Langes Warten in Rüdesheim: Bahnübergang lässt Autofahrer verzweifeln
Bahnübergang in Rüdesheim - Comedy für lange Wartende
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H allo, ich bin hier in Rüdesheim beim berühmt berüchtigten Bahnübergang. Hier warten die Leute 20 Minuten, teilweise. Und ich werde sie heute ein bisschen unterhalten und Comedy machen. Neulich war ich auch mal unterwegs zum Thema besonders schwere Wörter und wollte wissen, was ist denn ein Vakuum? Und einer stand da und sagte: „Ach, Moment, warte, ich hab's im Kopf.” Die Antwort habe ich gelten lassen.
Wie vertreiben Sie sich die Zeit? Ich höre FFH und warte, dass es weitergeht. Ich habe euch jetzt schon die ganze Fahrt gehört. Ist sehr lustig. Als ich neulich mal in Frankfurt auf der Zeil unterwegs war, stand da auch eine Gruppe Jugendlicher. Bin ich hin und habe gesagt „Hey, was sagt ihr dazu? In der Alten Oper gibt es jetzt Aida.” Daraufhin sagte einer der Jungs: „Wow, wie haben die das Schiff da reingebracht?” Die Leute mussten ja recht lange warten.
Aber heute hatten sie jede Menge Spaß, denn ich habe ein bisschen Comedy gemacht und mein nächster Tourtermin ist übrigens morgen früh im Supermarkt in Altenstadt. Da ist nämlich samstags auch immer eine riesen Warteschlange an der Kasse. Sie waren ja auch an der Schranke. Ja. Wie verkaufen Sie sich normalerweise die Zeit? Schon ziemlich langweilig, wenn man lange steht.
Ach, dann ist heute Ihr Glückstag, denn ich mache ein bisschen Comedy für euch. Ja, das habe ich schon gehört. Ja, wunderbar. Sehr schön. Das war. Ja. Ich bin ja unterwegs. Immer nach lustigen Antworten. Und einmal habe ich die Leute auch gefragt. Kennen Sie ein berühmtes Brettspiel? Und eine Frau sagte Ja. Bügeln, bügeln, Sauber. Mein 9-jähriger wurde in der Schule mal gefragt.
Dein Vater geht von A nach B und legt in der Stunde vier Kilometer zurück. Dein Onkel geht von B nach A und legt in der Stunde fünf Kilometer zurück. Wo treffen Sie sich und was glaubst du, was mein Junge geantwortet hat? In der Kneipe. In der. Kneipe. Das ist gut. Also, die Kilometer mit. Der am Montag auch wieder. Da sind Sie am Montag auch wieder da? Mal gucken.
Nee, halt, da bin ich bei DM an der Kasse. Da ist Montagmorgen. Sind da viele Frauen. Aber vielleicht komme ich nächste Woche noch mal vorbei und gebe eine kleine Zusage. Wo geht's heute noch hin? Nach Wiesbaden? Nach Wiesbaden? Shoppen oder arbeiten? Arbeiten? Okay. Oh ja. Aber mit einem Lachen geht man doch gleich ein bisschen entspannen. Dazu haben wir uns ja auch Wochenende.
Der Zug? Ja, und auch ein bisschen lang. Bis dahin stehen auch schon die ersten Leute aus dem Auto. Man könnte hier ja auch einen kleinen Imbiss. Kaffeebar Kaffeebar wäre toll. Ja. Also, wenn Sie die nächste Woche mitbringen, dann werde ich. Höre. Ich bring was anderes mit. Ein klein Imbiss, eine Portion Pommes Schranke. Also, gute Fahrt. Ich hoffe, sie hat ein bisschen Spaß. Ja, war mega.
Gefühlt "ewiges" Warten vor der geschlossenen Schranke in Rüdesheim. Bis zu 20 Minuten ist hier zu. Damit die wartenden Autofahrer sich nicht langweilen, haben wir mal den "FFH-Dummfrager" Boris Meinzer nach Rüdesheim geschickt - um beim Warten für Unterhaltung zu sorgen.
Die Fußgänger müssen nicht warten - die Autofahrer werden unterhalten.
Gags durchs Autofenster - der FFH-Dummfrager bei der Arbeit.
