Hessische Wintersportgebiete: Vorbereitungen auf Saison 2024 laufen
Jetzt braucht es nur noch Frost - So bereiten sich Hessens Skigebiete vor
In den hessischen Wintersportgebieten laufen die Vorbereitungen auf die neue Saison auf Hochtouren. Jetzt muss es noch ein paar Nächte mit Frost geben.
Bereits vor einigen Tagen fiel der erste Schnee in Hessen. Aber wann geht der Skispaß denn nun los?
Saisonstart noch unklar
"Wir wissen nicht genau, wann es losgeht", sagt Jeremias Kümpel von der Wiegand Erlebnisberge GmbH, die die Ski- und Rodelarenen an der Wasserkuppe in der Rhön und am Hoherodskopf im Vogelsberg betreibt. Über die aktuellen Schneefälle freuen sich alle Winterfreunde - und auch der Liftbetreiber.
Freude über Naturschnee
"Es ist natürlich schöner, wenn wir von oben Unterstützung mit Naturschnee bekommen", sagt Kümpel. Der Naturschnee helfe aber nur, wenn es kalt sei. "Er kann uns auch schaden, wenn er zu feucht ist und wenn es zu warm ist. Dann kann er zum Schmelzen des technischen Schnees beitragen."
Hoffen auf Saisonstart Mitte Dezemer
Im nordhessischen Willingen läuft derzeit die Revision der Seilbahn. "Parallel werden die Schneekanonen aufgebaut, Polster angebracht und die Pistenbeschilderung aufgebaut", sagt der Sprecher des größten hessischen Skigebiets, Jörg Wilke. Auch die Pistenraupen bekämen ihren letzten Schliff.
Erst Frost, dann Schneekanone
Wilke hofft auf einen Saisonstart Mitte Dezember. "Dazu muss uns entweder Frau Holle Schnee bescheren, oder wir brauchen mindestens einige Tage Minusgrade, um beschneien zu können", erklärt er. Dann benötige man noch eine knappe Woche Vorlauf, bis die Pisten bereit seien.
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Saisonstart Mitte Dezember?
Die Liftbetreibergesellschaft der Rodelarenen an der Wasserkuppe in der Rhön und am Hoherodskopf im Vogelsberg hofft, dass sie wie im vergangenen Jahr Anfang bis Mitte Dezember in die Saison starten kann. "Unser Wunsch wäre allerdings eher Mitte bis Ende Dezember, damit wir auch Weihnachten und die hessischen Winterferien mitnehmen können", sagt Jeremias Kümpel von der Wiegand Erlebnisberge GmbH. "Für die hessischen Familien mit Kindern wäre es schön, wenn sie in den Ferien auf der Wasserkuppe Schlitten und Ski fahren könnten."
"Technischer Schnee hält länger und ist robuster"
Wenn es in der Wintersportarena auf dem höchsten Berg Hessens (950 Meter) drei bis vier Frostnächte mit Temperaturen unter minus drei Grad gebe, könnten die Liftbetreiber die Schneekanonen einsetzen. "Dann können wir die Piste ausreichend beschneien und auch Plusgrade und Regen aussitzen. Der technische Schnee hält länger, ist härter, robuster", so Kümpel.
Naturschützer gegen Schneekanonen
Naturschützer lehnen dagegen den Einsatz von Schneekanonen ab. Sie kritisieren, dass für Kunstschnee viel Energie und Wasser verbraucht wird, was sie angesichts der aktuellen Klimadiskussion für problematisch halten.
Lohnt sich der Lift?
Liftanlagen für den Wintersport können in Mittelgebirgen wie der Rhön nach Ansicht Kümpels nur noch wirtschaftlich betrieben werden, wenn technischer Schnee hilft, die Pisten in einem guten Zustand zu halten. Insgesamt betreibt die Firma sechs Lifte in dem Wintersportgebiet. Den Saisonanfang werde aller Voraussicht nach der Märchenwiesenlift machen.
Hoffen auf Schnee und Sonne
Er hoffe auf einen relativ konstanten Winter. "Mit durchschnittlich 85 Schneetagen wären wir zufrieden." Mit 65 Schneetagen war die Skisaison in Willingen im zurückliegenden Winter unterdurchschnittlich ausgefallen. In den vergangenen zwei Wintern habe man die Pisten wegen des wechselhaften Wetters immer wieder beschneien müssen, so Wilke. "Ich hoffe für diese Saison auf eine richtig schöne Winterphase mit Sonne, Schnee und Frost."
