind. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter MINT-Fachkräften durch das Meinungsforschungsinstitut YouGov, das von der britischen Personalbereitung SThree in Auftrag gegeben wurde.
Die Risiken einer "Schatten-IT"
Die Nutzung von nicht autorisierter Künstlicher Intelligenz in einer "Schatten-IT" birgt nach Einschätzung von Experten erhebliche Risiken sowohl für die Arbeitnehmer selbst als auch für die Firmen und Organisationen für die sie tätig sind. Dazu gehören rechtliche Konsequenzen, weil man dadurch gegen Bestimmungen wie die Europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) oder Geheimhaltungsverträge verstoßen kann.
Im konkreten Anwendungsfall könnten Mitarbeiter sensible Daten wie Kundendaten oder interne Dokumente unbemerkt in KI-Tools hochladen. Weiterhin besteht die Gefahr, dass die KI-Anbieter wie OpenAI oder Google die Daten speichern und für Trainingszwecke verwenden. Dabei drohen hohe Bußgelder bei Verstößen gegen die Datenschutz-Grundverordnung, insbesondere wenn keine Auftragsverarbeitungsverträge existieren.
Der Einsatz von nicht genehmigten KI-Tools birgt aber auch Risiken für den internen Betriebsablauf, weil auf Basis von unzureichend getesteten KI-Tools Entscheidungen getroffen werden oder Auswertungen erfolgen.