Allerdings war die Lage am frühen Freitagmorgen eher nicht so ernst. Kaum Züge - und kaum wartende Autofahrer. Das ist dann wohl der typische Vorführeffekt - der FFH-Dummfrager hatte es nicht leicht. Aber schließlich ging die Schranke doch ein paarmal lange genug runter um ein paar Gags loszuwerden...
Das ist normalerweise die Lage in Rüdesheim
Bürgermeister Klaus Zapp hat genug: "Ich werde dieses Jahr 62 Jahre alt. Seit ich denken kann, ist dieser Bahnübergang ein Thema - und es scheitert am Ende immer wieder am Geld."
Will jetzt Druck auf Bundesverkehrsminister Wissing machen: Bürgermeister Zapp (links) im Interview mit FFH-Reporter Yanik Schick.
Immerhin ist der Ausblick schön: Das tröstet allerdings wenige Autofahrer, die in Rüdesheim vor der geschlossenen Schranke stehen.
Kein Stress beim Interview: Weil die Schranke eh geschlossen ist, kann unser Reporter in Ruhe mit Autofahrern sprechen.
Eine geschlossene Bahnschranke lässt viele Autofahrer in Rüdesheim am Rhein verzweifeln.
Wenn's schlecht läuft, müssen sie bis zu 20 Minuten davor warten - und das jeden Tag. Jetzt fordert Bürgermeister Klaus Zapp im Gespräch mit HIT RADIO FFH: Dieser Bahnübergang muss weg! "Es ist verlorene Lebenszeit, die die Menschheit hier verbringt."
Stau innerhalb von Sekunden
Aber woran liegt das? Die Züge fahren an dieser Stelle im Minutentakt vorbei, berichtet unser Reporter vor Ort. Dann geht die Schranke runter und dazwischen oft auch gar nicht hoch. Innerhalb weniger Sekunden staut es sich vor der roten Ampel.
"Es ist nervig, weil es jeden Morgen einen Zeitaufwand bedeutet", ärgert sich ein Autofahrer. Eine andere sagt: "Das ist normal für mich seit 2003. Ich plane jeden Tag schon vorher mehr Zeit ein."
Stadt drängt auf Lösung
Bürgermeister Klaus Zapp reißt im FFH-Interview langsam der Geduldsfaden. "Ich werde dieses Jahr 62 Jahre alt. Seit ich denken kann, ist dieser Bahnübergang ein Thema - und es scheitert am Ende immer wieder am Geld."
Die Stadt fordert eine Unterführung für die Autos, aber es geht kaum voran: Gerade prüft der Bund die Wirtschaftlichkeit. Bürgermeister Zapp macht jetzt mit einem offenen Brief Druck auf Verkehrsminister Wissing. Solange aber nichts passiert, heißt es für die Autofahrer in Rüdesheim weiter: Warten, warten, warten.
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Viele Autofahrer in Rüdesheim am Rhein würden wahrscheinlich am liebsten ins Lenkrad beißen. Bis zu 20 Minuten müssen sie im schlechtesten Fall vor dieser geschlossenen Bahn-Schranke warten. Jeden Tag. Denn alle paar Minuten rollt hier ein Zug vorbei. Dazwischen geht die Schranke teilweise gar nicht mehr hoch. Und auf der Straße entsteht direkt Stau.
Jetzt dauert es umso länger heute weil ich dachte normal fahren nur zwei Züge. Jetzt fährt scheinbar noch ein dritter. Es ist ein unberechenbarer Faktor und extrem nervig. Schon stressig. Man braucht halt länger Zeit. Man muss immer zehn Minuten mindestens länger einplanen. Jetzt fordert Bürgermeister Klaus Zapp im FFH-Gespräch: dieser Bahnübergang muss weg.
Die Stadt will eine Unterführung für die Autos. Aber es geht kaum voran. Gerade prüft der Bund die Wirtschaftlichkeit. Bürgermeister Zapp macht jetzt mit einem offenen Brief Druck auf Verkehrsminister Wissing. Solange aber nichts passiert, heißt das für alle am Bahnübergang in Rüdesheim: Warten, warten, warten.

Redakteur
Yanik Schick

