Boom in den Baumärkten - Heizlüfter als Alternative in Gas-Krise?
Lieber Frieren im Winter oder doch die hohen Energie-Rechnungen zahlen: das geht derzeit wohl vielen Menschen in Hessen durch den Kopf. Das Heizen in den kalten Monaten könnte nämlich für viele Verbraucher zur echten finanziellen Zerreißprobe werden. Da ist es nur logisch, dass viele Menschen nun nach einer Alternative suchen - und scheinen diese in sogenannten Heizlüftern gefunden zu haben. Experten raten von den elektronischen Heizern jedoch ab.
Elektrische Heizlüfter sind das neue Klopapier. Die Nachfrage nach den kompakten Geräten ist so groß, dass es in einigen Baumärkten und Elektrogeschäften in Hessen bereits Wartelisten gibt. Ein Heizlüfter ist dabei im Grunde nur ein Ventilator mit eingebautem Heiz-Element - ähnlich der Bauweise eines klassischen Föns. Sie sind reine Luftheizungen und können daher die Raumluft bei Bedarf sehr schnell erwärmen. Für den Hausgebrauch reichen Geräte mit einer Leistung von maximal 2.000 Watt
Heizlüfter-Boom in Baumärkten
Bei Euronics Schäfer in Kassel wurden im letzten Jahr insgesamt nur vier Heizlüfter verkauft. 2022 waren es allein im Sommer 40 Stück. Ähnliche Zahlen hat FFH von der "Technikgalerie" in Bad Soden bekommen.
Die Preise steigen
Mit dem Boom steigen zudem die Preise - teilweise sind günstige Modelle bereits ausverkauft. Im Schnitt kostet ein einfaches Modell 60 Euro - Stand jetzt.
Was viele Verbrauchen übersehen: Heizlüfter lohnen nicht als Alternative. Die Verbraucherzentrale Hessen sagt zum Thema: "Heizlüfter sind richtige Stromfresser und deutlich teurer als Gas."
Keine echte Alternative
Die Bundesnetzagentur und der Energieverband warnen ebenfalls vor Heizlüftern und beschreiben zwei Probleme: die Strompreise sind zum Einen weiterhin sehr hoch. Elektrisch betriebene Heizlüfter sind daher alles andere als eine kostengünstige Alternative, sondern echte Stromfresser.
Heizlüfter könnten Stromnetz lahmlegen
Ein zweites, nicht mal so abwegiges Problem: Das Stromnetz in Deutschland. Sollte Zahl der angeschlossenen Heizlüftern zu groß werden, könnte deren extrem hoher Stromverbrauch das Netz überlasten – und es so zu großflächigen Stromausfällen kommen.
Heizlüfter können dabei nicht vom Netzbetreiber abgeschaltet werden. Im Falle eines Netzausfalls müssten Bürger via Lautsprecher oder App informiert werden, ihre Geräte vom Strom zu nehmen.
Ein Rechenbeispiel
Für die Nutzung eines gängigen Gerätes mit 2.000 Watt Leistung und einer täglichen Nutzung von sechs Stunden werden knapp 12,00 kWh benötigt, die mit knapp 3,48 Euro zu Buche schlagen. Auf den Monat gerechnet kostet die Nutzung eines Heizlüfters also 97,44 Euro - und das nur um einen Raum warm zu bekommen. Kostengünstig geht anders.
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