Interview mit Buch-Autorin - Meine Freundin Conni feiert Jubiläum
Seit knapp 30 Jahren gibt es Conni: Aus einem unverlangt eingesandten Manuskript entstand im Jahr 1992 das erste Buch "Conni kommt in den Kindergarten" von Liane Schneider und Eva Wenzel-Bürger. Im Laufe der Zeit ist die Welt von Conni gewachsen. Heute ist Conni aus vielen Kinderzimmern nicht mehr wegzudenken. Zum Jubiläum der kleinen Heldin, haben wir mit Autorin und Conni-Schöpferin Liane Schneider über Inspirationen, Kritiker und die eigene Tochter gesprochen.
Außerdem haben wir mit dem FFH-Mikro aufgenommen, welche Abenteuer Conni wohl erleben würde, wenn sie denn selbst 30 Jahre alt geworden wäre.
Conni erlebt Abenteuer in Büchern und TV-Serien und im Kino
Ein Besuch beim Zahnarzt, der Start in den Kindergarten oder der erste Urlaub – was für erwachsene Menschen nur Routine ist, stellt für Kinder oft ein kleines Abenteuer dar. Doch die tapfere Conni stellt sich mutig und gut gelaunt jeder neuen Situation.
Neben den erfolgreichen Buchreihen begeistert Conni auch als TV-Serie, Kinofilm und Musical. Seit einigen Jahren entstehen in Zusammenarbeit mit der WDR mediagroup und zahlreichen Partnern qualitativ hochwertige Conni-Produkte.
Liane Schneider im Interview
Frau Schneider, ihre Tochter Cornelia ist inzwischen ja über 30 Jahre alt. Sie schreiben aber immer noch aus der Perspektive einer Kindes: wo nehmen Sie die Themen her?
"Ich lasse mich von meiner Umgebung anregen, von Freunden und Freundinnen, die Kinder und Enkelkinder haben und es gibt einige Kitas in meiner Nähe. Und auch vom Verlag kommen Themenvorschläge, die teilweise auch von Kindern und Eltern an ihn herangetragen werden."
Wie findet eigentlich Ihre Tochter die Bücher?
"Als kleines Kind mochte sie die Bücher sehr gerne und auch heute noch verschenkt sie diese im Freundeskreis an Familien mit Kindern."
Gibt es eine Geschichte, die Sie geschrieben, dann aber doch nicht veröffentlicht haben?
"Es gibt ein paar Geschichten, die es nicht in den Verlag oder zur Veröffentlichung gebracht haben, weil sie zum Beispiel (noch) nicht in das Verlagsprogramm oder nicht zu den bisherigen Conni-Büchern gepasst haben. Es sind aber sehr, sehr wenige. Eine handelte von einem Kind, das einen Hund bekommt. Aber Conni hat ja schon einen Kater und da wäre es zu viel geworden."
Wie wäre es mal mit einer Folge „Conni zu Besuch beim Radio“?
"Das ist eine nette Idee, aber vielleicht eher für die etwas ältere Conni."
Was antworten Sie Eltern, die an den "Conni"-Büchern die Realitätsferne und das "Heile Welt"-Klischee kritisieren?
"Eine Welt, in der Kinder in liebevoller Geborgenheit aufwachsen und Bücher, die das transportieren, kann ich nicht als etwas Negatives ansehen. Mit den Conni-Büchern sollen die Kinder sich wohlfühlen. Sie werden auch als Gute-Nacht-Geschichte vorgelesen, da kann ich nicht alle Konflikte thematisieren, die Erwachsene gerade beschäftigen. Probleme, die Kinder haben, werden aber behandelt: Zum Beispiel der Streit mit der Freundin oder die Ängste, die Kinder vor neuen Situationen manchmal haben. Zielgruppe meiner Bücher sind kleine Kinder und, dass ich ihre Lebensrealität oft genau treffe, erfahre ich von Kindern immer wieder. Und letztendlich zeigen es ja auch die Verkaufszahlen, dass ich da nicht so ganz daneben liege."
Das ist Connis "Mutter"
Liane Schneider ist nach ihrem Kunst- und Chemiestudium Lehrerin geworden. Sie weiß daher, was Kinder interessiert und bewegt.
In ihrer Freizeit malt, schreibt oder liest sie - am liebsten am Strand an irgendeinem Meer. Ihre eigene Tochter Conni - das Vorbild für ihre berühmte Kinderbuchfigur - ist inzwischen schon erwachsen.