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Wie schaffen wir es raus aus dem Corona-Tief? Der erfahrene und bekannte Psychologe Michael Thiel beantwortet Fragen unserer Hörer. Was tun gegen Wut? Wie gehe ich mit dem Gefühl des Ausgeliefertseins um? Und wie organisiere ich die Arbeit zu Hause? Ich kenne viele Leute, die eigentlich mehr jetzt arbeiten bei Homeoffice, als wenn sie in der Firma sitzen. Man denkt ja, dass wenn die Leute zu Hause sitzen, sehr abgelenkt sind, weniger produktiv sind, weil man dann hier noch da und da ein bisschen Haushalt. Aber umgekehrt. Und jetzt kommt der Psychologe wieder. Der sagt, also Leute, genauso wie ihr Mittagspause macht oder Kaffeepause macht, genauso ist es natürlich zu Hause auch. Zehn Uhr mit Daniel, dann eine Viertelstunde Kaffeepause. Ja, es ist halt ein bisschen schwer zu organisieren. Aber verstehst du, was ich meine? Also du kannst dich zum Sklaven machen in dieser ganzen Geschichte und dann hast du neben Corona nachher ein Burnout oder irgend so ein Kram. Oder du sagst, okay, ich bekomme Geld für meine Arbeit und ich mache meine Arbeit auch gut, aber ich werde nicht mehr machen, als ich normalerweise auch im Office mache. Wenn auch die Situation für einige sehr, sehr schwierig ist, gibt es Möglichkeiten, uns den Alltag leichter zu gestalten. Was tun bei Einsamkeit? Ärger über Kleinigkeiten mit dem Partner? Und wie umgehen mit Jugendlichen zu Hause, die ihre Freunde nicht mehr sehen können? Viele Fragen, die wir mit professioneller Hilfe versuchen zu beantworten. Herzlich willkommen, Michael Thiel. Unsere Hörer kennen Sie ja schon. Sie haben ja sozusagen mit Ihnen am Frühstückstisch gesessen. Oder die waren bei mir auf der Couch. Sie haben natürlich auch die Zeit genutzt und haben sich so ein bisschen umgeschaut. Mussten auch mit Kritik dann manchmal umgehen. Wie sind Sie damit klar gekommen? Danke, dass Sie nachfragen, wie es dem Psychologen geht. Ich bin es ehrlich gesagt nicht so gewohnt, weil ich habe auch eine große Facebook-Gemeinde und wir gehen eigentlich sehr lieb und sehr nett mit mir um und sehr wett. Und da kommen so plötzlich von den Herzen kommenden, da hat der überhaupt einen Abschluss und was der so sagt, das kann man in jeder Frauenzeitschrift lesen. Da denke ich auch immer, okay, gut, nun mal ganz ruhig. Aber dann kamen auch wieder ganz viele Liebe und Nette. Und es hat eine geschrieben, ja, also der Thiel, der hat ja sowieso keine Ahnung, aber das habe ich gestern gepostet und dann bekam ich plötzlich einen Shitstorm von den anderen. Jaja. Und dann habe ich mich wieder gefreut und habe gedacht, guck mal, die Gerechtigkeit siegt. Da muss ich gar nicht so viel machen. Nein, aber Sie haben recht, ich denke schon, dieser ganze Stress und die ganze Anspannung, die auch so verständlich ist. Und dann kommt da so ein kleiner Psychologe und sagt dann plötzlich, pack ein paar Murmeln in deine Tasche und von links nach rechts. Und wenn du was Gutes erlebt hast, dann sagen die natürlich zu Recht immer, Alter, also so einfach ist es ja auch nicht. Ist es auch nicht, aber es geht darum, immer so ein paar Anregungen zu geben und vielleicht ein paar Tipps. Und wenn so ein, zwei vielleicht passen, dann habe ich schon einen guten Job gemacht. Und wir müssen Sie da auch total in Schutz nehmen. Das war natürlich, wir haben Sie dazu ja auch ein bisschen nicht gezwungen, aber Sie mussten sich natürlich auch kurz fassen. Ich meine, normalerweise, wenn man eine Therapiestunde hat. 50 Minuten, genau. 50 Minuten und wir wollten zusammen mit Ihnen einfach nur mal Anregungen geben. Und auch allein dieses... So ist es. Ja, und es ist wirklich so, dass natürlich einfach mal so eine andere Herangehensweise, das wissen Sie als Profi, denn Sie haben einen Abschluss. Das weiß ich ganz bestimmt. Frau Stenger, Mensch, ich wollte schon, ich denke, wo habe ich das Scheißdiplom jetzt liegen? Ich hätte es doch eingescannt und gepostet. Ich habe sogar, Frau Stenger ist ja schon ein paar Jahre her, mit sehr gut abgeschossen, so die Behörde. Ja, so, jetzt haben wir es aber mal, oder? Jetzt habe ich es aber gegeben hier. Nicht umsonst haben wir Sie ja auch ausgesucht, weil wir wollten jemanden, der wirklich Ahnung hat. Und allein auch dieses Beispiel mit den Murmeln. Es ist ja im Grunde so, dass wir einfach uns nur dazu bringen, dass wir trotz dieser schwierigen Situation auf die positiven Dinge des Alltags achten. Warum ist das so gut, Herr Thiel? Also wir sind von der Natur aus drauf gepolt, evolutionär, dass das, was schlecht ist, das schwirrt immer meistens in unserem Kopf rum. Und da müssen wir Probleme lösen. Und das muss doch irgendwie anders werden und weiter werden. Nun haben wir aber in dieser Corona-Situation sind uns wirklich Grenzen auferlegt worden, auch von der Politik, aber auch von diesem blöden Virus. Und jetzt ist es so, dass wir unsere Wahrnehmung ein bisschen ändern müssen, nämlich sehen können, was kommen wir trotz aller Beschränkungen, was gibt es trotzdem noch an Möglichkeiten und an guten Sachen, damit wir nicht in eine Depression verfallen. Weil wenn wir das Gefühl haben, es ist sowieso alles furziger, was ich mache, es wird ja sowieso nicht blablabla, dann rauschen wir, und gerade Menschen, die vielleicht anfänglicher sind, dann rauschen wir so in ein Stimmungsziel, was am Ende damit endet, dass wir gar nicht mehr aufstehen wollen und das alles nur noch blöd finden und uns womöglich mit Alkohol und anderen Drogen irgendwie, weiß ich nicht, betäuben, besänftigen. Woran liegt das? Weil man konnte jetzt auch ganz gut sehen an den Reaktionen, wir haben ja auch viele Anrufe bekommen. Woher kommt es, dass einige Menschen besser mit solchen Problemsituationen klarkommen und andere schlechter? Also gut, in die Wege gelegt worden ist uns tatsächlich unser Temperament. Und es gibt Mitmenschen, die haben wirklich so ein sonniges Temperament, das hört sich schon vom Baby auf an, die strahlen und die lachen und die werden irgendwie von allen Leuten auch gern gesehen und auch gern um sich gehabt. Und wenn ich Glück habe und ich habe so ein schönes, leichtes, sonniges Temperament, dann fällt mir das auch einfacher, Bindungen aufzubauen. Und diese Bindungen, und das ist ein großer Meilenstein in dieser Widerstandskraft, wenn ich diese habe, ob ich meine Freundin jetzt in echt sehe oder nur übers Telefon, über Skype, das ist schon mal so ein Riesen-Pluspunkt, wo ich denke, ich bin nicht allein und wenn ich Probleme habe, die sind da. Also das ist schon mal eine Sache, wo ich sagen kann, ja, wer da so ein sonniges Temperament in die Wiege gelegt bekam, der hat schon mal die besseren Karten. Und ich war ja natürlich jetzt auch unterwegs und habe mit vielen Menschen gesprochen, die ich auch mit in unsere Sendung jetzt reinbringen wollte. Und da ist mir eine unglaubliche Wut und Aggressivität begegnet, die ich auch so im Leben spüre. Also wenn man auf das Thema kommt, gibt es ganz viele Menschen, und ich bin da manchmal ganz erschrocken, so auch aus meinem Bekanntenkreis, dass ja diese tiefe Aggressivität, warum macht uns Corona uns so aggressiv? Ganz realistisch. Es gibt Menschen unter uns, die in der Gastronomie arbeiten, im Einzelhändler arbeiten, die auch, ich habe auch Freunde, die in der Kultur tätig sind. Da geht es jetzt ums nackte Überleben, da geht es um die Existenz, da geht es um, wie schaffe ich die nächste Miete. Und das macht nun wirklich nicht fröhlich und da wird man wirklich sauer. Und ich sage, es ist verstammtischartig, das kann ich auch verstehen, wenn man hört, in dem ersten Lockdown die Lufthansa bekommt so locker ein paar Milliarden rübergeschoben. Und andere, die wirklich richtig hart arbeiten und was Sinnvolles machen, auch für die Gesellschaft, die müssen immer noch auf ihr Geld warten. Also das ist die eine, dass es wirklich ums Existenzminimum auch geht. Das kann schon aggressiv machen und das andere ist psychologischer. Wenn unsere Freiheit genommen wird, dann reagieren wir fast automatisch mit Reaktanz, so ist der Fachbegriff, nämlich wir wollen unsere Freiheit wieder haben. Das ist so schon im Kleinen, schon, weil