Pisten und Lifte: Hessens Skigebiete
Liftanlagen und Seilbahnen gibt es beispielsweise in Willingen im hessischen Upland im Kreis Waldeck-Frankenberg. Auch die Wasserkuppe in der Rhön, der Hoherodskopf im Vogelsberg sowie der Große Feldberg im Taunus laden bei ausreichend Schnee zum Pistenvergnügen. Ein Blick auf die aktuellen Gegebenheiten und Wetterverhältnisse ist vor dem Start ratsam.
Die Skigebiete in Hessen in Zahlen:
Skigebiet Willingen: Der Skiort bietet insgesamt 17 Kilometer Pisten auf Höhen von 560 bis 840 Meter. Hinauf geht es beispielsweise mit der Ettelsberg-Kabinenseilbahn mit 8er-Gondeln sowie der 8er-Sesselbahn K1. Außerdem stehen sechs Schlepplifte und sechs Förderbänder zur Verfügung. Mehr als 13 Kilometer Pisten können beschneit werden.
Skigebiet Wasserkuppe: Hessens höchster Berg verfügt über sechs Skipisten - darunter je zwei blaue, rote und schwarze Abfahrten - sowie fünf Skilifte, einen Schlittenlift und ein Zauberteppich-Förderband. Die Abfahrtslängen variieren zwischen 100 Meter am Zauberteppich und 1050 Meter bei der Abtsroda-Abfahrt.
Info zum Skigebiet Wasserkuppe
Skigebiet Vogelsberg: Die beiden Skipisten mit je einem Skilift liegen auf einer Höhe von bis zu 745 Metern. Dazu gehören die Piste Rennwiese mit Flutlichtanlage und einer Länge von 400 Metern. Die Piste Breungeshainer Hang ist rund 1100 Meter lang.
Infos zum Skigebiet Hoherodskopf
Skigebiet bei Schmitten im Taunus: Hier locken bei ausreichend Schnee zwei Lifte an der Jugendherberge in Schmitten-Oberreifenberg auf einer Höhe von rund 660 Metern, die Gesamtlänge der Piste mit zwei Abschnitten beträgt 500 Meter. Hinzu kommen im Ortsteil Treisberg zwei Schlepplifte an zwei Pisten mit 400 und 650 Metern Länge sowie ein Rodelhang mit einer Länge von rund 250 Metern.
Höhere Preise
Die Wintersportler werden in der bevorstehenden Saison auf der Wasserkuppe etwas tiefer in die Tasche greifen müssen. Die Ticketpreise werden um fünf Prozent erhöht. Ein Erwachsener fährt eine Stunde Ski für 10 Euro und zwei für 12,50 Euro. "Da muss man sich, was Freizeitattraktionen angeht, nicht verstecken", sagt Kümpel. Der Geschäftsführer verweist auf Investitionen in bessere Technik wie eine weitere LED-Lichtanlage und eine neue, effizientere Schneekanone, für die zwei ältere Modelle "in den Winterschlaf geschickt" werden.
Keine Schneekanonen im Vogelsberg
Im Vogelsberg, wo die Firma am Hoherodskopf zwei Lifte betreibt, beginnt die Wintersportsaison in der Regel später und ist weniger lang. Zum einen hat der Berg mit seinem 763 Meter hohen Gipfel rund 200 Höhenmeter weniger als die Wasserkuppe (955). Und gerade in milden Winter machen ein paar Meter mehr oder weniger durchaus einen Unterschied. Zum zweiten dürfen am Hoherodskopf aus Naturschutzgründen keine Schneekanonen betrieben werden.
Längster Lift in Hessen am Hoherodskopf
Am Hoherodskopf steht der längste Lift Hessen mit über einem Kilometer Länge. Zudem gibt es einen weiteren an der Rennwiese. Der lange Lift lief laut Betreiber in der vergangenen Saison zwei Tage und der an der Rennwiese an zehn. Zum Verglich: An der Wasserkuppe mit der künstlichen Beschneiung war an 65 Tagen Liftbetrieb möglich.
Auch in Willingen werden Tagestickets teurer
Auch in Willingen steigen die Preise für ein Tagesticket - für Erwachsene von 38 auf 40 Euro, für Kinder von 26 auf 27 Euro. "Das ist der allgemeinen Preissteigerung geschuldet", erklärt Wilke.
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