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ChatGPT & Co: So funktionieren die neuen KI-Tools

Künstliche Intelligenz im Web - Aufsätze vom Computer, Chatten mit Batman

Vom Computer erzeugte Kunst: Dieses Bild hat das KI-Tool "Stable Difusion" auf unsere Anfrage nach einem "Bild für Artikel über Internet, Chatbots und künstliche Intelligenz" generiert.

Es ist der ewige Traum von Science-Fiction-Autoren: Computer, die uns verstehen. Denen man einfach in Alltagssprache sagt, was man will und der Rechner erledigt die Aufgabe. Diese Zukunftsvision ist inzwischen tatsächlich Realität. In den letzten Wochen sind gleich mehrere künstliche Intelligenzen veröffentlicht worden, deren Fähigkeiten schon fast unheimlich sind. Und das nicht in irgendwelchen geheimen Forschungslaboren, sondern für uns alle frei verfügbar.

Angebliche "Künstliche Intelligenz" ist seit Jahren ein Versprechen der Technologie-Branche. Bisher waren diese Tools meistens nichts mehr als schlichte Helferlein, die schnell an ihre Grenzen gestoßen sind. Doch wenn man jetzt den Computer bitten kann, die eigenen Hausaufgaben zu erledigen, er auf Nachfragen reagiert oder sich einfach nett mit einem unterhält, dann wird klar, dass sich die Art und Weise wie wir mit unseren Rechnern in Zukunft umgehen werden, in den nächsten Jahren radikal ändern wird.

Wir stellen drei faszinierende KI-Tools vor, die man kostenlos nutzen kann und die sich heute schon anfühlen wie aus einem Science-Fiction-Film.

ChatGPT: Die Antwort-Maschine

Ein extrem hilfsbereiter Freund, den man jederzeit anschreiben kann und der auf alles eine Antwort hat - so ähnlich fühlt sich ChatGPT an. Das Programm hat in den vergangenen Wochen für Aufmerksamkeit gesorgt. Denn anders als Suchmaschinen wie Google zeigt ChatGPT nicht einfach nur Antworten auf Fragen an, sondern kann sein Wissen neu und genau zur Frage passend formulieren.

Statt einfach irgendwelche Webseiten auszuspucken, stellt ChatGPT auch schon mal Rückfragen, um den Wunsch der Nutzer besser zu verstehen. Und umgekehrt können auch wir auf die vorherigen Antworten eingehen und uns zum Beispiel ein Detail noch einmal genauer oder anders erklären lassen. Eben genau so, wie wir Menschen es im Gespräch untereinander auch machen.

Aufsätze, Lieder, Lebenstipps - alles kein Problem

Und damit nicht genug: ChatGPT kann ganze Aufsätze grammatikalisch korrekt schreiben. Und das alles ohne komplizierte Befehle. Stattdessen reicht es, eine Anfrage wie "Kannst du mir einen Aufsatz über HIT RADIO FFH schreiben?", einzugeben. Auch Gedichte, Lieder, Excel-Befehle oder ganze Computerprogramme werden einfach auf Nachfrage erzeugt. Es dürfte absolut sicher sein, dass diese Technologie schon bald Einzug in unser Leben finden wird - vor allem weil sie so gut wie keine Erklärung braucht, um sie zu bedienen.

Problem: Falschinformationen ohne Quelle

Vollkommen blind sollte man dem Programm aber auf keinen Fall vertrauen. Denn unser "hilfsbereiter Freund" kann auch Wissenslücken haben. Und wenn diese in einem ansonsten korrekten Text versteckt sind, kann das schwer zu erkennen sein. So behauptet ChatGPT beispielsweise selbstbewusst, dass HIT RADIO FFH dem Main-Kinzig-Kreis gehören würde. Eine falsche Information, die man dank fehlender Quellenangabe aber kaum erkennen kann.

Außerdem kann auch die Formulierung der Frage zu unterschiedlichen Behauptungen führen. Auf die Frage "Was weißt du über HIT RADIO FFH" antwortet ChatGPT, dass es den Sender seit 1989 gäbe, auf die Frage "Kannst du einen Aufsatz über HIT RADIO FFH schreiben?" datiert das Tool den Sendebeginn fälschlicherweise auf 1985.