wir bei Kindern waren, wenn sie sagen, fass mich an die Steckdose ran, was macht der kleine Krabbelkrabbel? Mal gucken, wenn nicht Steckdose, mal sehen, was passiert. Und jetzt wirklich ernsthaft in unserem großen Sinne, je mehr Freiheiten uns genommen werden, umso mehr wirkt sich das in uns wie so Rebellion. Ah, jetzt ist recht, ich will einen Biergarten, ich will mich mit Freunden treffen. Scheiß da drunter drauf. Und die machen ja sowieso da oben, was sie wollen, so diese ganzen Geschichten. Also je länger und je mehr Freiheiten eingegrenzt werden, umso natürlicher ist diese Reaktanz, diese Aggressivität, um wieder Freiheiten zu bekommen. Das Schöne ist, dass es auch Menschen gibt, die diese ganze Situation, und ich versuche jetzt mal die Andrea Rösner mit in unsere Diskussion mit reinzunehmen. Die hat uns nämlich geschrieben und bei ihr ist es so, dass sie, ich begrüße sie gleich mal. Ja, wir zusammen begrüßen die. Rösner! Hallo Andrea, hier ist der Michael Thiel und die Silvia Stenge. Hallo, ihr seid ja schon dran, das ist ja wunderbar. Ja, moin Frau Rösner. Moin, moin, moin. Du hast ja Corona eher als eine Entwicklungschance gesehen. Wie hast du das gemacht? Ja Silvia, das hast du echt super gut gesagt. Eine Entwicklungschance, so kann man es nennen. Das war so ein Gesamtpaket, was eigentlich kurz vorm ersten Lockdown begonnen hat. Ja, und immer noch sich weiterentwickelt im Endeffekt. Also bei mir war es so, ich habe eine Freundschaft verloren. Ja, durch eine große Diskussion, mehrere Leute und dann kam der erste Lockdown und dann kam die Frage auf, greift man da wieder ein oder nicht? Und mit dem Abstand des Lockdowns ist auch der Abstand in mir zu diesen Menschen einfach gewachsen und das war so die erste Chance, die ich eigentlich genutzt habe. Okay. Andrea, wir sind auch Camp hairdo, also ich bin Michael. Das heißt, du hast also praktisch Lockdown benutzt, um dir mal klarzuwerden, wer ist mir jetzt wichtig in meinem Leben und wenn nicht? Nee, das würde ich so nicht sagen. Oh, okay. Dann hol' mir das hier mit, bitte. Nee, da muss ich dich echt korrigieren, weil ich glaube, benutzt ist tatsächlich das falsche Wort, aber ich denke, dass das tatsächlich so aus meinem Bauch raus diese Entscheidung dann einfach getroffen worden ist. Also benutzen finde ich so ein bisschen derbe. Gut, okay, nehmen wir mal benutzen weg, aber du hast die Distanz zu diesen Leuten, dass du da mal drüber nachgedacht hast, möchte ich mit ihnen weiter eine Beziehung haben und in welcher Form? Liege ich da richtig? Richtig, genau. Oh, halleluja. Das ist so ähnlich. Ich sehe es richtig. Ja, so ähnlich, wobei es noch ein bisschen intensiver gehen müsste, weil es tatsächlich so eine zweikleidige Geschichte gewesen ist. Also der Bauch hat gesagt, da kommt was Großes auf uns, auf die Menschen zu, was mit Sicherheit nicht schön ist. Und ja, was willst du denn für dich in dem Moment? Und dann ist so ein Stückchen weit sind andere Sachen in den Mittelpunkt gerückt und ja, ich habe mich davon dann im Endeffekt befreit auch. Dir geht es besser als vorher? Ganz kurz, aber wenn wir uns alle duzen, finde ich, sollten wir uns auch duzen, Michael. Ich bin die Silvia. Ja, Silvia, wie schön. Dann haben wir das auch schon mal geklärt. Wir machen Beziehungsklärung hier. Ich habe ja mit Andrea vorher auch schon mal gesprochen und das Tolle auch an ihr, weil Essen als emotionales Essen war ein Riesenthema, was du ja auch erklärt hast. Und da war nämlich auch Andrea und die hat eher, das ist nämlich das Tolle, weil, so habe ich sie auch beschrieben, sie hat das ganz anders gelöst. Du hast eher das Gefühl, Andrea, deine Beziehung zum Essen ist viel besser geworden. Warum? Richtig. Ich habe mir auch darüber nachgedacht. Ja, einfach in dem Moment, als wir darüber gesprochen haben, kennt ihr diesen Wohlstandskonsum, der stattfindet, der sich da so einschleicht in dieses Leben, wenn man alles hat, was man braucht. Ja, und dann fällt auf einmal was weg. Ja, nämlich durch diesen Scheiß-Virus. Das sage ich mal so, wie ich das finde. Und dann setzt du andere Maßstäbe für dich. Ja, also früher war es der Prosecco beim Lieblingsitaliener gemischt mit einer Platte und die Pasti, die hast du vor die Nase gestellt bekommen. Dann hast du die gegessen und hast dich gut dabei gefühlt. Ja, und der Moment, der dann für mich so dieses, wenn du dieses Essen ansprichst, gekommen ist, war quasi so, der fing eigentlich beim Einkaufen an, das ist natürlich in Corona auch was Besonderes, einkaufen zu gehen. Ist ja ein Event, ne? Also gezielter einkaufen zu gehen und zu gucken, was isst du denn da eigentlich? Und ja, natürlich auch beim Essen, wenn du dann am Tisch sitzt mit deiner Familie. Andere Menschen sind es ja dann in dem Moment nicht mehr. Ja, richtest du den Teller anders an? Du bereitest das alles anders vor. Der positive Effekt bei mir war im Endeffekt, dadurch, dass ich anders gekocht habe und bewusster gegessen habe, haben sich auch ein paar Corona-Speckrollen oder die Wohlstands-Speckrollen, nennen wir es mal so, verflüchtigt. Ja, und das ist so eine tolle Sache. Also du hast kein Frustessen gemacht, sondern dir ist noch bewusster geworden, was eigentlich in deinen Montserrat-Chips, ne? Das ist ja überhaupt bei Corona, wenn man überhaupt, also bitte, wir alle können drauf verzichten auf dieses blöde Virus, klar. Aber wenn man diese Chance sehen will, so ist es so, dass Corona vieles wie unter einem Vergrößerungsglas angucken lässt. Ob das Beziehungen sind oder wie bei dir eben halt mit dem Essen. Du hast ja auch nicht so viel Ablenkung. Das heißt, du konzentrierst dich schon sehr auf die Sachen, die du gerade machst. Und ich finde, Andrea, das machst du hervorragend. Und danke schön. Einer der wenigen Exemplar Mensch, die in diesen Zeiten wirklich sagt, Leute, es gibt auch eine positive Richtung. Und das finde ich super interessant. Danke, dass du uns das erzählst. Natürlich hänge ich auch durch. Ja, logisch. Also das gehört auch dazu, zu diesem ganzen Prozess, der uns im Moment beschäftigt. Aber man versucht sich dann auch mit bestimmten Dingen wieder einfach ins Loh zu bringen. Also Family-mäßig zum Beispiel. Zum Beispiel, was wir in der Kleinfamilie Mutter, Tochter, Kind, Mutter, Mutter, Vater, Kind. Also diese Kleinfamilie, Tochter, 17. Und ja, wir haben versucht, uns so ein Paket rundherum zu schnüren, was uns auch so ein Stück Normalität wiederbringt. Also wir haben zum Beispiel Kino abends gemacht, also einen richtigen Kino, wie du ins Kino gehst mit Einsatzkarten. Oder wir haben eine Weinprobe, eine virtuelle gemacht. Dann haben wir uns den Tisch so hergerichtet, so wie es auch bei uns in dieser Weinprobe hergerichtet gewesen wäre. Oder wir gehen wandern, wir machen Spieleabende. Also wir suchen uns so Punkte raus, wo wir sagen, das hätten wir vielleicht ohne diese Chance nicht gemacht. Du hast eine 17-jährige Tochter. Also ich glaube, das wird Michael auch wissen. Die haben es im Moment besonders schwer, gerade in dem Alter. Die können sich nicht mit ihren Freunden treffen. Pubertät. Auch die 15-Jährigen oder ab 14. Wie kommt die damit klar? Ja, also das war so am Anfang eigentlich für mich mit nochmal ein sehr großes Problem, so innerlich, was mich auch sehr beschäftigt hat. Gar nicht mehr so ich, sondern eher sie. Denn ja, was haben wir mit 17 gemacht? Da war jeder Discoabend bei mir und jede Party Ende der ersten 4 Uhr oder so was. Und dann habe ich so gedacht... Ich kann mich nicht mehr dran erinnern. Ja, ja. Der Herr Thiel war ein ganz braver. Der ist in der Pubertät nie weggegangen. Ich bin um 8 ins Bett gegangen. Genau. Ja, dann haben wir eigentlich festgestellt, eigentlich war unsere Tochter so der Motor dazu, der gesagt hat, ja, der uns gezeigt hat, hier ihr zwei, ich bin da und jetzt stehen wir das so zusammen durch und haben einfach eine gute Lösung gefunden, wie sie ihre Freundin trifft, aber trotzdem die gemeinsame Zeit mit uns verbringt. Und sie war auch diejenige, die irgendwann mal gesagt hat, ja, hallo, das sollst du jetzt gerade hier machen. Das hätten wir vielleicht ohne diese blöde Situation