Einigung auf 49-Euro-Ticket - "PRO BAHN Hessen" begrüßt Vorschlag
Die Verkehrminister von Bund und Ländern haben sich geeinigt: Der Nachfolger des 9€-Tickets soll ein 49€-Ticket sein. Der Fahrgastverband PRO BAHN Hessen begrüßt den Vorschlag.
Dem gestern präsentierten Vorschlag muss nun noch der Ministerrat zustimmen. Zwar sind die Fragen zur Finanzierung und zum Zeitpunkt der Einführung noch zu klären; dennoch trifft der Vorschlag eines bundesweiten 49€-Tickets bei dem Fahrgastverband PRO BAHN Hessen auf Zustimmung. Allerdings dürfe das nur der Anfang sein.
PRO BAHN Hessen erfreut über Einigung
"Es ist wichtig, dass wir bundesweite Tickets bekommen, die einfach und gut verständlich sind", sagt Thomas Kraft, Landesvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN Hessen. Daher sei es es eine gute Sache, dass jetzt grundsätzlich etwas auf den Weg gebracht werde. Kraft hält jedoch auch eine zweite Variante für aussichtsreich: ein gestaffeltes Ticket mit drei Stufen - regional, landesweit und bundesweit. Diese Variante sei bedarfsorientierter, habe sich im politischen Diskurs jedoch noch nicht durchsetzen können.
Bundesweite Tickets bringen Menschen zusammen
"Das 49€-Ticket hilft insbesondere Bevölkerungsgruppen, die sich sonst die teure Fernbahn nicht leisten können", erklärt Kraft. Das habe man schon bei dem 9€-Ticket gesehen: Viele Menschen hätten den Zug monatlich ein- oder zweimal mehr genutzt, um ihre Familie in der Heimat zu besuchen. "Das ist auf jeden Fall ein Nutzen der bundesweiten Tickets", betont Kraft. "Es bringt Menschen zusammen."
Das 49€-Ticket darf nur der Anfang sein
Wichtig sei es nun, die Idee des 49€-Tickets weiterzuentwickeln. Der aktuelle Vorschlag sei nur ein Einstieg, betont Kraft. Vielleicht komme man in Zukunft auf das 3-Stufen-Modell zurück, vielleicht auf etwas anderes. Nur dürfe man nicht denken, dass das Thema hiermit erledigt sei.
Keine Unklarheit mehr am Ticketschalter
Wie Kraft ergänzt, hätte die Einführung bundesweiter Tickets noch einen weiteren, wichtigen Vorteil: Sie würde vieles vereinfachen. "Ein bundesweit einheitliches Ticket zu kaufen, ist viel einfacher, als regionale Tickets in jedem Verkehrsverbund zu erwerben. Jetzt steht man vor'm Fahrkartenautomat und weiß gar nicht: 'Ist das jetzt das Bärchen-Ticket oder das Blümchen-Ticket?' Jeder Verkehrsverbund hat andere Begriffe. Die einen haben Waben, die anderen Zonen. Ein einheitliches Ticket würde hier vieles vereinfachen."
Deutschland müsse aufholen
Andere Länder seien mit ihrer Ticketpolitik schon viel weiter, ergänzt Kraft. So kämen die Schweiz und Österreich deutlich besser voran - besonders weil sie mehr in ihren Schienenverkehr investierten. Hier habe Deutschland noch erheblichen Nachholbedarf. Doch ein Ausbau wie in den Nachbarländern ginge auch in Deutschland, meint Kraft. Es ginge alles, wenn man das wolle. Aber man müsse es auch wollen.