Auch problematisch: Die von ChatGPT erzeugten Texte sind auf den ersten Blick nicht mehr von menschengeschriebenen Texten zu unterscheiden. Und natürlich gab es auch schon die ersten Fälle, in denen Schüler oder Studenten ihre Hausaufgaben von der Maschine erledigen ließen. Für die Lehrer ist sowas nur schwer zu entdecken. Allerdings: Eine künstliche Intelligenz, die ChatGPT-Texte erkennen soll, ist auch schon in Arbeit.

So könnt ihr chatGPT ausprobieren

Um ChatGPT zu nutzen, muss ein kostenloser Account angelegt werden. Ärgerlich: Neben einer gültigen E-Mailadresse verlangen die Hersteller auch eine Telefonnummer. Ist diese bestätigt, kann man direkt los chatten.

Character.ai: Chatten mit alles und jedem

© Screenshot character.ai

Große Auswahl an Gesprächspartnern auf der Startseite von Character.ai

Lust einmal mit Harry Potter zu chatten? Oder mit Donald Trump über seine Steuererklärung zu diskutieren? Wo ChatGPT versucht, möglichst korrekte Antworten zu geben, spezialisiert sich Character.ai darauf, fiktive und reale Personen möglichst gut zu simulieren. Das ist zwar nicht wirklich hilfreich, macht aber eine enorme Menge Spaß!

Auf der Webseite von Character.ai gibt es eine Unmenge an möglichen Personen, mit denen man ein Gespräch starten kann. Die Software denkt sich dabei jeweils Antworten aus, die zwar frei erfunden sind - aber so vom jeweiligen Gesprächspartner stammen könnten. So betont der digitale Donald Trump regelmäßig, wie toll seine Geschäftsfähigkeiten sind und Batman berichtet von seinen neusten Abenteuern in Gotham City.

Dabei reagiert das Programm meistens auch souverän auf unvorhergesehene Fragen und behält den bisherigen Gesprächsverlauf in Erinnerung. So lässt einen Character.ai manchmal tatsächlich zweifeln, ob nicht doch ein echter Mensch am anderen Ende sitzt. Komplett perfekt ist die Software dann allerdings doch nicht. Zwischendurch schleichen sich immer wieder ein paar kleine Fehler ein, die die Illusion stören. Wer darüber hinweg sieht, der kann allerdings auch verblüffend lange, detailreiche und unterhaltsame Gespräche führen.

Abenteuer mit Sternchen

Besonders spannend sind dabei Aktionen. Text der zwischen zwei Sternchen (*) geschrieben wird, wird von Character.ai als eine Handlung interpretiert, die sich dann wiederum auf die Antworten des Gesprächspartners auswirkt. Wer Harry Potter ein *Wir gehen gemeinsam in die Winkelgasse* in Sternchen schreibt, der wird danach kleine Abenteuer in der magischen Einkaufsstraße erleben. Auf diese Weise entfalten sich nicht nur faszinierende Gespräche, sondern auch echte Geschichten zum Miterleben.

Außerdem können auch mehrere Computer-Charaktere in gemeinsame Chat-Rooms eingefügt werden und dort dann auch miteinander diskutieren.

Etwas Englisch sollte man allerdings beherrschen: Die Computer-Charaktere verstehen zwar Deutsch und antworten häufig auch auf Deutsch - aber nicht immer. Zwischendurch schleichen sich englische Ausdrücke oder ganze Sätze ein.

So könnt ihr Character.ai ausprobieren

Wer das Tool einfach nur mal testen will, der kann auf der Webseite von Character.ai direkt mit einer Figur seiner Wahl los chatten. Allerdings ist nach den ersten paar Nachrichten schnell Schluss. Wer dann noch weiter schreiben will, der muss sich mit seiner E-Mail-Adresse kostenlos registrieren.

Stable Diffusion: Bild-Phantasie ohne Grenzen

© Screenshot PromptHero

Ein Screenshot der Seite PromptHero zeigt eine Auswahl von KI-Erzeugten Kunstwerken

Ihr seid künstlerisch nicht so besonders begabt? Warum nicht den Computer malen lassen? Auf dem Künstliche Intelligenz Markt tummeln sich inzwischen diverse Tools, die Bilder nach dem Willen des Nutzers erzeugen. Und hier sind der Phantasie tatsächlich wenige Limits gesetzt: Ein Haus aus Brokkoli? Madonna, die auf einem Delfin über den Mond reitet? Alles kein Problem - einfach den entsprechenden Wunsch in die Tools eingeben und nach einer kurzen Wartezeit wird ein entsprechendes Bild ausgespuckt.