nicht erlebt gemeinsam. Auch wieder dieses positive Bein rausgezogen. Ja, und so eine Solidarität. Wir sitzen jetzt alle zusammen in einem Familienboot und jetzt machen wir das besser. Und wie schön, Gruß an deine Tochter, in unbekannter Weise. Ich finde auch toll, dass sie dann... So richtig ausläuft. Ja, okay. Ja, also ich finde, das war eine tolle Anregung. Also du bist jetzt quasi unser Michael Thiel auch ein bisschen gewesen in weiblicher Form. Obwohl du keine Ausbildung hast, hast du uns, oder? Und keinen Bart. Und keinen Bart, Andrea, ne? Nein. Und sie ist sehr schlank, Michael. Oh ja, okay. Da muss ich noch dran... Sieben Kilo sind schon weniger und drei fehlen noch und dann ist es gut. Und wenn die drei Kilo weg sind, dann hoffen wir, dass Corona vorbei ist. Vielen, vielen Dank, Andrea. Bleib so positiv, wie du bist und bleib vor allem du und deine Familie. Bleib gesund. Dankeschön, ihr auch. Ja, danke. Ja, also das ist natürlich, muss man sagen, eine tolle Art und Weise, damit umzugehen. Also muss man wirklich sagen. Und zwar so... Du hast es auch gehört. Also ich finde, Andrea ist schon von der Art her, wie sie redet und so. Das meinte ich vor allem mit diesem positiven Temperament. Also so ein gewisses so und jetzt packen wir es an und jetzt geht es los. Und du hast auch gemerkt, sie ist ja auch ganz genau und ganz pingelig. Nein, gefällt mir gut. Und diese wir gegen den Rest der Welt, das ist sowieso etwas, das gilt für Familien, wie auch für Paare, dieses Gefühl. Gott sei Dank uns geht es hoffentlich gut. Ich klopfe mal so auf Holz. Wir sind gesund. Der Virus hat uns nicht. Das ist das Wichtigste. Und den Rest, den werden wir zusammen schon irgendwie handeln, weil wir haben uns. Und das wäre ein Traum. Wir sprechen jetzt gleich mit der Melanie. Und Melanie, es kam auch über Tiere, kam unheimlich viel. Also das ganz... Hast du einen Hund oder ein Haustier? Du, ich habe nur Hund- und Haustierallergie. Oh nein, wie schade. Deswegen, du kannst mich mit einem Goldfisch vielleicht besitzen. Okay, also dann fehlt dir. Nichts mit Fell und Hand. Genau, dann fehlt dir diese Erfahrung. Nein, ich bin auf dem Land groß geworden. Also da hatte ich noch keine Allergie. Ich bin mit einem Hund groß geworden. Doch, doch. Ich weiß sehr wohl. Ja. Also vielleicht fragen wir sie direkt, weil was für eine Rolle Tiere, was für eine Hilfe Tiere sein können. Oh ja. Hallo Melanie, hier ist die Silvia und der Michael. Ja, der ist auch da. Melanie, wir haben gerade schon so ein bisschen angefangen über Tiere zu sprechen. Kann man so sagen, dass deine Hunde oder machen wir es lieber mit einer Frage. Was für eine Bedeutung haben deine beiden Hunde für dich in dieser Corona-Zeit? Einfach Ablenkung. Ablenkung von dem doch sehr trist gewordenen Alltag, den man im Moment hat. Wenig Arbeit, viel Freizeit. Und die nutze ich dann halt mit den Tieren, um lange ausgedehnte Spaziergänge zu machen. Ja, das ist eine... Ja, weil man hat einfach eine Aufgabe, oder? Kann man sagen, dass... Genau. Die Hunde geben... Ich habe auch einen Hund und der gibt mir Struktur, wenn ich nicht arbeite. Stimmt. Man muss halt aufgehen, rausgehen. Man hat Verantwortung einfach dann auch. Ja. Was fällt dir denn... Also gut, dass du die Hunde hast, aber was fällt dir so in der Situation am schwersten? Der wenige Kontakt zur Familie. Jetzt Familie und Freunden. Ja. Also der direkte Kontakt halt. Ich meine, Telefon ersetzt eine Weile was, aber jetzt ist ein Jahr schon her. So langsam ist es... Ja. Einfach... Ist eine Lücke da. Mhm. Und die können Tiere so bedingt auffüllen, ne? Die Lücke, oder? Also wenn du die Hunde nicht hättest im Moment, das wäre richtig schlimm wahrscheinlich. Für mich schon, ja. Mhm. Ja. Und du hast doch diese Sachen jetzt, ich weiß ja, ihr müsst ja mindestens dreimal am Tag raus und Gassi gehen und so. Wenn du unterwegs bist mit den Hunden, triffst du da auch andere Leute, mit denen du reden kannst, oder wie ist es bei dir? Teilweise. Also es gibt bei nicht so tollem Wetter, wie gesagt, wir sind ein kleiner Ort, da trifft man manchmal auch eine Woche gar keinen. Und wenn dann die Sonne mal scheint, dann trifft man schon mal den einen oder anderen Hundebesitzer. Und dann kommen natürlich auch mal Gespräche zustande, genau. Darauf wollte ich raus, genau. Weil ich kenn's hier so aus der Stadt, dass eben die meisten Hundebesitzer, wenn die Gassi gehen, die kennen sich auch schon und dann wird eine Runde geredet, was ja auch gut ist. Darf ich dich kurz fragen, lebst du mit jemand zusammen oder lebst du alleine, Melanie? Nee, ich lebe mit meinem Mann zusammen. Ja. Gut, dann hast du ihn ja noch, oder? Ja. Das ist ja... Das kann man ja auch nur sagen. Ja, hast du ihn ja noch. Nein, aber ich stelle mir das wirklich im Moment sehr, sehr schwer vor. Und ich kenne ja Menschen, die halt alleine leben. Und das auf, ich meine, jetzt mittlerweile ein Jahr und man kann nicht mehr so Freunde treffen, das stelle ich mir schon sehr, sehr schwer vor. Ja, am Anfang war es halt mal was anderes. Man hatte mehr Ruhe von dem doch stressigen Alltag. Aber jetzt so nach diesem einen Jahr wird es so langsam mal wieder Zeit, dass mal wieder so ein bisschen Leben einfach wieder zurückkommt. Ja. Kannst du ihr da einen Tipp geben, Michael, wie man Leben ins Leben bringen kann? Leben ins Leben. Außer von Mann und Hund. Ich glaube, die Reihenfolge ist, als erstes kommen die Hunde und dann kommt auch noch, ach ja, da war ja auch noch der Mann. Ja, der ist ja auch noch da. Das habe ich aber so nicht gesagt. Nein, das habe ich gesagt. Und ich bin Psychologe, ich darf alles sagen. Gut, okay. Aber dieses, was du auch sagst mit der Familie und so, klar, ihr habt Telefon und ihr habt wahrscheinlich Handy mit Skype oder Zoom oder keine Ahnung. So würde ich das tatsächlich auch, ich kenne Leute, die machen regelmäßig Familienkonferenzen, abends zwei, dreimal die Woche, abends um sechs sogar mit Oma und Opa noch dabei. Da hockt sich die Familie vor den Rechner zusammen und reden miteinander. So, einfach so. Oder es gibt auch Leute, die kochen dann zusammen. Also, wisst ihr, wir leben in dieser, Gott sei Dank, wunderbaren technischen Zeit. Sogar meine Schwiegermutter Renate, ich liebe sie heiß und innig, mit ihrem jetzt Anfang 80, die kann wunderbar mit ihrem Computer umgehen und skypt und tut. Ja, nein, echt jetzt. Und das würde ich jetzt in der Zeit wirklich auslösen. Nein, natürlich, man kann nicht kuscheln und das ist noch ein bisschen was anderes. Aber ich mache zum Beispiel auch Beratungen so über diesen Weg und ich kann die Leute sehen und ich kann vieles erkennen. Das könnt ihr genauso. Also zum Übergang wirklich nutzt diese Technik. Hat denn, ist denn jemand, ich weiß jetzt, deine Eltern, sind die schon geimpft oder meist kann man sich ja nicht sehen, weil die noch ungeschützt sind. Ist das bei dir so? Also meine Eltern sind noch nicht geimpft. Ich habe allerdings auch noch recht junge Eltern. Ja, ich bin in der Grundschule und daher werde ich auch so ein bisschen, sage ich jetzt mal, gemieden. Also ich werde nur eingeladen auf den Hof mal. Also wir wohnen auch nicht weit auseinander, aber der Kontakt beschränkt sich halt mal draußen an der Feuertonne und im Winter, wo jetzt der Schnee lag, mal einen Kühlwein zu trinken. Ja, es ist halt einfach. Du wirst gemieden. Meine Eltern haben gesagt, wir haben da schon, es ist ja eine Person gestattet gewesen im Haus, aber sie fühlen sich halt in meiner Gegenwart dann auch nicht unbedingt so wohl, weil ich ja immer wieder aus der Schule komme. Verstehe. Oh, das ist natürlich übel. Also wenn, wenn, wenn die Eltern schon sagen, also nee, lieber du nicht so, weil, aber du verstehst es, also du verstehst auch deine Eltern, warum sie dir das dann zahlen. Ja, es gibt halt auch noch Großeltern und wir haben auch chronische Krankheiten in der Familie und da ist man natürlich übervorsichtig. Ich sage dann auch von mir aus, also ich muss da jetzt nicht so nah hingehen und ich halte mich dann schon immer ganz zurück und noch distanzierter wie eigentlich sowieso schon. Aber das wäre vielleicht auch so ein Punkt, das