Investor-Einstieg bei der Deutschen Fußball Liga abgelehnt
2/3-Mehrheit nicht erhalten - Investor-Einstieg in die DFL abgelehnt
Die Erst- und Zweitligisten haben den Einstieg eines Investors bei der Deutschen Fußball Liga abgelehnt. Ein entsprechender Antrag hat am Mittwoch auf der außerordentlichen DFL-Mitgliederversammlung nicht die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit erhalten.
Der geplante Einstieg eines Investors bei einer neuen Tochtergesellschaft der Deutschen Fußball Liga ist vom Tisch. Ein entsprechender Antrag erhielt bei der mit Spannung erwarteten außerordentlichen Mitgliederversammlung am Mittwoch in Frankfurt am Main nicht die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit unter den 36 Erst- und Zweitligisten, wie Teilnehmer nach dem Ende der Sitzung berichteten. Demnach habe es elf Nein-Stimmen und fünf Enthaltungen gegeben.
DFL-Führung hoffte auf frisches Kapital
Das Abstimmungsergebnis ist eine krachende Niederlage für die DFL-Führung um Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke und die Interims-Geschäftsführer Axel Hellmann und Oliver Leki, die im Vorfeld für eine breite Zustimmung geworben hatten. Die DFL hatte sich von dem Deal frisches Kapital in Höhe von rund zwei Milliarden Euro versprochen. In der organisierten Fanszene gab es seit Monaten großen Widerstand gegen die Pläne.
Verein "Finanzwende" hat die Entscheidung begrüßt
"Das ist eine sehr gute Nachricht. Die Kommerzialisierung des Fußballs wird damit zwar nicht zurückgedreht, aber eine neue Dimension der Profitorientierung ist damit erfolgreich verhindert", sagte Jorim Gerrard, Finanzmarktexperte der Bürgerbewegung, in einer Mitteilung vom Mittwoch. "Der Erfolg zeigt außerdem, dass ein Vordringen der Finanzmarkt-Logik in alle Lebensbereiche kein Naturgesetz ist - mit genug Widerstand aus der Zivilgesellschaft lässt sich auch das ganz große Geld aufhalten."
Hellmann verlässt DFL zum 30. Juni
Nach dem gescheiterten Plan für einen Investoren-Einstieg wird auch Axel Hellmann sein Amt als Interimsgeschäftsführer der Deutschen Fußball Liga zum 30. Juni abgeben. "Ich habe jetzt im Sommer wieder etwas mehr Zeit für meinen Club", sagte der Vorstandsvorsitzende des Fußball-Erstligisten Eintracht Frankfurt am Mittwoch nach der außerordentlichen Mitgliederversammlung der DFL.
Watzke: "Es ist erstmal vorbei"
„Für mich, und das sage ich ganz klar, ist das eine Niederlage der Zentralvermarktung“, sagte Axel Hellmann, Interimsgeschäftsführer der Deutschen Fußball Liga, am Mittwoch. „Es sollte in der nächsten Zeit niemand mehr mit Solidaritätsthemen kommen“, meint DFL-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke zu Wort. Da diese Solidarität „eben nicht erwünscht“ sei, würden sich die Topclubs „ihre Gedanken machen“, fügte Watzke hinzu. Zuvor hatte er angedeutet, dass die elf ablehnenden Stimmen vor allem aus der 2. Liga gekommen seien. Abschließend sagte er noch: "Es ist erstmal vorbei. Du kannst ja nicht alle sechs Monate eine neue Sau durchs Dorf treiben."


