Boris Rhein fordert härtere Strafen für K.o.-Tropfen-Vergehen
Durch K.o.-Tropfen betäubt - Hessen fordert härtere Strafen für Täter
Der hessische Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) fordert schärfere Strafen für Verbrechen mit K.-o.-Tropfen. Diese Mittel werden oft genutzt, um Personen, meistens Frauen, wehr- und willenlos zu machen. Täter hoffen auf die Erinnerungslücken der Betroffenen und die schwierige Nachweisbarkeit der Tat.
Rhein betont, solche Verbrechen seien "heimtückisch und verachtenswert". Die Täter sollten daher die volle Härte des Gesetzes zu spüren bekommen.
Gesetzentwurf im Bundesrat
An diesem Freitag wird im Bundesrat ein Gesetzentwurf dazu diskutiert. Dieser wurde von Nordrhein-Westfalen vorangetrieben. Raub- und Sexualstraftaten sollen künftig das Merkmal der "Beibringung von gesundheitsschädlichen Stoffen" umfassen. Damit wird ein Mindeststrafrahmen von fünf Jahren Haft eingeführt. Dieser soll gelten, wenn das Opfer mit K.-o.-Tropfen wehrlos gemacht wurde. Hessen unterstützt diesen Vorschlag.
K.-o.-Tropfen als blinder Fleck
Rhein betont, dass eine solche Gesetzesänderung notwendig sei. Er kritisiert, dass K.-o.-Tropfen derzeit "ein blinder Fleck" im Gesetz seien. Besonders Frauen seien bei Clubbesuchen oder in Kneipen gefährdet. Ständig müssen sie wachsam sein und ihr Getränk im Auge behalten. Rhein findet diese Situation inakzeptabel.
Fehlende Fallzahlen
Das Bundeskriminalamt (BKA) hat keine genauen Zahlen, wie oft K.-o.-Tropfen in Deutschland genutzt werden. Die Vorfälle sind schwer zu verfolgen und statistisch zu erfassen. Das BKA ist sich des Problems jedoch bewusst. Eine Sprecherin erklärt, dass das Phänomen bekannt ist, obwohl keine verlässlichen Daten vorliegen.