ist auch psychologisch, wo du dir klar machst, dass du dich nicht so weit verhalten kannst, weil du bist ja auch immer so, dass ist psychologisch, wo du dir klar machst, du hältst dich deswegen zurück und distanzierst dich, um deine Eltern, die Großeltern und so weiter nicht zu gefährden. Das heißt, weil du sie liebst und das ist ja das Komische, was wir auch denken müssen, weil wir Leute lieben, gehen wir in Distanz zu denen. Genau. Eigentlich geht man ja, ich liebe dich und dann gibst du ein Küsschen oder gibst noch ein Arm um. So, ne. Und das ist das Perverse, dass wir jetzt genau, wir lieben dich oder ich liebe meine Eltern oder meine Großeltern, deswegen bleibe ich in der Distanz. Und das immer wieder klar machen und sich auch da dann eigentlich mit einem guten Gewissen dann auch die Distanz dann haben. Und Melanie, bist du Lehrerin oder machst du was anderes in der Grundschule? Nein, ich arbeite in einem Team von der Betreuung mit und bin auch ab und zu mal morgens als Vertretungskraft mit im Unterricht. Da könntest du aber doch jetzt auch bald dran sein, also ich weiß es von, oder nicht, weil du lachst. Ich lache, weil ich bin bereits einmal geimpft worden. Ich war mit bei den glücklichen Ersten und habe mich voller Überzeugung impfen lassen, auch mit unserem AstraZeneca Wirkstoff und ich habe mich dann nach Tag 3 im Krankenhaus gefunden. Oh nein, das ist ja wirklich schlimm. Ja, wie gesagt, am Anfang ging es mir eigentlich relativ gut und es ging dann erst den dritten Tag bei mir los, dass ich so Taubheitsgefühle und Kribbeln hatte und das hat sich immer auf die ganze linke Seite ausgewirkt. Und meine Vermutung war eigentlich, als ich zum Hausarzt bin, vielleicht habe ich mir irgendwo einen Nerv eingeklemmt. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich dann mit diesem Verdachtsmoment dann ins Krankenhaus gekommen bin. Ja, die waren halt alle ganz vorsichtig wegen dieser Thrombose. Aber es war dann keine Thrombose? Nein, es war zum Glück nichts. Es hat sich dann nach allen Untersuchungen nichts bestätigt und diese Symptome haben auch tatsächlich fast vier Wochen angedauert. Ich habe da jetzt vier Wochen eigentlich mit gekämpft und ich hatte sowas vorher nie. Also es ist natürlich nicht bestätigt, dass das damit zusammenhängt, aber ich hatte sowas vorher nicht. Ich kann jetzt nur, ich habe mit einer Ärztin gesprochen, die meinte, ich weiß nicht, ob das tröstet, aber die meinte, dass wenn man stark reagiert auf diese Impfung, ist es ein gutes Immunsystem. Das habe ich schon öfter gehört. Ich denke mir schon, es ist nicht schön, dass du jetzt so eine schlechte Zeit hattest, aber du hast natürlich jetzt einen Impfschutz schon, also noch nicht richtig fertig, aber hast wahrscheinlich, so wie ich mir das vorstellen kann, Angst vor der zweiten Impfung? Ja, sicher. Vor allen Dingen, weil man jetzt ja überhaupt nicht weiß, wie es jetzt weitergeht mit Impfen und wie diese Milchstoffe sich miteinander vertragen und weil das alles noch so unerforscht eben einfach ist. Tatsächlich wäre es mir persönlich lieber, mich nochmal mit AstraZeneca impfen zu lassen. Ja, ja, eigentlich klar, weil du denkst, es ist der gleiche Impfstoff und dann, ne? Genau, aber ob das natürlich, 60 bin ich ja noch nicht. Aber du hast dich entschieden, trotzdem nochmal ein zweites Mal impfen zu lassen, ob nur DianTech oder AstraZeneca? Ich habe am Dienstag erst einen Termin nochmal mit dem Hausarzt und danach werde ich final die Entscheidung greifen. Das ist vernünftig. Lass dich einfach, genau, oder Michael, sie soll sich einfach gut beraten lassen, wenn du ein Vertrauen hast zu ihm. Ich habe mit Leuten gesprochen, selbst die, ich kenne auch jetzt schon Leute, die sind jünger, auch so wie du und haben trotzdem erst mal beim ersten AstraZeneca und dann Biontech und das hat auch wunderbar funktioniert. Auch das geht, ja? Also, red mit ihm, aber ich bin mir, also ich jetzt aus dem Bauch heraus würde sagen, es ist gerade mit deiner Situation, die Eltern sehen zu können oder in die Zukunft, dass du wieder mit Menschen zusammenkommst, also die zweite Impfung, das ist schon wichtig, selbst wenn du nochmal ein paar Nebenwirkungen haben solltest. Ja, und auch in der Arbeit ist man dann einfach ruhiger. Also ich meine, das ist ja dann noch eine Belastung. Die Kinder können einfach keinen Abstand halten, gerade die Kleinen. Natürlich nicht, ne. Die Masken verrutschen, es ist mal eine Träne zu trocknen, das ist einfach gar nicht möglich. Ich meine, unter Wachsenden unter sich ist das alles noch okay, aber bei Kindern ist das nochmal, deshalb ist das schon der richtige Weg, den wir jetzt mit ihm umgehen. Unbedingt, unbedingt. Das gibt Freiheit und Sicherheit, ja. Ja, genau. Ich hoffe, dass du weiterhin mit deinen Hunden oder mit deinem Mann, dass ihr zusammen so eine eingeschworene Gemeinschaft seid und dass du deswegen dieses Gefühl auch hast, du bist jetzt nicht vollkommen hilflos der ganzen Sache ausgeliefert. Und dass du immer wieder, gerade wenn du mit den Hunden auch unterwegs bist und die freuen sich, dass du da auch so ein bisschen Energie schaffst für die nächste Zeit. Das wünsche ich dir. Danke. Ja, sie hat es natürlich heftig erwischt, also das muss man schon auch sagen. Ach, das tut mir auch so leid, aber weißt du, die Alternative, ich lese dann ja auch wieder Berichte von Menschen, die tatsächlich von Corona bekommen haben und die dann wirklich ganz schlimm auf Intensivstationen und Co. lagen und die immer noch damit zu tun haben, dass sogar so eine Nebenwirkung, die du dann vorübergehend haben könntest im Vergleich zu diesen schlimmen Fällen, wenn du wirklich Corona hattest, ach, das kannst du abwägen und dann ist es immer noch die bessere Wahl. Auf alle Fälle, so sehe ich es eigentlich auch. Was ja auch immer wieder so kommt, auch an den ganzen Kommentaren, ich glaube in der Psychologie gibt es auch so einen Begriff dafür, also knallhart, nicht knallhart, aber Akzeptanz. Es hilft Dinge zu akzeptieren, kann ich es mal so naiv formulieren. Kannst du, ist gar nicht so naiv, es ist so. Also es gibt diesen weisen Satz, wirklich zu unterscheiden, was kann ich ändern und was kann ich nicht ändern und was muss ich denn so akzeptieren. Corona, diesen Virus an sich, der ist da, ob ich das gut oder schlecht oder sonst wie finde, ist egal, aber die Situation ist wirklich da. Und wenn ich mir dessen so klar bin und das akzeptiere und auch weiß, dass wir da wirklich in einem großen, weltweit in so einem großen Boot sitzen, dann kann ich damit auch vielleicht ein bisschen besser umgehen und muss dann nicht ständig kämpfen und ständig machen und so. Bewahr lieber die Energie dafür auf, dass es dir einigermaßen gut geht, dass du klarkommst auch mit diesen Kontakten, den paar, die du hast und dass du dich auf dich selbst versetzt und dass du versuchst, diese Zeit zu überstehen. Es wird definitiv eine Zeit nach Corona geben, nur keiner wird dir sagen können, wann es genau ist und du merkst bei den Politikern, wie die sich von einem Lockdown zum nächsten hangeln. Es wird dir kein seriöser Wissenschaftler oder Politiker sagen, so am 30. August ist es vorbei. Nein, das ist ein Marathon, den wir haben. Kein Sprint. Wir sind alle, also da sind, das sind alle, also wir sind per 100 Prozent gefordert im Moment. Und wir haben auch Menschen, die in einer schwierigen Lebenssituation stecken gerade und dann auch noch Corona. Und da haben wir jetzt die Barbara, die uns ein bisschen was erzählt. Ja, hallo, hier ist die Silvia. Wir haben schon mal miteinander telefoniert. Ich mache nur gerade mal das Radio bei. Ja, das wäre gut. Ja, da können wir uns besser. Und wir haben uns jetzt alle nach ein paar Gesprächen schon aufs Du geeinigt. Ja, genau, das war alles abgekehrt. Und der Michael ist auch in eine Reduz-Runde eingeschrieben. Ja, genau, auch ein Thema. Thema von Funk und Fernsehen, kenn ich ihn schon. Also sind wir schon was fest. Oh, sehr gut. Ja, ne, siehst du, Barbara, wie schön. Barbara, ich habe gerade schon eingeleitet, es gibt Menschen, die haben im Moment eine schwierige Situation und noch Corona. Und da bist