Musikerin Patricia Kelly_Family Kochbuch_Silvia am Sonntag

Musikerin Maria Patricia Kelly hat ein Kochbuch herausgegeben: „Es ist für mich viel mehr als ein Kochbuch. Ich habe so viel Herzblut reingesteckt, so viel Arbeit, alles mit Hand und Stift geschrieben. Es ist ein Vermächtnis meiner Familie. Das Buch ist voller Geschichten und Liebe.“

Warum gutes Kochen so wichtig ist

Erst wollte sie nur die alten Familienrezepte für ihre Kinder und die Nachkommen aufschreiben, aber dann dachte sie: „Wenn ich mir schon so viel Mühe gebe, dann doch für alle Kelly-Fans und auch Nicht-Kelly-Fans.“

Essen und Kochen ist für sie essenziell. „Für mich ist gutes Kochen Liebe, gemeinsam kochen, gemeinsam essen, das schafft Verbindung.“

Verantwortung in der Kelly-Familie

Sie übernahm mit 13 Jahren in der Kelly-Familie, nachdem ihre Mutter früh verstarb, die Zubereitung der Hauptmahlzeit in der Familie. „Sieben Jahre war ich die Hauptköchin der Familie. Meinem Vater war gutes und gesundes Essen sehr wichtig, er hat mir alles beigebracht. Ich war nicht sein Lieblingskind, aber durch das gemeinsame Kochen sind wir uns nah gekommen.“

Viele der Gerichte sind einfach, gesund, nachhaltig und entsprechen dem, was Ernährungsexperten heute empfehlen: „Keep it simple - zurück zu den Wurzeln - eigentlich das, was bei den Hipstern in Berlin oder New York angesagt ist.“

Auch später, als andere bei den Tourneen kochten, war die Kelly-Family berühmt für ihr Catering: „Viele der Roadies sind deshalb zu uns gekommen, weil wir in der Branche den Ruf hatten, das beste Catering zu haben. Mein Vater wusste, wie wichtig gutes Essen für das Gelingen eines Konzertes ist.“

Erinnerung an die Mutter

Wie kommt es, dass so viele ihrer Geschwister und auch sie so erfolgreiche Künstler geworden sind? „Wir sind alle voller Energie. Unsere Eltern waren sehr starke Menschen, es wurde alles ausgesprochen, und wir haben alle immer sehr hart gearbeitet und wir haben über Jahrzehnte immer sehr gesund gegessen.“

Obwohl ihre Mutter verstarb, als sie 12 Jahre alt war, fühlt sie sich ihr immer noch sehr nah. „Meine Mutter war voller Sanftmut, voller Liebe, ich habe sie nie wütend erlebt. Auch heute noch, wenn es mir schlecht geht, stelle ich mir vor, sie nimmt mich in den Arm, und alles ist gut. Auch wenn sie früh gestorben ist, ich hatte eine Mama, die mich liebt – es geht um Qualität, nicht um Quantität.“

Irgendwann wurde ihr das Kochen auch zu viel: „Ich war ja auch für den Einkauf zuständig. Das war so eine große Verantwortung, die irgendwann eine Last wurde.“ Deshalb war sie sehr froh, einen Mann gefunden zu haben, der gerne kocht: „Ich hab ihm gesagt: 'Weißt du was, ich mach den Abwasch und du kochst' – und das war so angenehm.“

Engagement für Brustkrebs-Vorsorge

Patricia Kelly ist, wie ihre Mutter, früh an Brustkrebs erkrankt: „Ich bin genetisch bedingt krank geworden, deshalb ist meine Mama auch krank geworden. Zum Glück war ich bei der Vorsorge und der Krebs ist früh erkannt worden.“ Deshalb engagiert sie sich auch als Botschafterin für die Brustkrebs-Vorsorge: „Unsere Eltern hatten nicht diese Möglichkeiten. Ich lebe mit der Diagnose seit 16 Jahren, danke fürs Leben.“

Sie ist ein demütiger Mensch. „Das Leben hat mich reich beschenkt, ja, ich habe auch sehr viel gelitten, ich habe intensiv gelebt, ich habe große Freuden und große Leiden hinter mir, ich wollte mein Leben aber nie tauschen.“

Mehr Infos zum Family Kochbuch von Patricia Kelly findet ihr hier.