Hessens kurioseste Nebenjobs: Schweine-Besamer und Profi-Klatscher

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Richtig. Was können wir uns darunter vorstellen? Also eigentlich war ich Tänzer, also beziehungsweise über eine Tanztule angestellt im ZDF Fernsehgarten. Ah, okay. Der große ZDF Fernsehgarten. Und 99 war es so, das war ein anderer Regisseur und der wollte das mit dem Tanzen nicht so. Der hat uns dann zwar eingesetzt im ZDF Fernsehgarten, aber mehr zwischen den Zuschauern zum Klatschen, zum Animieren. Und ganz am Ende, nach diesem Sendung, hatten wir ein Betriebsfest und haben uns selber als Fernsehgarten-Profi-Klatscher bezeichnet. Ja, man kennt das so, ne? Wenn man eine Fernsehshow besucht hat, da steht dann öfter, oder steht dann zumindest mal ein Anklatscher, der im richtigen Moment dann hier mal loslegt, damit die Leute animiert werden. Genau, das haben eigentlich meistens die Leute gemacht, die neben der Kamera standen. Ah, okay. Die gab es eigentlich schon. Das heißt, ihr habt einfach nur noch mehr. Noch mehr, genau. Wir waren dann zwischen den Zuschauern. Also da konnte man so, an den Seiten kann man immer so hochgehen, die Treppen. Und auf diesen Treppen standen wir dann und haben dann geklatscht und uns ein bisschen toll bewegt.

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Guten Morgen. Du hast mal nackige Menschen geschminkt. Ja, halbnackte Menschen. Halbnackte. Was heißt das, wenn ich jetzt mal fragen darf, konkret? Ich bin Friseurin und Ende der 90er Jahre hatte eine Freundin von mir bei einem Verlag gearbeitet, der, sagen wir es mal, etwas so Tankstellenlektüre. Wir verstehen, was du meinst. So ein Nackedeitblatt oder was? Ja, genau. Und die hatten aber nochmal so eine andere Zeitschrift, wo es so ein bisschen softer war und da sollte jetzt eine Fotolove-Story entstehen. Wie bei der Bravo. Nur etwas deftiger wahrscheinlich. Genau. Das erste Date endet dann auf dem Bett. Die küssen sich und dann wird der Pulli ausgezogen, dann wird der BH geöffnet. Und musstest du dann da nochmal ran? Ja, ich musste dann mal eine Locke über die Schulter hängen, ein bisschen abpudern oder auch mal mit einer Wasserspritze ein bisschen Schweiß. Ui! Mit der Ela! Mit allen Tricks gearbeitet. Aber eigentlich war es stinklangweilig. Echt? Also ich stand ja nur rum. Ja. In den Stunden habe ich zwar viel mehr Geld verdient als an dem Tag bei mir im Geschäft. Ja, das glaube ich. Das wird teuer bezahlt, sowas. Ja, ich habe 350 D-Mark damals bekommen, ja. Ist doch cool, da hast du auf jeden Fall bis heute immer was zu erzählen. Das ist doch gut. Und es gibt dementsprechend ja fast nichts, was du in deinem Leben noch nicht gesehen hättest. So sieht es aus.

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Ja, es funktioniert tatsächlich so wie ein normaler Kindergarten auch. Die Hunde werden morgens gebracht und nachmittags oder abends wieder abgeholt. Während die Besitzer also arbeiten sind, haben wir uns um die Hunde gekümmert. Wir haben den ganzen Tag auf einer großen Wiese verbracht, die eingezäunt war, sodass keinem Hund was passieren konnte. Und meine Aufgabe war es quasi, dafür zu sorgen, dass da auch wirklich Frieden herrscht unter den Hunden. Genau, es war ein wahnsinnig spannender Job, würde ich sagen.

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Ja, genau. Es ist lange her und ich war jung und brauchte Geld. Und ich hatte nämlich eine Brieffreundin in Rom und da wollte ich hinfahren. Und dann habe ich irgendwo gehört, dass halt da eine Wäscherei in Würzburg, die sucht junge Studenten oder Schüler für Ferienjob. Dann habe ich mich da beworben. Was damals, das ist ja schon lange her, so toll war, es gab 5 DM die Stunde. Und das war für eine Schülerin, wenn du 8 Stunden am Tag arbeitest, 40 Euro. Ordentlich, ja. Und was musstest du da machen? Die haben nur gesagt, in der Wäscherei helfen. Es ist Urlaubszeit, es sind viele im Urlaub und so weiter und so weiter. Ich musste, damals hatten auch nicht so viele Leute eine Waschmaschine und dann haben die ihre Tageswäsche, schmutzige Wäsche, in so einen großen Sack von der Wäscherei und dann wurde die wahrscheinlich von der Wäscherei abgeholt und dann gewaschen. Also dann habe ich den Sack gekriegt, musste jedes einzelne Stück rausholen, musste aus so einer Klebe waschen. Also es hat immer nach Aceton ganz stark gerochen. Da waren so kleine Stoffetiketten und da war eine Nummer drauf, das war die Nummer von dem Kunden und das musste ich in Unterhosen, in den Hosenbund oder bei den Röcken so und so. Aber Karin, Schmutzwäsche, habe ich das richtig verstanden? Schmutzwäsche und ich hatte keine Gummihandschuhe, aber damals war das noch nicht. Ja, ja. Da war nicht die Wäschedraufung und das war so eklig. Du, das war aber hart verdientes Geld, du. Ja. Als Würzburger wusste ich ja, in welcher Nobelstraße so in etwa die und die Leute wohnen, da war der Professor so und so, die haben die schmutzigste Wäsche gehabt. Ja, ehrlich? Ganz speziell die Bettwäsche, oh, das war versaut.

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Und dann wurde ich an einen anderen Arbeitsplatz gebeten und dort habe ich so längliche Stäbe hergestellt. Alle, die da an mir vorbeigelaufen sind, haben gegrinst und haben gekickert. Irgendwann kam dann jemand zu mir und hat gefragt, sag mal, weißt du, was du da eigentlich herstellst? Da habe ich gesagt, nein, keine Ahnung, was das sein soll. Dann hat er mir gesagt, das sind Besamungsstäbe für Schweine. Ja, jetzt wusste ich auch, warum die alle so gelacht haben. Und diesen Ferienjob habe ich dann zwei Jahre hintereinander dort gemacht.