du auch dazu, weil du steckst, ich glaube, das war dein, du steckst in einer ziemlich unschönen Scheidung. Genau, ich stecke in einer ziemlich unschönen Scheidung, wo ich im Prinzip, ich nenne es halt mal so, weil es mir so genannt wurde, in einem Rosenkrieg mich befinde, wo ich quasi auch nicht entfliehen kann, beziehungsweise wo halt auch, leider Gottes, dass die erwachsene Tochter auch mit zu 90 Prozent eingespannt wird, also auch mit einbezogen wird. Kinder sind immer ein bisschen mit davon betroffen, aber ja, das ist halt auch noch eine Problematik, wo man dann als Mutter noch etwas mehr zu knabbern kann, weil man eigentlich möchte, dass die beiden Parteien sich so vernünftig sind untereinander halt. Aber da kommt leider kein Gespräch zusammen halt, außer Beschimpfungen, über die, kommt also nichts zusammen halt. Also das geht alles nur über einen Anwalt halt. Und ja, wie soll man sich da noch ein bisschen motivieren oder dass man halt die Ruhe behält, dass man da, dass alles dann doch irgendwann mal vorbei ist. Michael. Dieses Scheidungsmarathon. Nicht einfach, was da jetzt eine Frage auf dich stummt. Und jetzt wollt ihr von mir einfach? Ja, das ist dein Beruf. Das ist mein Job, ich weiß. Ja, natürlich gerade. Barbara, jetzt du auch. Jetzt sag mal was. Also jetzt die Tochter, die ist ja zwischen praktisch dein, ist das noch dein Ex-Mann oder ist das schon dein Ex-Mann? Nein, das wäre schön. Das wäre schön, wenn es schon der Ex-Mann wäre, aber das ist erst sieben Monate her. Also ich muss da noch ein bisschen durchharren. Und das Problem ist, man ist zwar schon häuslich Gott sei Dank getrennt, aber der Betrieb ist noch auf dem Grundbesitz und ja, dann hat man natürlich, dann kann man immer natürlich die Frau noch ein bisschen necken, sagen wir es mal so. Ja, das ist was Schönes. Und eure gemeinsame Tochter? Die wohnt halt mit im Haus und über die ist halt damals die Kommunikation gelaufen. Also sie hat also das meiste dann immer abgekriegt, um es mir dann auszurichten. Also es wurde eigentlich nie ein klärendes Gespräch, was jetzt auch gar kein Thema mehr ist, sondern nur wie man das Ganze dann eigentlich so ein bisschen, ja, überstehen kann halt, ja, dann noch nicht ganz den Humor zu verlieren und nicht auszudrücken. Gibt es denn bei dir noch, gibt es noch Leute, gibt es noch Freunde, gibt es noch andere Verwandte, die zu dir halten? Eltern habe ich leider nicht mehr. Ein guter Verwandter, das war mein Schwiegervater, der sehr zu mir gehalten hat und der dann natürlich auch Prügel bekommen hat, der ist leider verstorben. Der hat also sehr, da ist, also das war auch noch jemand, der sehr gut zu mir gehalten hat. Aber sonst halt telefonisch, man darf sich ja nicht mehr so, also das habe ich schon noch. Also ich sitze jetzt nicht im einsamen Kämmerlein. Aber ich habe noch, wo ich mich austauschen kann und bei denen möchte ich mich auch super bedanken, weil die müssen das sich ja immer manchmal anhören zu mir. Aber das ist, das sind eben wirkliche Freunde und das ist genau der Punkt. Also auch wenn du die jetzt nicht sehen kannst und ihr keinen Kaffee oder Wein zu trinken könnt, aber regelmäßig und wenn es Freunde sind, dann halten die das auch durch, regelmäßig mit denen zu reden und zu sagen, lass uns, lass es heute passieren. Und dann ist aber noch eine Sache, Barbara, wenn, wenn es dann auch so ist, dass es dann auch noch eine Sache, Barbara, wenn, ich weiß Probleme ganz, ganz viel und jetzt mit der Scheidung und so, wenn du das Gefühl hast, der ganze Tag geschieht nur noch aus Problemen, dann probiere mal einen Psychotrick von mir. Versuch mal, ja, ja, ne, ist ganz einfach. Versuch mal diese Zeiten, wo du so grübelst und nachdenkst und wo du auch denkst, oh, das geht nicht mehr weiter, die zu einem bestimmten Zeitpunkt zu bündeln. Ich spinne mal rum, du sagst, du hast abends um 17 Uhr oder so, was nimmst du dir eine halbe Stunde Zeit und grübelst, was das Zeug zählt und malst dir nochmal alles aus, was mit der Scheidung und so zusammenhängt, ganz intensiv und dann ist irgendwie Schluss. Dann machst du nach einer halben Stunde, sagst du, jetzt habe ich alles durchgedacht, alles durchgegrübelt und jetzt gehe ich wieder zum normalen, relativ normalen Alltag über, sodass also diese ganze negative Stimmung nicht den ganzen Tag überschattet. Verstehst du? Das stimmt, das stimmt, das stimmt. Damit du ein bisschen Kontrolle hast über das. Und das ist das Schöne, wir können ja ein bisschen kontrollieren, was wir denken und wann wir denken. Also probier das mal. Und dann, richtig Barbara, bis die Birne kracht, bis es qualmt aus deinem Kopf, denkst du dir die schlimmsten Sachen aus und dann wirst du immer merken, na, probier mal. Vielen, vielen Dank für deine Teilnahme und ja, dann nur noch einmal am Tag, ab 19 Uhr darf keiner anrufen bei dir zu Hause, weil da darf gegrübelt werden, aber ansonsten. Ich sage der Feuerwehr auch Bescheid, falls Rauch hier aufsteigt. Ja bitte, das bist du. Aber du hast, aber was man auch sagen muss, du hast immer noch deinen Humor. Ja, Gott sei Dank, der hat mich auch schon sehr weit geholfen und da haben meine Freunde auch schon immer gesagt, komm, der wird dir auch noch ein Stück weiter helfen. Ja, behalte ihn und alles Liebe für dich. Okay, vielen Dank auch. Ja, Wahnsinn, also es ist ja nicht nur die Scheidung, es gibt auch Menschen, die haben durch Krankheit, auch durch Corona, enge Menschen verloren. Also es ist, dann noch die Hoffnung und noch das alles aufrechtzuerhalten, ist eine sehr schwierige Situation. Das ist wirklich schwierig und da kann auch keiner jetzt verlangen und auch nicht mit so einem kleinen Tipp und sowas. Es ist, entschuldige, ich sage es mal, es ist ganz großer Scheiß, so, Punkt. Und da gibt es auch keine so, weißt du, es gibt ja so Leute, auch sogenannte Psychologen, die dann immer so positiv denken und alles so positiv und so positiv. Nein, man muss auch mal die Sache so beenden, so wie sie ist. Aber dann ist wieder der Punkt, dass man dann, und jetzt kommen wir wieder zum Thema, sich nicht nur runterziehen lässt und nur alles negativ sieht. Dazu gehört zum Beispiel, dass man nicht den ganzen Tag vorm Fernseher oder vom Radio auch Nachrichten hört und sich dann damit auch noch runterziehen lässt. Du kannst es leicht, also du kannst 24 Stunden Meldungen haben, wo du sagst, also die Welt ist ja nur noch schlecht. Nein, probiere auch da einen Aufschalter zu machen und probiere dich dann wirklich mit den schönen Sachen zu beschäftigen, die du ja auch noch hast. Und bitte schön, Leute, es wird warm, jedenfalls bei uns hier im Norden. Es wird Frühling, die Vögel zwitschern, die Blumen fangen an zu blühen. Wenn man rausgehen kann, und man kann es ja immer noch, dann genieße es und setz dich auf die Bank, lass dir die Sonne auf den Bauch schreien und hör den Vögel zu und denkst, ach guck mal, scheiß auf Corona, das ist einfach schön. Man muss ja auch sagen, dass du auch schwierige Zeiten hinter dir hattest. Also ich meine, deine Frau war in der Corona-Zeit im Krankenhaus. Ja. Ja, wie bist du damit klar gekommen? Man denkt ja immer, Psychologen kommen... Du, das war ganz schlimm. Nein, aber man denkt immer, ihr wisst ja, wie es geht, aber das nutzt ja gar nichts, oder? Ja, nee. Du glaub mir, wir sind da ganz normale Menschen. Tatsächlich, Annika, so heißt meine Frau, die musste ganz schlimm mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus. Und da war es schon so ein Moment, wir sind seit über 30 Jahren zusammen und haben wirklich alles zusammen auch gestanden und durchlebt. Und da durfte ich nicht mit in den Rettungswagen mitfahren. Da hat der Notarzt gesagt, nein, Corona, es darf nicht, Sie dürfen nicht und Sie dürfen auch nicht mit in die Klinik. Sie können sich dann mal telefonisch melden, wie es Ihrer Frau geht, oder sonst gar nicht. Und das war ein Hammer für mich, weil also die Frau, die ich liebe, einfach so dann ins Ungewisse da verschwinden zu lassen, das war schlimm. Auch dieses so ins Krankenhaus zu gehen und dann wirklich bis sofort praktisch bis zum Empfang, ihr hättet da was abgeben und dann war es das. Und