Neues Buch von Sebastian Fitzek: Elternabend ist kein Thriller

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Ja, hallo Stefan. Sebastian, dein neues Buch ist rausgekommen. Allein der Titel ist Horror. Es heißt nämlich Elternabend. Die Eltern in Hessen kriegen da vermutlich direkt Gänsehaut. Fass kurz zusammen, worum es geht. Es geht um zwei Menschen, die unterschiedlich nicht sein könnten, Mann und Frau, die auf der Flucht vor der Polizei, ausgerechnet auf einem Elternabend in einer Schule landen und sich dort, um die Nacht nicht auf dem Revier verbringen zu müssen, als Eltern eines Kindes ausgeben, was sie natürlich überhaupt nicht kennen. Die Eltern sind nie erschienen, die wahren Eltern, bisher auf irgendeiner schulischen Veranstaltung. Deswegen können sie sich ausgeben. Und jetzt ist das noch ausgerechnet der größte Rüpel der Schule, den sie verteidigen müssen, ohne zu wissen, wer sie sind als Eltern und wer dieses Kind überhaupt ist. Also man merkt schon, kein Psychothriller, sondern eher eine Komödie. Ich habe es schon mal reingelesen und du hast ja selbst mehrere Kinder. Wie viel eigener Erfahrungsschatz steckt allein in dieser Thematik, in dieser besonderen Situation Elternabend mit drin? Also da sind sehr viele Episoden eingeflossen, die ich selbst erlebt habe. Unter anderem, als, das war noch im Kindergarten, die Erzieherin einen Kassettenrekorder in die Mitte stellte und meinte so, wir tanzen alle, wenn die Musik stoppt, vor dem wir dann stehen bleiben, da stellen wir uns mal vor. Und dann sagte noch ein Vater, wir sind doch hier nicht im Kindergarten. Aber genau da saßen wir. Das haben sich zum Glück alle geweigert. Das hat Einzug ins Buch gehalten. Es gab in der ersten Klasse im Übrigen auch etwas, Wahlelternvertreter, man sollte auf den Zettel schreiben, wenn man sich zur Wahl stellt und ein Elternteil hat tatsächlich als Vorschlag zur Wahl des Elternvertreters Jesus Christus aufgeschrieben. Da hat dann die Lehrerin gesagt, der ist heute nicht da. Letztendlich ist er auch nicht gewählt worden. Sebastian Fitzek mit seinem neuen Buch Elternabend. Noch mehr hören wir gleich von ihm heute bei FFH. Schön, dass du dabei bist. Ja, danke.

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Ja, hallo. Was ist denn so oder wie müssen wir uns diese typische Situation vorstellen, wenn du anfängst zu schreiben? Ist das ein besonderes Setting? Sitzt du an einem speziellen Schreibtisch? Hast du so einen Lieblingsort, wo du sagst, da fließt das dann richtig? Also ich habe mehrere Lieblingsorte und sie alle einigen sich darauf, ich brauche einen schönen Ausblick. Also ich gucke gerne in den Garten, am liebsten aufs Meer. Gut, das gibt es in Berlin nicht. Und je größer die Diskrepanz zwischen dem ist, was ich da draußen sehe und dem, was sich auf dem Blatt Papier oder meinem Laptop abspielt, umso mehr fließen die Ideen, kurioserweise. Was ist denn die größere Challenge? Also einerseits sich jetzt die Gedanken, diesen Ideenplot zu formen oder aber in doch unserer wahnsinnig vernetzten und multimedialen Welt sich einfach mal rauszunehmen und zu sagen, nee, jetzt ist nichts WhatsApp, jetzt bin ich einfach mal komplett in dieser Gedankenwelt unterwegs. Ja, das ist eine ganz große Challenge und mein Hauptdefizit, muss man mal sagen, ist meine Zwangsstörung. Mir hat ein Psychiater mal gesagt, wer lebt in so einer Welt, wenn du 30 Mal am Tag zu deinem Briefkasten rennst und guckst, ob ein neuer Brief da ist, dann irgendwann rufen die Nachbarn Hilfe. Wenn du das aber denkst, mit dem Handy machst und 30 Mal am Tag deine Mailbox checkst, dann ist das völlig sozialadäquat. Und ich bin auch einer, ich glaube, der 100 Mal am Tag irgendwas checkt und macht und tut. Und deswegen kann ich auf die Frage, wie entspannst du denn eigentlich, mal sagen, ja durch das Schreiben, weil du schon richtig gesagt hast, da muss ich das Handy ausmachen, da muss ich mich fernhalten von allen Einflüssen, da kann ich nicht einfach mal nebenbei irgendwas, eine WhatsApp tippen oder irgendwas beantworten. Und am Ende des Schreibens bin ich tatsächlich ruhiger als davor.