Grenzenlos? Nicht ganz!

Ein paar Grenzen gibt es dann allerdings doch: Zum ersten sollte die Anfrage auf englisch formuliert sein. Außerdem funktionieren die bisher existierenden Tools mit Objekten, Szenerien und cartoonhaften Zeichungen am Besten. Wer dagegen versucht menschliche Körper erzeugen zu lassen, der muss sich auch auf einige leicht verstörende Ergebnisse gefasst machen. Hier haben die Tools derzeit noch wirkliche Probleme. Drei Beine, ein vierter Arm oder Hände mit acht Fingern sind keine Seltenheit.

Mit etwas Übung sind beeindruckende Ergebnisse möglich

Auch braucht es etwas an Übung um die gewünschten Bilder wirklich passgenau zu beschreiben. Welche beeindruckenden Ergebnisse dann aber möglich sind, zeigen Seiten wie PromptHero, die besonders gelungene KI-Kreationen samt der dazugehörigen Befehle sammeln.

So könnt ihr Stable Diffusion ausprobieren

Stable Diffusion lässt sich ohne Anmeldung und kostenfrei zum Beispiel auf dieser Seite ausprobieren. Ähnliche Tools sind Dall-E und Midjourney für die man sich allerdings anmelden muss. 

Wie funktionieren Künstliche Intelligenzen?

Wie kommen die Hersteller dieser Programme zu solchen überraschend guten Ergebnissen? Über die genauen Methoden halten sich die meisten Unternehmen bedeckt. Die grundlegende Theorie ist aber weithin bekannt und basiert auf millionenfachem "Training". Beispielhaft und stark vereinfacht kann man sich dies vorstellen wie eine riesige Küche, in der tausende Köche stehen, die eine Tomatensoße herstellen sollen.

Eine Tomatensoße per Zufall

Keiner der Köche hat jemals eine Tomatensoße gesehen, also wählen sie alle zufällig irgendwelche Zutaten aus und mischen diese zusammen. Die Gäste des Restaurants probieren die Werke der Köche und wählen das Gericht aus, das am ehesten nach Tomatensoße schmeckt. Die Köche machen sich wieder an die Arbeit, nehmen einige zufällige Änderungen am Rezept des Gewinners vor und setzen das Ergebnis wieder den Gästen vor. Diese bewerten wieder, die Köche bekommen das neue Gewinnerrezept und der Kreislauf beginnt von vorne. Wiederholt man den Prozess lange genug, so wird irgendwann eine richtig gute Tomatensoße entstehen.

Was die lästigen "Klicke auf alle Ampeln"-Tests mit KI zu tun haben

Ganz ähnlich funktioniert auch das "trainieren" einer künstlichen Intelligenz. Nur dass hier keine Tomatensoße gekocht wird, sondern die KI millionenfach Antworten auf Fragen generiert und diese mit den korrekten Lösungen verglichen werden. Am Anfang wird die KI nur Unsinn antworten, doch nach zig Millionen Wiederholungen kristallisiert sich ein Programm heraus, das in seinem Inneren ein "Rezept" zum Verstehen und Beantworten von menschlichen Fragen geschaffen hat.

Übrigens: Wenn wir im Internet manchmal im Internet diese "Klicke auf alle Bilder mit Ampeln"-Tests beantworten müssen, dann sind wir der "Gast" in dem Restaurant und bewerten die Tomatensoße. Im Hintergrund werden da nämlich ebenfalls KIs trainiert (z.B. für selbstfahrende Autos). Diese KIs haben vorher versucht die Ampeln auf den Bildern zu finden. Unsere Antworten werden dann genutzt, um zu vergleichen, wie gut die Ergebnisse vom Computer mit dem übereinstimmen, was echte Menschen geantwortet haben.

Keiner weiß, warum eine KI funktioniert

Dieses Vorgehen hat sich als sehr erfolgreich herausgestellt, stellt die Entwickler aber auch vor ganz neue Probleme. Denn niemand, nicht einmal die Hersteller selber, können noch nachvollziehen, was für ein ultra-komplexes "Rezept" sich das Programm in seinem Inneren angelegt hat. Wir wissen nur noch, dass es funktioniert - aber nicht mehr warum.

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