die war nur ein paar Minuten von mir, aber ich durfte nicht hin. Das muss keiner haben, möchte ich auch nicht noch mal erleben. Aber wir haben es dann eben halt auch so gemacht, wie ich es immer wieder sage. Sie hat ihr Handy natürlich gehabt und dann haben wir uns gegenseitig gezeigt, was wir gerade essen und was wir gerade machen und gerade tun. Und das hat für den Übergang schon wirklich geholfen. Aber es gibt auch Leute, die haben Menschen im Krankenhaus liegen und die liegen im Staben oder denen geht es so richtig, richtig schlecht und die dürfen die nicht besuchen. Und das möchte ich keinem wünschen, weil das ist wirklich unmenschlich. Wie geht es Annika im Moment? Ist sie wieder zu Hause? Im Moment geht es ihr wieder besser. Ja, sie ist wieder zu Hause. Und das müssen wir auch nicht noch mal haben. Ne, das reicht dann. Dann sagt ihr ganz liebe Grüße. Das werde ich bestellen. Gerade jetzt, wo du sagst, ihr seid ja jetzt auch schon 33 Jahre. Oder wie viele Jahre seid ihr? Moment, du weißt es besser als ich. Kann ja nicht sein. Sag mal. Wie peinlich. Aber ich glaube, das ist natürlich schon toll. Ich versuche jetzt auch mal, das irgendwie ein bisschen positiv zu sehen. Was ich vorhin auch gesagt habe, weil Melanie, ihr Mann war ja auch zu Hause. Ich weiß, dass Partnerschaften auch auf eine harte Probe gestellt werden. Aber vielleicht können wir auch die Chance sehen, uns mal mit dem Menschen zu beschäftigen, mit dem wir zusammen sind, den wir lieben. Das ist nicht immer einfach, aber wir haben ja jetzt alle Zeit der Welt. Ja, und es gibt, also Annika und ich, wir genießen diese Zweisamkeit wirklich sehr. Aber es geht auch jeder von uns seine eigenen Wege. Wir sind da schon über Jahrzehnte hinweg gewohnt, dass jeder sein eigenen Kram macht und dann treffen wir uns sozusagen wieder, sodass es gar nicht zu so einem Dichtelstress kommt. Und ich glaube, bevor wir bei Beziehungen sind, das habe ich letztens gelesen, das sind immer zuverlässige Quellen, die Kondomhersteller verzeichnen ein riesen Umsatz plus von Tinder und Datingportalen und sowas immer mehr Zugriffe. Das heißt, es gibt also anscheinend da auch so einen positiven Effekt. Das sind Leute, die sagen, okay, wir haben schon nichts dürfen, aber zusammen in die Kiste und das dürfen wir und das machen wir auch und dann freuen wir uns. Wir haben aber auch Nachrichten bekommen. Es war auch dann, dass man gedacht hat, es werden viel mehr Babys geboren werden. Das war nicht der Fall. Interessanterweise haben wir auch von Dagmar, die uns geschrieben hat, die sagt, mein Mann und ich haben seit Corona viel, viel Zeit miteinander zusammen, aber es tötet auch die Lust aufeinander. Wie kriegen wir das als Paar wieder hin? Auch sowas ist möglich. Also es gibt diesen Dichtelstress, das heißt, wenn man ständig miteinander zu tun hat, zum Sex oder zur Lust aufeinander gehört auch so ein gewisses Kribbeln, würde ich mal sagen. Also eine gewisse Aufregung. Und wenn man so den ganzen Tag und man sieht sich 24 Stunden, dann kann genau dieses Kribbeln irgendwie flirten gehen. Dass es dann abhanden kommt. Als wenn du den ganzen Tag nur Erbsensuppe isst und denkst, ich möchte aber mal wieder ein bisschen Steak haben. Blöder Vergleich, aber so in der Richtung. Das heißt, zu viel Nähe, nicht nur bei Corona, zu viel Nähe, zu viel Dichte tötet eigentlich eher die Sexualität oder die Lust aufeinander. Also was jetzt machen? Also das eine ist natürlich das Eigenleben, immer wieder wirklich für sich selbst sein und zu sagen, es ist ja noch nicht verboten, ab und zu mal rauszugehen. Ich mache jetzt meinen eigenen Kram und dann komme ich zurück und dann berichte ich dir auch, was ich erlebt habe, was ich getan habe, was ich gemacht habe. Und dann genauso, dass wir uns immer mal wieder treffen, aber dann gehen wir wieder auseinander. Und wenn das gar nicht läuft, in der Paarberatung, jetzt verrate ich mal auch wieder so eine Intervention. Ich habe manchmal auch Paare, wo auch wirklich überhaupt gar nichts mehr läuft und die quälen sich. Die liegen nebeneinander und das ist alles nur Öde. Und dann sage ich zu denen, wisst ihr was? Es läuft ja sowieso nichts. Denn sage ich euch, ich mache jetzt sozusagen ein Gesetz für euch, dass ihr nicht miteinander schlafen dürft. Das ist ja nur frustrierend. Zödibart vom Psychologen verordnet, weil das führt ja nur zu Frustration. Und dann kommen sie natürlich nach zwei Wochen wieder und sagen, tut mir leid, wir konnten uns dann an ihre Regeln nicht halten. So ist es manchmal so. Aber auch nochmal eine andere Sache ist, es muss ja nicht immer gleich so der Sprung zum Thronleuchter sein, sondern es reicht ja auch, wenn man sagt, weißt du was, einfach nur ein bisschen kuscheln oder ein bisschen massieren oder keine Ahnung was. Irgendwie so, ohne dass man das Gefühl hat, ich muss jetzt gleich die ganze Nummer hier abfeiern. Nein, einfach so dieses gemeinsame Genießen und dann ist auch gut. Und wenn da mehr draus entsteht, ja okay, dann ist es so. Und wenn nicht, dann ist es auch nicht so schlimm. Genau. Aber es ist so spannend, das ist mit der Liebe, das ist ja auch eins deiner großen Themen wahrscheinlich in der Beratung, jetzt nicht nur in Corona-Zeiten, aber ich finde es auch hochinteressant, dass ich lebe auch in einer sehr langen Beziehung, aber dass es immer wichtig ist, dass man, das ist so ein Spiel zwischen Freiheit und Gebundenheit. Ja, du sagst es genau. Den kriegst du jetzt noch schnell und die Hörer auch noch mit. Also wir wechseln als Paar zwischen Nähe und Distanz. Stell dir mal vor, so ein Kompass, oben ist N wie Nähe, unten ist ein D wie Distanz. Da zwischen pendeln wir alle und zwischen Dauer, wenn du links ist ein D wie Dauer und rechts kommt ein W wie Wechsel. Also zwischen Nähe, Distanz und Dauer und Wechsel, dazwischen bewegen wir uns alle so. Und es gibt Menschen, die brauchen sehr viel Nähe und es gibt wieder Menschen, die brauchen viel Distanz und so und so und das muss man irgendwie austarieren. Und wie gesagt, wenn zu viel Nähe dann da ist, dann brauchst du mal wieder ein bisschen Distanz, damit es wieder ins Gleichgewicht kommt. So kann man sich das mal so auf die Schnelle vorstellen. Ich überlege mir jetzt, dass vielleicht Hörer sagen, wir haben überhaupt keinen Platz zu Hause. Aber das muss ja nicht nur räumlich sein. Das reicht ja schon, wenn ich mich einfach mit etwas anderem beschäftige. Wunderbar. Also ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich lese im Moment unglaublich viel. Also ich mag das und höre auch Podcasts und so ein Zeug. Aber ich lese auch viel, weil ich einfach auch die Zeit habe und das auch genieße. Und meine Annika genauso, die taucht ja richtig in diese Bücher ab und wird nicht mehr gesehen. Und so ist es auch. Du kannst und für Fortgeschrittene, es gibt Formen von Podcasts auch in Richtung Meditation oder Entspannungsübungen. Die werden übrigens zum Teil von der Krankenkasse getragen. Guck mal, frag mal eure Krankenkasse, was die da so haben. Ich habe auch so ein Ding. Und da kannst du dich sozusagen mit dem Kopfhörer abschotten. Und so wie Japaner das zum Beispiel auch machen, ich war eine Zeit lang in Japan, die leben auch sehr beengt. Aber jeder hat so seine eigene Welt und respektiert auch die Grenzen des anderen. Und das können wir Westler genauso. Toll. Wie lange warst du in Japan? Leider nur zwei Monate. Aber es war eine tolle Zeit. Allerdings hat man Rücken nachher nicht mehr. Es findet alles doch tatsächlich immer noch auf dem Boden statt. Ja, klar. Aber was halt viel, was man sich glaube ich, was ich von Menschen mitbekommen habe, die längere Zeit in Japan oder auch nur mal kurz waren, die berichten mir immer, was man so vielleicht auch hier vielleicht mal so ein bisschen reinbringen könnte, von der unglaublichen Freundlichkeit zueinander und Respekt vor dem anderen. Also da wird, mir hat mal jemand erzählt, da würde keiner den anderen anrempeln. Das fand ich irgendwie so schön. Und sie sind damals schon und in Asien ganz viel, aber in Japan besonders, haben sie schon Mundschutz getragen, schon vor Corona-Zeiten. Und zwar jeder, der eine