Die klassische Pollen-Saison ist zu Ende und Allergiker können buchstäblich wieder richtig durchatmen ... wäre da nicht diese lästige Ambrosie. Die unscheinbare Pflanze gehört zu der Familie der Traubenkräuter und hat es richtig in sich: Ihre feinen Pollen können heftige allergische Reaktionen hervorrufen und sind besonders für asthmakranke Menschen gefährlich.
In den warmen Monaten des Sommers entfaltet die Ambrosie ihre Blüten und damit ihr allergenes Potenzial. Die Pollen verbreiten sich schnell und viel und sind für Asthmatiker und Allergiker eine echte Bedrohung. Experten raten dazu, die Pflanzen bereits frühzeitig und am besten mitsamt Wurzeln aus dem Boden zu entfernen und in einer Plastiktüte verpackt in der Restmülltonne zu entsorgen.
Ambrosia – Was ist das Zeug?
Bei einem Gespräch mit HNO Ärztin Dr. Wibke aus Heimburg, konnte unser 'Guten Morgen Hessen' Team alle wichtige Fragen zu der Pflanze klären. Wo kommt die Pflanze her? Wie sehen Symptome bei Allergikern aus? Was wird bei einer Allergie empfohlen?
Tipps für Allergiker
Die Auswirkungen der Ambrosia Pflanze und Maßnahmen für Allergiker.
Der Klimawandel spielt auch hier natürlich eine Rolle, weil durch die hohen CO2-Werte und durch die Erwärmung haben Pflanzen mehr Möglichkeiten zur Potenzialisierung und können auch mehr Pollen, noch mehr Pollen sozusagen produzieren. Und deswegen nimmt man eben zu, das ist eben schon wissensweise auch belegt, dass die Zahl der Allergiker in den nächsten Jahren exorbitant steigen wird. Und dass man in Amerika ist so, dass 50% aller Menschen dort Ambrosia-Allergiker sind, dass das auch in Europa deutlich zunehmen wird. 50% aller Menschen? Ja, alle Allergiker in den USA sind auch die Ambrosia-Allergiker. Das ist das größte Problem. Bei uns ist es noch die Birke, aber wird sicherlich bald überholt von diesem Ambrosia-Gewächs. Was macht denn die Ärztin jetzt in dem Fall, wenn jemand kommt mit so einer starken Ambrosia-Allergie? Das übliche? Desensibilisierung? Hilft das da? Helfen Medikamente? Was tut man? Also erstmal würde man natürlich feststellen, ist es überhaupt die Ambrosia-Pollen-Allergie, weil es könnte auch sein und diese Jahreszeit gibt auch den Beifuß. Und es gibt auch Alternaria, das sind Pilze. Das heißt auch die können Beschwerden machen, die sie Jahreszeit machen. Das heißt man würde erstmal einen Allergietest machen. Und wenn der dann positiv ist entsprechend, würde man natürlich erstmal antiallergische Medikamente verordnen. Und natürlich, da man eben verhindern will, dass es zu diesem Etagenwechsel kommt, Richtung Asthma, würde man dann mit einer Desensibilisierung starten. Und das geht mit Tabletten auch in der Tat. Kann ich denn, wenn ich tatsächlich der Meinung bin, Mensch bei mir auf der Brachfläche, irgendwie auf dem Gelände, da wächst das Zeug. Kann ich das auch irgendwo melden in Deutschland? Also es gibt keine offizielle Meldestelle, aber ich würde es auf jeden Fall dem Grünflächenamt melden und würde es eben auch entsorgen. Das heißt eben wirklich Handschuhe anziehen, weil es auch Kontaktallergien auslösen kann. Vielleicht auch eine Schutzbrille und dann mit der Wurzel ausreißen und in der Plastiktüte tun und in den Hausmüll. Auch nicht verbrennen oder so, sondern am besten in den Hausmüll, auf keinen Fall auf den Kompost.
In Deutschland ist derzeit noch die Birke der Hauptauslöser für Allergien; wahrscheinlich aber nicht mehr lange. In den USA sind mittlerweile circa 50% der Menschen Ambrosia-Allergiker und es wird erwartet, dass die Zahlen auch in Europa weiter steigen werden. Ein Allergietest ist der erste Schritt zu einer Diagnose – für Allergiker sind antiallergische Medikamente und eine Desensibilisierung eine gängige Behandlungsform.
Ja, diese Pflanze Ambrosia kommt eigentlich aus Nordamerika und die ist eigentlich schon ziemlich lange in Europa. Die ist so ungefähr 150 Jahre über Saatgut und auch über Pferdeputte eingeschleppt worden, also schon relativ lange in Europa und breitet sich langsam nach Deutschland aus und hat jetzt eben den Süden und Osten Deutschlands erreicht und macht deswegen auch hier schon Beschwerden. Und ich merke es, ich bin tatsächlich, normalerweise habe ich es eher mit den Frühblühern zu tun, so Birke und so, ein bisschen noch Gräser und dann war bei mir immer im Juli Schluss. Und jetzt merke ich plötzlich Ende August juckt mir die Nase noch. Warum ist das so aggressiv für, ich sag mal, Bestandspatienten? Das liegt daran, also erstmal die Ambrosia-Pflanze verbreitet sehr stark seine Pollen und zwar ungefähr pro Pflanze sagt man eine Milliarde Pollen. Und die sind sehr klein, diese Pollen, deswegen erreichen sie gut die tiefen Atemwege und machen deswegen auch relativ schnell asthmatisch Beschwerden. Und diese Pflanze verbreitet sich so stark bei uns, weil es eben wärmer geworden ist und weil sie gar keine Feinde hat. Wer jetzt gar kein Bild vor Augen hat, wie sieht denn diese Pflanze aus? Also steht die irgendwie hier am Gehweg oder gibt es die in Parks oder wo? Wie sieht das Ding aus? Ich finde sie so ein bisschen aus wie Beifuß, wenn das jemand kennt. Und man findet sie vor allen Dingen auf Brachflächen, auf Wiesen. Und oft eben auch an Straßen, weil sie auch über die Autoreifen werden die Pollen verteilt. Und sie hat so ungefähr, ich sag mal, ein Größe von 1,20. Der Stängel ist grünlich-rötlich und die Blätter sind fein gefiedert und auch grün und haben so einen ganz kleinen an der Unterseite so ein bisschen weiße Behaarung, die auch am Stängel ist.
Die ursprünglich nordamerikanische Ambrosia-Pflanze ist bereits seit über 150 Jahren auch in Deutschland zu Hause. Besonders im Süden und Osten Deutschlands verursacht sie zunehmend allergische Beschwerden und erreicht durch seine winzigen Pollen die tiefen Atemwege. Die Pflanze ähnelt optisch dem Beifuß und ist häufig an Straßenrändern und Wiesen zu finden.