Schock für Familie aus Linden: 10 Meter tiefes Loch im Garten

Der Schreck sitzt tief bei einer Familie aus Linden im Kreis Gießen: Dort sackte im Garten plötzlich die Erde ab, ein etwa zehn Meter tiefes Loch entstand - und das beinah zeitgleich zum Kindergeburtstag.

Das Haus von Familie Bleyer steht in einem Waldgebiet in Linden. Seit Jahrzehnten gelten dort besondere bauliche Vorgaben, denn der Bereich rund um die Siedlung am Oberhof ist ehemaliges Bergbaugebiet, erzählt uns Bürgermeister Fabian Wedemann. Es dürfte sich deshalb um einen früheren Lüftungsschacht handeln. 

Mulde verwandelt sich in metertiefes Loch

Mitten im Garten klafft das Erdloch in die Tiefe. Die Familie habe es ausgemessen: gut zwei Meter Durchmesser hat es und zehn Meter tief sei es. Schon immer sei dort eine kleine Mulde gewesen, berichtet Dorothea Bleyer im FFH-Gespräch. Die Familie habe sich dabei aber nie etwas gedacht und die Mulde immer mal wieder mit Erde aufgeschüttet. Nun der Schock: Kurz vor dem Kindergeburtstag der Familie sackt die Erde quasi über Nacht ab.

Familie wollte gerade Kindergeburtstag feiern

Eigentlich wollte Familie Bleyer in ihrem Garten den Kindergeburtstag ihrer vierjährigen Tochter feiern. Die ersten Gäste bemerkten plötzlich das Loch im Garten, wo sonst drumherum grüner Rasen wächst. Vater Stephan Bleyer berichtet: "Als die erste Mutter ihre Kinder brachte, sprach sie mich an und fragte, was das für ein Loch ist." Als er das metertiefe Loch dann in seinem Garten entdeckte, habe er einen Riesen-Schreck bekommen. Da hatte die Familie einen Schutzengel, dass da niemand reingefallen ist!

Loch mit Leitern und Bierbänken gesichert

Die Familie deckte das Loch übergangsweise mit Leitern und Bierbänken ab. Mittlerweile hat die Stadt einen Bauzaun geliefert, der den Bereich weiträumig absichert. Das Loch ist höchstens 20 Schritte von der Terrasse am Haus entfernt, sagt unsere Reporterin vor Ort. Und dort zeigt Dorothea Bleyer ihr auch eine weitere Mulde. Diese ist direkt an der Terrasse.

Weitere verdächtige Mulde im Garten von Familie Bleyer

"Hier würden wir uns freuen, wenn es eine Probebohrung gibt. Wer weiß, was noch alles unter unserem Garten ist und ob die alten Karten vom Regierungspräsidium wirklich alles akkurat erfasst haben", sagt sie am FFH-Mikro. Weiter erzählt sie, dass die Vorbesitzer des Hauses die Stelle an der Terrasse schon früher immer wieder mit Erde haben aufschütten lassen.

Ehemaliges Bergbaugebiet

Die Wohnsiedlung am Oberhof ist ehemaliges Bergbaugebiet. Deshalb gelten dort auch besondere Bauvorschriften, erklärt Bürgermeister Wedemann. Weiter sagte er, dass zum Beispiel die Bodenplatten bei den Häusern dort extra dick sein müssen, um ein Einstürzen zu verhindern. Laut dem Gießener Regierungspräsidium war der Schacht kartiert. Weitere Schritte müssen nun mit dem Bau- und Ordnungsamt der Stadt Linden geklärt werden.