Erkältung hatte oder wenn man im Taxi fährt, hat der selbstverständlich einen Mundschutz und zwar aus Höflichkeit, aus Respekt seinen Gästen gegenüber. Und der hat Mundschutz und Handschuhe an. Und wenn jemand da eben halt erkältet ist, dann hat er selbstverständlich einen Mundschutz getragen. Also da waren die schon sehr viel weiter, schon vor Corona. Ich fand es auch vorhin ganz schön, was du der einen Frau gesagt hast. Ich glaube es war Melanie, doch es war glaube ich Melanie, dass sie ja auch, indem sie Rücksicht nimmt, dass das ja auch was sehr Schönes ist. Also wir auch, dass wir uns impfen lassen, das sage ich auch immer. Oder dass wir Mundschutz tragen. Am Anfang war das ja so schön, dass auch viele junge Menschen einfach das für ihre Großeltern gemacht haben. Das ist ja, das ist ja, das machen wir ja nicht nur für uns, das machen wir ja auch für die anderen. So ist es. Und da jetzt kommt vielleicht noch ein weiterer Satz. Wenn jeder von uns mehr an den anderen als an sich selbst denken würde, dann hätten wir schon viel gewonnen. Also mehr an den anderen und sagen, also ich steige nicht mit in den Fahrstuhl ein, weil der ist schon so voll, ich warte auf den nächsten. Ich achte bei der Rolltreppe, dass ich eben halt wirklich Meter, anderthalb Meter hinter dem vor mir auf die Rolltreppe gehe. So, solche Kleinigkeiten. Und weißt du, und das ist trotz allem Mist, was Corona uns so bringt. Vielleicht, vielleicht, vielleicht wird eine Zeit nach Corona denn das mit überdauern. Dass wir wirklich ein bisschen mehr an den anderen denken. Selbst beim Einkaufen. Ich weiß, also wenn du irgendwo einkaufen gehst, du achtest darauf, ah die Gemüsetheke ist voll oder das ist voll, dann wartest du eben ein bisschen. Du nimmst deinen Einkaufswagen ein bisschen zurück, bis der andere an der Kassel fertig ist. Weißt du, das sind tatsächlich so kleine Chancen, die wir trotz Corona vielleicht auch noch retten können nach Corona. Und du als Psychologe weißt es ja. Du kennst dich ja mit dem Gehirn von uns aus. Das zu tun, anderen zu helfen, das bewirkt etwas in uns. Wir fühlen uns besser. Das ist so schön. In dem Moment, wo du was für andere tust, tust du auch automatisch was für dich. Oder umgekehrt, Glück ist das einzige, was sich vermehrt, wenn man es teilt. Das ist auch so ein schöner Satz. Sag ihn noch einmal, dass er nochmal richtig sagt. Ich sag ihn nochmal. Sag ihn nochmal. Der kommt leider nicht von mir. Aber es ist so. Glück ist das einzige, was sich vermehrt, wenn man es teilt. Das ist wunderschön. Wenn es mir einigermaßen gut geht und ich habe gesunde Beine und ich habe eine Nachbarin, die eben nicht so flink ist und ich klinge mal an oder ich telefoniere, kann ich dir was mitbringen. Und ich komme zurück und die strahlt mich an. Glaub mir, das wird ein guter Tag für dich. Bei allem, was jetzt so, die Stimmung hat sich ein bisschen gewandelt und ist viel wütender, aggressiver geworden. Aber wir haben hier so eine Gruppe gehabt, Hessen hält zusammen, ganz am Anfang. Und da hatten wir von dem Beispiel, was du erzählst, so viele junge Menschen, nicht nur junge, die dann für die Älteren eingekauft haben. Also das wollen wir mal alle nicht vergessen. Das gibt es ja alles noch. Nur die negativen, das ist wie mit dem Gehirn, dass wir uns negative Dinge eher anscheinend merken aus der Evolution heraus. Aber auch leider kommen die negativen Nachrichten eher in, ja die hören wir immer mehr und das ist eigentlich schade. Aber vielleicht um das nochmal deutlich zu machen, wenn wir jetzt auch drüber reden. Entschuldigung, ich habe schon gedrückt auf Telefon. Hallo Klaus. Komm, ich erzähl es dir. Du behältst es, du erzählst es mir. Ich behaupte, das ist überhaupt nicht wahr. Hier ist der Michael, Claudia und die Silvia. Grüß dich. Hallo. Claudia ist diejenige, ich hatte dir ja auch so was geschickt und da war so ein Bild dabei von einem Glas und das Glas... Ja, ich hab's vor mir, genau, von ihrer Tochter. Genau, von meiner Tochter. Ja, also meine Tochter ist ja nicht mehr klein, die war da schon 16, fast 17 zu dem Zeitpunkt, aber sie hat wirklich drunter gelitten, als dann so schlagartig die Schule weggebrochen ist und sie zu Hause saß. Und dann haben wir einen Abend, da waren wir schon am überlegen, was wir machen, den Film geguckt, das Vielmachtglas. Und da verreist eine junge Frau, als ihr Bruder gestorben ist, durch die Weltgeschichte und er hat ihr den Auftrag gegeben, sie soll ganz viel erleben und das aufschreiben. Und dann haben wir gesagt, das kann man ja auch umändern in, was erlebe ich denn jeden Tag Positives? Und dann hat sie sich mal so Blümchen ausgestampft in vielen bunten Farben und hat jeden Tag sich überlegt, was aufzuschreiben, was gut war. Manchmal gab's nur Kleinigkeiten, manchmal auch, oh, ich hab heute so viel Tolles erlebt, was schreibe ich denn eigentlich auf? Und das Schöne ist eigentlich jetzt so nach einem Jahr, dass man zwar sieht, oh Gott, Corona ist jetzt schon so lange, aber auf der anderen Seite, dass dieser Stapel mit positiven Sachen ja immer höher wird. Und eigentlich die Überraschung, wenn wir das dann irgendwann mal vielleicht zusammen oder sie alleine aufmachen, was man eigentlich alles Tolles erlebt hat, was man verdrängt hat. Wie schön ist das denn? Den klau ich mir, den Gedanken. Ich wollte gerade sagen, das wird Michael, eigentlich hast du jetzt auch mal Michaels Job gerade gemacht. Ja, ich werde hier Arbeitslos. Ihr habt so tolle Hörer durch. Ich höre nur noch zu. Nein, schön. Es ist halt toll, wenn die Kinder, wenn sie so ein Problem haben, auf einen zukommen, wenn man dann zusammen sich was überlegen kann. Schlimm ist es, denke ich, wenn Kinder das in sich hineinfressen. Aber da wir ein ganz gutes Verhältnis miteinander, oder eigentlich ein sehr gutes haben, dann kommt sie an und dann kann man halt auch an sowas arbeiten. Und ich meine, jetzt so, mittlerweile hat man sich an den Zustand gewöhnt, aber trotzdem ist es schön, wenn man jeden Tag wieder was findet, was man da reinschreibt. Und ich glaube, heute kommt es wahrscheinlich rein, dass wir es mit dem Thema bis ins Radio gemacht haben. Ja, und mit diesem wunderschönen Bild, dieses vollen Glases, was man sich ja dann auch mal, das hattest du ja auch erwähnt, das kann man sich ja dann auch mal im Nachhinein dann alles nochmal anschauen. Ich glaube, das macht auch was mit einem dann. Ja, eben, dass man vieles vielleicht auch verdrängt hat, weil man gedacht hat, boah, die Zeit war so schlecht. Aber dann reinguckt und denkt, ach, das war ja in der Zeit und das war ja in der Zeit. Das hat mich doch eigentlich sehr fröhlich gemacht in der Zeit. Und dann ist es vielleicht manchmal gar nicht so schlimm im Nachgang, wie man in dem Moment gedacht hat. So ist es. Und ich packe noch eins oben drauf, weil das kann ja auch sein, dass du auch nach Corona mal eine Phase hast, deine Tochter oder du, wo es euch vielleicht nicht so gut geht und dann macht dir mal das Glas auf und dann steht da drauf, habe menschärglich nicht gespielt, ich schwimme auch oder habe einen Kuchen gebacken und sowas. Und dann weißt du, okay, das mache ich jetzt mal, weil das bekommt mir gut. Das mache ich tatsächlich auch in der Beratung, ich nenne das dann so unromantisch Lucky Lister, also Leute, die eine Liste machen, was die glücklich macht. Und das du irgendwie mit deiner Tochter auch in so ein Glas und eine Schachtel tun. Und meine ganz schlimme Hausaufgabe ist, sie müssen jeden Tag eine Sache aus diesem Glas rausnehmen und die machen. Ja, bin ich ganz, ganz böse und ganz strenger Psychologe, aber tatsächlich. Und so ist es, guck mal, wunderbar. Und was mir natürlich wieder gefällt, da höre ich ganz großen Worte zu, wenn du sagst, die Bindung, das Verhältnis von meiner Tochter und mir ist ganz eng, die kann zu mir kommen und wir können über alles reden. Das ist bei mir auch wichtig. Da geht mein Herz auf. Meins auch. Aber weißt du, das muss ich dir auch einfach sagen, Claudia, weil ich meine, wer selber Kinder hat, ich habe auch zwei Töchter, das Erziehung fordert einen, besonders jetzt, auch gerade mit kleinen Kindern in Corona-Zeiten. Und ich, also ich, Hochachtung auch vor dir, weil es ist eine tolle Leistung, also wenn deine Tochter zu dir kommt, also auch dein Mann und du, das liegt ganz viel an euch und an eurer Erziehung, also toll. Kannst du sehr stolz sein. Mir fällt übrigens noch was anderes ein, was wir auch letztes Jahr gemacht haben, da man ja nicht verreisen konnte und wir wären eigentlich in Kanada gewesen letztes Jahr. Wir haben uns in unserem Urlaub dann überlegt, wir kochen jeden Tag irgendwas, entweder gehen wir essen, international sag ich mal, Italiener, Chinese, sonst was, oder wir kochen was aus dem Land. Achso. Und dann hat man doch eine Weltreise gemacht, wenn man nicht zu Hause rausgekommen ist. Und das fordert einen ja auch in der Zeit, weil man dann überlegt, was man machen kann und so lässt sich's manchmal besser ertragen. Das ist wieder emotionales Essen, aber auf eine positive Art und Weise. Ja, bitte. Und dann die passende Musik dazu und vielleicht mal den passenden Wein, wenn man will und so, da kann man's richtig schön machen. Ihr seid richtig kreativ, weißt du das? Ihr seid eine kreative Familie. Ich finde solche Frauen und solche Familien machen einfach Mut und können auch mal den Leuten den Süßigut, den anderen geben und den Miesepetern, die wir auch haben, da kann man sagen, Leute, es geht auch anders. Naja, ich denke, man muss es sicher nicht unnötig schwer machen. Ja. Bitte. Dein Wort in, wie sagst du? In aller Ohren. Ja, in aller Ohren, genau. Ich kann's nur sagen, ich finde das großartig. Mach's gut, meine Liebe. Danke. Tschüss. Ja, das sind halt diese, ich glaube, du hast sie Sonnenscheinkinder genannt, oder? Das sind so Menschen, die haben das Glück, das zu schaffen, einfach den Blick auf positive Dinge zu richten. Ja, aber das ist auch eine Entscheidungssache, weißt du, das pflegt denen auch nicht, Temperamente ist genetisch und so, aber trotzdem, das ist auch eine Entscheidungssache und das gehört auch dazu, ein bisschen Arbeit und auch den Willen. Und auch wirklich so ein bisschen Vorschusslöfern, also nicht nur zu sagen, komm, das ist alles nur Blödsinn, dadurch wird Corona ja auch nicht besser und was soll der ganze Kram. Also wo ich ganz fröhlich bin, ist, wenn auch bei Leuten, die ich berate, wenn die sagen, wissen Sie was, ich probiere das einfach mal aus. Sie sagen das, ich probiere das aus, wenn es nichts für mich ist, dann war's das. Aber so mal die Chance zu nehmen, zu sagen, ob es ein Glas oder ob es irgendwelche Perlen oder ob das vielleicht ein Leihhund ist, mit dem man sich dann mal gassigehenderweise bemühen kann. Es gibt Probleme, die haben wir ja, aber es gibt auch ein paar Lösungen, es gibt auch ein paar Ansätze, dass es uns zumindest besser geht, weil keiner hat was davon, mit Corona und dann auch noch psychisch so richtig down zu hängen, das muss nicht sein. Wir hatten noch eine Mail bekommen, es war auch eine Frau, die sagt, dass sie in letzter Zeit und sie bringt das mit Corona zusammen, ganz viele Wutausbrüche hat, was sie gar nicht so von sich kennt und sie schreibt, oft muss mein Mann darunter leiden, obwohl es ja so, aber sie spürt es ja zumindest, dass da was nicht gut läuft, obwohl es mit ihm gar keinen konkreten Anlass gibt. Er sagt, er kann so nicht mit mir zusammen sein. Ja klar, wenn ich jeden Tag so Wut habe, ja. Aber Wut ist ja oftmals ein Zeichen von ganz viel Stress, inneren Stress, wie auch immer, der dann explodiert und dann kommt wirklich irgendwas, der kann auch nur so da sitzen, der Mann, und warum sitzt du nur so da, was soll das, es gibt doch so ein L'Oreal-Sketch, du sitzt nur da und der will doch nur da sitzen. Also jetzt mein Rat an diese Frau, zum einen sich nochmal klar zu machen, wo kommt diese Wut jetzt her, also wo kommt jetzt diese Aggression, was ist die Ursache? Nummer zwei ist, Wut meistens, wenn man ein bisschen feinfühlig ist, man spürt schon, wenn es gleich losgeht, irgendwie so ein Kribbeln im Bauch oder irgendein Gedanke im Kopf und dann weißt du, oh, oh, oh, jetzt ist schon langsam, komm ich so auf Touren. In dem Moment, wo du das merkst, dass du so in diese Wuttour kommst, dann musst du schon eigentlich das Stoppsignal drücken, das heißt, du kannst zu deinem Liebsten sagen, du, ich merk schon, ich werd schon wieder hier so, schon sauer, ich geh mal eine Runde raus oder ich mach mal ganz was anderes oder zieh dich jetzt bitte warm an, ich hab echt irgendwie jetzt gerade wieder schlechte Laune, es tut mir leid und dann ist er aber vorbereitet. Also rechtzeitig erkennen und dann versuchen, etwas ganz anderes zu machen und der Traum von jedem Psychologe ist natürlich, wenn du die Möglichkeit hast zu sagen, ich lech mich ab oder noch viel schöner, ich versuche mich jetzt zu entspannen und zwar in einem Zustand, wo es noch nicht so doll ist mit der Wut, versuche ich mich mal runterzuholen. Wichtig ist dabei halt, dass man einfach, also ich würde es mal so beschreiben, einen Schritt zurück geht und einfach auch sich mal sieht. Nochmal rechtzeitig erkennen, ui, da passiert wieder was mit mir und ich will jetzt nicht ausschlitten, ich zieh mich zurück oder ich mach die Tür zu oder ich mach das wirklich mit mir selbst aus und lasse da meinen Mann, meine Kinder, meinen Hund nicht drunter leiden. Das wäre gut und nicht erwarten, dass es gleich sofort perfekt klappt. Ich würde jetzt auch nochmal von eurer Zuhörerin wirklich sagen, das auch mit ihrem Mann besprechen zu sagen, du ich merke das, dass ich so sauer werde und mir geht das selbst auf den Geist und du tust mir auch richtig leid. Ich probiere jetzt mal ein bisschen Abhilfe zu schaffen und hab den und den Plan. Sie kann auch sagen, wenn du merkst, dass ich schon wieder irgendwie so eine Wutkappe bekomme, dann signalisier mir das bitte auch, manchmal merke ich das nicht und dann weiß ich Bescheid. Ich hab mal irgendwas gelesen und da hat da so ein Paar, die haben sich so ein Kennwort ausgedacht, also dann würde der Mann dann sagen, was für die Beiden eine Bedeutung hat und dann würde die Frau wissen, oh es geht wieder los, ich halt mich mal ein bisschen zurück. Ja, sehr schön, das kannst du, finde ich sehr gut oder du kannst auch wirklich einen Stab schießen, ich beiste mir einen eigenen Stabschlitz wie beim Auto und dann sagt der Mann oder du sagst dann Stopp, also wirklich so Signale, weil es geht manchmal in Sekundenschnelle. Das wissen wir alle und da ist die Kunst, sich selbst ein bisschen besser kennenzulernen, weil letztendlich, es bleiben nachher so Narben nach und wenn in dem Fall der Mann schon sagt, also ich hab da keinen Bock mehr zu, das ist die Sache nicht wert. Was ist denn das Schönste an deinem Beruf? Wo bist du besonders glücklich? Also ich fang mal ganz simpel an, weißt du was ich genieße, im Vergleich zu einem Arzt habe ich im Gespräch 50 Minuten Zeit, mich mit dir ganz alleine zu unterhalten. Wenn ich Paarberatung mache, mache ich auch 1,5 Stunden. Und das ist doch ein Luxus, ich finde das so schön, dass ich wirklich dann 15 Minuten lang in deine Welt, wenn du meine Klientin wärst, in deine Welt eintauchen kann und wir zusammen dann gucken, was kann man wie, wo ändern und zwar ganz konkret und ganz lebensnah. Und dann ist natürlich das Schönste, wenn ich dann irgendwann das Feedback bekomme, ja wunderbar und wissen sie noch damals und wie schlimm das war, mir geht es besser, bis hin, dass ich zu Hochzeiten eingeladen werde, weil nach einer Paarberatung, die dann sagen, ohne dich, ohne dich, ohne dich wären wir ja hier irgendwie nicht zusammen. Solche Sachen natürlich auch oder auch wirklich dieses, dass ich weiß, ich bin vielleicht der Einzige, dem Menschen etwas anvertrauen, was sie sonst nie jemandem anvertrauen würden und alleine das ist schon mal, da bin ich wie so ein Seelsorger, weißt du, ich habe Schweigepflicht und sie können das dann abladen und das bringt schon mal was. Und dann dritten Punkt oder vierten Punkt, ich mache neben meiner Praxistätigkeit, bin ich immer noch in der sogenannten ambulanten Sozialpsychiatrie tätig, das heißt ich besuche Leute zum Teil auch zu Hause, die chronisch psychisch krank sind und versuche den